Das Update zum Ukraine-Krieg vom 14. März
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Olaf Scholz Ankündigung zur Zeitenwende vor über einem Jahr hat bisher überschaubare Ergebnisse gebracht. Das wird spätestens beim nun erschienenen Wehrbericht deutlich. Unser Redakteur Bernhard Junginger kommentiert, dass bei der Bundeswehr von Zeitenwende bisher noch keine Spur ist. Er kritisiert, die Fehler seien schon in der Vergangenheit groß gewesen. Besonders die Annexion der Krim im Jahr 2014 durch Russland habe in Berlin kaum jemanden interessiert, Warnungen aus Osteuropa seien auf taube Ohren gestoßen: "Deutschland war viel zu sehr damit beschäftigt, die 'Friedensdividende' einzustreichen: mehr Handel mit Russland, weniger Ausgaben für die eigene Verteidigung. Die Bundeswehr wurde systematisch kaputtgespart, sie schien ja allenfalls noch für Auslandseinsätze in weiter Ferne nötig zu sein."
Und auch jetzt nehmen die Fehlentwicklungen kein Ende. Bernhard Junginger schätzt die Lage unserer Bundeswehr dramatisch ein: "Nichts ist von den 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Ertüchtigung der Streitkräfte dort angekommen. Waffen, die an die Ukraine gingen, wurden nicht ersetzt. Es ist völlig unvorstellbar, dass etwa die wichtigen Panzerhaubitzen nicht nachbestellt wurden. So wurden die Lücken bei der Ausrüstung der Bundeswehr sogar immer noch größer."
Der Tag: Über dem Schwarzen Meer ist eine US-Militärdrohne mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen. In internationalem Luftraum hätten US-Kräfte die Drohne im Anschluss zum Absturz bringen müssen, teilte das Militär am Dienstag mit und beklagte, ein "unsicheres und unprofessionelles" Handeln der russischen Seite habe den Zwischenfall verursacht.
Außerdem hat Russland seine Kriegs-Gesetze gegen die eigene Bevölkerung weiter verschärft. Das ohnehin schon umstrittene Gesetz zur Ahndung einer "Verleumdung" oder "Diskreditierung" eigener Kämpfer wurde nun erweitert. So werden jetzt auch Menschen bestraft, die neben Kritik an der Armee auch "freiwilligen" Kämpfern in der Ukraine gegenüber Kritik äußern. Begründet wird der Schritt durch breite russische Propaganda: "Alle, die heute ihr Leben riskierend, die Sicherheit des Landes und seiner Bürger garantieren, sind nun vor Provokationen und Lüge geschützt", schreibt der Parlamentsvorsitzende Wjatscheslaw Wolodin nach Verabschiedung der Gesetze auf seinem Telegram-Kanal. Bei einer Verurteilung nach dem neuen Gesetz drohen bis zu 15 Jahre Haft.
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Die Lage: Russlands Führung ist zur Verlängerung des Getreideabkommens mit der Ukraine bereit. "Das ist so eine Art Geste guten Willens von Russland in der Hoffnung darauf, dass nach Ablauf so langer Zeit die Bedingungen und Verpflichtungen, die bestimmte Seiten auf sich genommen haben, erfüllt werden", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Das Abkommen regelt, dass die Ukraine über ihre Schwarzmeerhäfen Containerschiffe mit Getreide in andere Länder exportieren kann. Die Ukraine gilt – neben Russland – als einer der weltweit größten Getreideexporteure.
Bild des Tages:
Wie das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) heute verkündete, steigt die Zahl der zivilen Opfer in der Ukraine auf 8231 Tote und 13.734 Verletzte. Unser Reporter Till Mayer war bereits mehrfach in der Ukraine und sah die Massengräber der von russischen Soldaten getöteten Zivilistinnen und Zivilisten. Unter den Toten befinden sich laut OHCHR 260 Jungen, 203 Mädchen und 31 Kinder.
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Nicht nur in der Ukraine sterben derzeit Menschen durch Bluttaten. In der Westbank bei Israel im palästinensischen Gebiet wächst gerade eine neue Welle der Gewalt heran. Nachdem israelische Siedler und palästinensische Einheimische sich immer gewaltvoller gegenüberstehen, wächst in der Region die Angst vor Terroranschlägen. Unser Redakteur Pierre Heumann beschreibt, welche Auswirkungen die Spannungen vor Ort haben:
Entlang der Blutstraße: Eine neue Welle der Gewalt verschärft den Nahostkonflikt
(mit dpa)
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