Das Update zum Ukraine-Krieg vom 19. August
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Blickt man auf die Straße vor Andriis Geschäft, sieht man direkt gegenüber Panzersperren aus Stahlträgern, die neben der Fahrbahn bereitstehen. "Falls die Russen noch einmal auf unsere Stadt vorrücken, ruckzuck sind die Straßen wieder verbarrikadiert", erklärt Andii.
Er ist Autohändler und verkauft Elektroautos, und das ziemlich erfolgreich. Mitten in Kiew, mitten im Krieg. Die Wagen haben eine hohe Symbolkraft, gerade jetzt, erzählt er in der Reportage, die unser Kriegsreporter Till Mayer geschrieben hat: Fahrzeughändler verkauft mitten im Krieg erfolgreich E-Autos.
Der Tag: Gestern hatten sich UN-Generalsekretär António Guterres und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Es war dabei unter anderem um das Atomkraftwerk in Saporischschja gegangen, das von russischen Truppen besetzt ist. Trotz der Vermittlungsbemühungen spitzte sich die Lage in und um das AKW weiter zu. Russland und die Ukraine beschuldigten sich gegenseitig, dort für heute einen Anschlag zu planen.
Nachdem Russland in der Nacht auf Donnerstag erneut die Metropole Charkiw angegriffen hatte, ist dort inzwischen die Zahl der Toten gestiegen. Kiew erklärt nun, dass mindestens 21 Menschen bei den massiven Angriffen getötet worden seien.
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Die Lage: Wolfgang Kubicki behauptet, es gebe "keinen vernünftigen Grund, Nord Stream 2 nicht zu öffnen" – und erntet nun Kritik, auch aus der eigenen Partei. Der FDP-Vize ist der Meinung, Deutschland solle die Pipeline "schleunigst öffnen", in der Hoffnung, dass Russland dann mehr Gas liefere. Führende Liberale, unter ihnen Parteichef Christian Lindner, und auch die Koalitionspartner SPD und Grüne wiesen den Vorschlag energisch zurück, da er ein falsches Signal sende.
Die Grafik des Tages: Die Gas-Krise war diese Woche immer wieder ein bestimmendes Thema in diesem Update. Es ging dabei um den Mangel, um die extrem steigenden Preise und darum, wie Deutschland mit diesen umgeht. Am Freitagabend folgte dann auch noch diese Nachricht: Gazprom hat angekündigt, dass ab Ende August drei Tage lang kein Gas durch die wichtigste Pipeline, Nord Stream 1, fließen wird. Grund seien "eine Reihe routinemäßiger Wartungsarbeiten". Was aber zumindest etwas optimistisch stimmen kann: Ein Blick auf die Füllstände der Gasspeicher. Obwohl Russland zuletzt nur noch etwa ein Viertel der Gasmenge liefert, die vertraglich vereinbart ist, füllten sich die Speicher. Das Ziel von 75 Prozent, das für den 1. September vorgegeben war, ist längst erreicht. Vollständig gefüllt fassen die Speicher etwa ein Viertel des deutschen Jahresbedarfs – bei einem russischen Gasstopp wären sie also von essenzieller Bedeutung.
Allerdings sei an dieser Stelle auch an einen Kommentar unserer Politik-Redakteurin Margit Hufnagel erinnert: Sie warnte diese Woche davor, sich in der Energiepolitik angesichts der steigenden Speicherstände zurückzulehnen. Denn: Das Energie-Problem verschwindet nicht von selbst.
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