Erst kamen nur wenige Flüchtlinge. Jetzt rollen immer mehr Züge mit Ukrainern an Bord in die Hauptbahnhöfe von Berlin und München. Eine sagt: Das ist der erste Tag, an dem wir nicht rennen.
Als die ersten Raketen in Kiew einschlagen, packt Tania ein paar Habseligkeiten zusammen und macht sich auf den Weg. Zuerst zu einem Haus der Familie draußen auf dem Land, wo ihre Eltern wohnen. Und dann weiter nach Westen, immer weiter. Ihr Sohn ist an ihrer Seite, vielleicht 13, 14 Jahre alt. Er reicht ihr bis zu den Schultern. Jetzt stehen sie auf dem Zwischendeck des Berliner Hauptbahnhofs. Die Decke ist grau, der Boden auch, das Neonlicht grell. Es ist kalt. Tania beißt in einen rotwangigen Prinzessinenapfel, der so auffällig in Kontrast steht zu ihrem blassen, schmalen Gesicht.
Unter den Augen hat die Flucht tiefe, gelbliche Ränder gemalt. „Wir wussten von den russischen Soldaten an der Grenze. Aber wir haben nicht geglaubt, dass sie Zivilisten beschießen, dass sie Schulen beschießen“, erzählt Tania. Sie ist 36 Jahre alt. Vor ihr stehen stabile Plastiktüten, wie es sie bei Ikea gibt. Darin reingestopft Klamotten für die nächste Zeit. Das ist alles, was sie jetzt noch besitzt. Ihr Auto haben sie an der Grenze zu Polen einfach stehengelassen.
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