
Desaster um Funkgeräte: Die Bundeswehr hat ein gefährliches Kommunikationsproblem

Mit digitalen Geräten sollte eine Kommunikationslücke geschlossen werden, die die Zusammenarbeit mit den Nato-Partnern erschwert. Doch die neue Technik wurde am Bedarf vorbei ausgewählt.
Jetzt sind es also digitale Funkgeräte – schon bestellt, 20.000 Stück, kosten rund 1,3 Milliarden Euro. Die Geräte sind modern und voll funktionsfähig, aber offensichtlich ist der Einbau in rund 13.000 Fahrzeuge der Bundeswehr nicht flächendeckend möglich. In einigen Fällen sind sie zu sperrig, in anderen verbrauchen sie zu viel Strom. Betroffen sind auch Panzer.
Neue Panne bei der Bundeswehr: Funkgeräte am Bedarf vorbei bestellt
Das ist ein Desaster, denn es zeigt, dass für die Streitkräfte weiterhin Dinge angeschafft werden, die zumindest teilweise am Bedarf vorbeigehen. Mit schwerwiegenden Folgen. Die Funkgeräte sollten eine für die deutschen Streitkräfte international peinliche Lücke schließen: Die Bundeswehr kann mit vielen Nato-Partnern im Manöver kaum noch sicher kommunizieren. Was das für einen Ernstfall bedeuten würde, lässt sich leicht ausrechnen. Damit gerät das Versprechen von Kanzler Olaf Scholz in Gefahr, eine voll ausgerüstete Panzerdivision für die Allianz vorzuhalten. Was nützt eine Division, die digital per Funk nicht erreichbar ist?
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist „verärgert“ ob der neuen Panne. Verantwortlich sei seine Vorgängerin und Parteifreundin Christine Lambrecht – in ihrer Amtszeit waren die Geräte bestellt worden. Zweifel an der Kompatibilität der Funkgeräte gibt es aber schon seit Monaten. Reagiert hat das Ministerium darauf lange nicht. So wird es weitere Fragen geben – auch an Pistorius.
Die Diskussion ist geschlossen.
Unfähigkeit wohin man schaut. Und das wäre noch nicht die schlimmste Möglichkeit......
Wer war verantwortlich, UvdL, Lambrecht oder gar beide? Am besten persönlich zur Rechenschaft ziehen. Die sonnen sich jetzt lachend auf anderen zugeschanzten Posten. Von den zufällig gelöschten Handy Daten im Hinblick auf den Untersuchungsausschuss hat nicht mal weiter geredet.
Herr Pistorius kann für die Sache und das Versagen der Vorgänger wohl kaum etwas.
Gestern hat ein Bundeswehr-Offizier in den Fernsehnachrichten von "organisierter Verantwortungslosigkeit" geschwafelt. Die Bundeswehr sollte sich mal an die eigene Nase fassen, denn es ist doch ihr eigenes Beschaffungsamt und es sind doch die eigenen Leute im Heer, die da nicht vernünftig zusammenarbeiten. Die politisch Verantwortlichen sollten doch eigentlich davon ausgehen können, dass auch bei dieser Truppe wenigstens ein paar Leute wissen, was ihre Aufgaben sind und was sie tun.
WOLFGANG L. sie sollten aber schon wissen das die Beschaffung für die Bundeswehr nur die zuständigen Politik und die Untergeordneten Beamten machen !! kein Soldat hat da was mitzureden , selbst der Generalinspekteur hat nur ein eingeschränktes Vorschlagsrecht
Unsinn @FB. Siehe auch: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/ausruestung-baainbw/organisation/baainbw
Und vor einer Beschaffung steht immer ein Test durch Teile der Truppe. Soldaten haben sehr wohl was mitzureden was beschafft werden soll. Oberst Wüstner, Vorsitzender des deutschen Bundeswehrverbandes, hat die Situation gut beschrieben.
Die Politik entscheidet über die grundsätzliche Beschaffung. Die Ausführung obliegt dem BAAINBw und dort gibt es hoch bezahlte Fachleute im kaufmännischen und technischen Dienst. Wenn die Mist bauen, kann dafür nicht gleich die Politik verantwortlich gemacht werden.