Das Update zum Ukraine-Krieg vom 10. Mai
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Misha, ein russischer Student, träumt davon, in München Informatik zu studieren. Er lernte die Sprache und kam ins Ostallgäu, um die deutsche Kultur kennenzulernen. Weil sein Visum ablief, musste er zurück nach Moskau. Dort drohte ihm der Militärdienst. Präsident Wladimir Putin brauchte für seine "Spezialoperation" im Angriffskrieg gegen die Ukraine frische Kräfte – und suchte in der Bevölkerung. Auch Männer ohne militärische Erfahrung wurden einberufen. Misha stand kurz vor seinem 18. Geburtstag. Es war ungewiss, ob er wieder ausreisen kann – oder an die Front muss. In einem Lehrer aus dem Ostallgäu fand Misha einen Mentor. Gemeinsam durchlebten sie turbulente Zeiten, die einer Odyssee glichen. Alexandra Hartmann hat die Geschichte der beiden aufgeschrieben.
Der Tag: Die Dauer und der Verlauf des Krieges setzen Moskau nach Einschätzung der Nato immer mehr zu. Der Vorsitzende des Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, sagte am Mittwoch in Brüssel, Russland sei im 15. Monat eines Krieges, von dem es dachte, er würde drei Tage dauern. Er fügte hinzu: "Goliath wankt. Und das liegt daran, dass David unterstützt von 50 Nationen aus der ganzen Welt enorme Widerstandsfähigkeit und taktische Brillanz bewiesen hat." Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet, dass das Bündnis die neuen Pläne zu Verteidigungsstrategie und zum Ausbau der Rüstungsproduktion beim Gipfeltreffen im Juli auf den Weg bringt.
Nach einem Besuch vor Ort wies der Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur auf die ungebrochen hohe Kampfmoral der Ukraine hin. Er sagte: "Ich habe nichts von Kriegsmüdigkeit erlebt, sondern einen nahezu schon unbändigen Willen, diesen Krieg nicht nur zu beenden, sondern auch zu gewinnen."
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Die Lage: Wegen des Krieges in der Ukraine und den damit einhergehenden steigenden Gaspreisen kam es in Deutschland zu einem regelrechten Boom beim Kauf von Kaminöfen und Pelletheizungen. Die Regierung will im neuen Gebäude-Energiegesetz den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen deckeln. Klassische Anlagen dürfen ab 2025 nicht mehr eingebaut werden. Kaminöfen sind davon allerdings noch nicht betroffen. Allerdings sehen die Pläne für das neue Gebäude-Energiegesetz vor, bei Biomasse-Heizungen stark auf die Bremse zu treten. Mein Kollege Michael Kerler hat sich mit der Frage beschäftigt, was aus dem Heizen mit Holz und Pellets wird.
Bild des Tages:
Ein Anwohner fährt in der ukrainischen Stadt Orichiw in der Region Saporischschja mit dem Fahrrad an einem Haus vorbei, das bei einem russischen Luftangriff einen Tag zuvor beschädigt wurde.
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(mit dpa)
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