Kamala Harris wird das nicht gefallen. Abgesehen vom plötzlich erstarkenden Yen, der den Nikkei-Index auf Talfahrt geschickt hat, hat der Einbruch an den Börsen seine Ursachen vor allem in den USA. Flaue Arbeitsmarktdaten, eine eingetrübte Konjunktur und Zinsen jenseits der fünf Prozent: Man ahnt förmlich, wie Donald Trump das in seine Wahlkampfauftritte einbaut – als traurige ökonomische Bilanz der Biden-Jahre.
Nüchtern betrachtet sind Schwächephasen an den Börsen nichts Beunruhigendes. Sie korrigieren Übertreibungen, bieten für Entschlossene gute Einstiegsmöglichkeiten und haben damit eine durchaus katharische Kraft. Panik ist in solchen Momenten der denkbar schlechteste Ratgeber. Die zuletzt besonders tief gefallenen Chip-Werte wie Nvidia oder AMD etwa haben angesichts des Hypes um die künstliche Intelligenz immer noch Potenzial. Umgekehrt schadet die Angst vor einer zunehmenden Deindustrialisierung Deutschlands natürlich vermeintlichen Witwen-und-Waisen-Papieren wie der BASF oder Siemens.
Nun kommt es auch auf die amerikanische Notenbank an, die sich mit der Zinswende mehr Zeit lässt als ihr europäisches Pendant. Sollte sie die Zinsen etwas früher senken als erwartet, könnte das die Börsen weltweit wieder beflügeln.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden