Das Update zum Ukraine-Krieg vom 11. Februar
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
"Kein Krieg – Beenden Sie den Krieg – Glauben Sie der Propaganda nicht – Hier werden Sie belogen – Russen gegen den Krieg." Es ist eines der bekanntesten Bilder aus den ersten Tagen des Ukraine-Kriegs: Die russische Journalistin Marina Owsjannikowa hielt im März bei den Nachrichten ein Anti-Kriegs-Schild in die Kamera. Ihr Leben hat das radikal verändert: Nach Hausarrest und Flucht lebt Owsjannikowa mittlerweile in Frankreich. Und aus der Mitarbeiterin eines Propagandasenders ist eine Frau geworden, die harsche Kritik an Wladimir Putin übt, auch in ihrem nun erschienen Buch. Darüber berichtet Katrin Pribyl.
Der Tag: Russland steht offenbar vor einer wichtigen Richtungsentscheidung: Das Militär dürfte nach britischen Angaben mittlerweile den Großteil der Reservisten eingesetzt haben, die bei der im September von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung einberufen worden waren. Die Optionen sind demnach nun: Streitkräfte weiter aufbrauchen, die Ziele zurückschrauben oder eine weitere Mobilisierung.
Auch was Kampfpanzer betrifft, gibt es in Russland offenbar Probleme: Die Streitkräfte haben nach Einschätzung einer führenden Vertreterin des US-Verteidigungsministeriums wohl bereits die Hälfte ihrer Kampfpanzer verloren – entweder infolge von Kampfhandlungen oder weil die Ukraine die Panzer erbeutet habe.
Ein gefährlicher Gegner bleibt Russland aber weiterhin. Bei den letzten Raketenangriffen auf die Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben auch Schienenwege zerstört. Und die sind wichtig, um Waffen, Munition und Reserven aus dem Westen in der Ukraine zu verteilen. Der Schlag war ein voller Erfolg, wenn man einem täglich erscheinenenden Militärbulletin glauben mag. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar.
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Die Lage: Mehr als nur Leopard-Panzer: Deutschland liefert der Ukraine eine große Menge an militärischem Gerät. Die Lücken, die in den eigenen Beständen dadurch entstehen, müssen schnell wieder geschlossen werden. Die Erwartung: Alles wird schnell wiederbeschafft und die 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen werden zügig ausgegeben. Doch genau an diesem Punkt hapert es offenbar, wie Matthias Zimmermann und Walther Rosenberger berichten.
"Haubitzen, Granaten, Raketen, Panzer – es mangelt an allem." Das konstatiert Christian Grimm in seinem Kommentar. Die Zeitenwende hat die abgetretene Verteidigungsministerin Christine Lambrecht seiner Ansicht nach vertrödelt. Die Hoffnung liegt nun auf ihrem Nachfolger: "Boris Pistorius will der deutschen Armee wieder Zackigkeit beibringen. Es ist dringend notwendig." Klar ist aber auch: Einfach wird das nicht.
Und eine rasches Ende des Kriegs ist nicht in Sicht – zumindest wenn man nach Wolfgang Richter geht, Oberst a.D. und früherer OSZE-Experte. Richter hält einen Waffenstillstand oder sogar eine Friedenslösung für wenig wahrscheinlich. Im Gegenteil: "Beide Seiten bereiten sich auf Offensiven vor." Ulrich Krökel stellt drei Szenarien für das zweite Kriegsjahr in der Ukraine vor.
Die Region: Im Dillinger Kreiskrankenhaus ist der Krieg in der Ukraine manchmal ganz nah. Auch hier wurden bereits verletzte ukrainische Soldaten behandelt. Wie das abläuft und warum das eine große Herausforderung ist, hat Christina Brummer aufgeschrieben.
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