Das Update zum Ukraine-Krieg vom 17. Juni
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Viele westlich orientierte Ukrainer hoffen seit langem darauf, jetzt ist es soweit: Die EU-Kommission sprach sich dafür aus, die Ukraine offiziell zum Kandidaten für den Beitritt zur Europäischen Union zu ernennen. Die Kommission erklärte, dass das Land deutlich zeige, dass sie den europäischen Werten und Standards gerecht werden. "Die Ukrainer sind bereit, für die europäische Perspektive zu sterben", sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und bezog sich damit auf den russischen Angriffskrieg gegen das Land. Man wolle es ihnen ermöglichen, den europäischen Traum zu leben. Auch das Nachbarland Moldau bekam den Kandidatenstatus.
Der Tag: Die Sieger des diesjährigen Eurovision Song Contests (ESC) war die Ukraine. Die Band Kalush Orchestra hat haushoch gewonnen. Traditionell wird der ESC im darauffolgenden Jahr im Gewinnerland ausgetragen. Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich euphorisch: "Unser Mut beeindruckt die Welt, unsere Musik erobert Europa! Im nächsten Jahr empfängt die Ukraine den Eurovision! Zum dritten Mal in unserer Geschichte." Doch daraus wird nichts. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) teilte mit, dass aufgrund des russischen Angriffskrieges ein anderes Land den Grand Prix austragen muss. Im Gespräch ist nun Großbritannien, die auf dem zweiten Platz landeten.
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Die Lage: Der russische Energiekonzern Gazprom reduziert nun seine Gaslieferungen nach Deutschland. Daraufhin überlegt Wirtschaftsminister Robert Habeck öffentlich, wie die Bundesrepublik Gas einsparen könnte. Der Blick wird dabei auf die Zimmertemperaturen in Mietwohnungen gelenkt. Eigentlich muss der Vermieter die Heizung so einstellen, dass im Winter zwischen 20 und 22 Grad erreicht werden können. Das könnte sich nun ändern, denn der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sieht das anders: „Auch eine Wohnung mit 18 oder 19 Grad kann noch gut bewohnt werden“. Ein Kommentar von Rudi Wais dazu.
Nicht nur für Deutschland, sondern auch für die Slowakei drosselt Gazprom nun seine Lieferungen. Der teilstaatliche slowakische Gasversorger SPP teilte mit, dass seit heute nur noch rund 50 Prozent der vereinbarten Gasmenge im Land ankommen. Die gute Nachricht bisher: Die Versorgung sei vorerst nicht gefährdet, die inländischen Speicher seien derzeit zu 52 Prozent gefüllt.
Ende Juni findet der G7-Gipfel in Elmau statt. Daran nimmt dieses Jahr auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil – allerdings nur virtuell. Kanzler Olaf Scholz (SPD) habe Selenskyj eingeladen, am 27. Juni virtuell am Gipfel teilzunehmen, erklärte eine Sprecherin der Bundesregierung.
Die Region: Seitdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, ist der Krieg wieder in Europa angekommen. Das russische Militär feuert seitdem Tausende Raketen in die Ukraine. Besonders besorgniserregend – auch für den Rest Europas – ist, dass Russland über ein großes Arsenal an Atomwaffen verfügt. Bislang sind diese nicht zum Einsatz gekommen. Die Friedensorganisation IPPNW setzt sich seit 40 Jahren für die Abschaffung der Atomwaffen und der Atomenergie ein. Ihr Anliegen ist aktueller denn je. Dafür kommen an diesem Wochenende 150 Ärzte zu einem Kongress nach Landsberg.
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