Das Update zum Ukraine-Krieg vom 20. Juni
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Die Ukraine liebäugelt nicht erst seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar mit einem Beitritt in die Europäische Union. Angesichts der prekären Lage könnte es nun aber ganz schnell gehen – zumindest was den Status der Ukraine als EU-Beitrittskandidaten betrifft. Denn die EU-Kommission hatte am Freitag empfohlen, der Ukraine genau diesen Status zu verleihen. Dem müssen aber noch alle 27 EU-Mitgliedsstaaten zustimmen. Die endgültige Entscheidung soll beim EU-Gipfel am 23./24. Juni fallen. Angesichts dessen sprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj von einer historischen Woche, warnte aber in diesem Zusammenhang vor einer gezielten Verschärfung der russischen Aggression.
Der Tag: Putins Armee versucht weiter, Gebiete im Osten der Ukraine zu erobern. Das scheint auch teilweise zu gelingen. Die ukrainischen Behörden räumen jedenfalls den Verlust der Ortschaft Metjolkine, südöstlich des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten des Landes, ein. Auch die Schwesterstadt von Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, sei unter Beschuss geraten. Die Evakuierungsmaßnahmen für Zivilisten liefen, meldete der Militärgouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, bei Telegram. Harte Kämpfe gibt es laut Hajdaj zudem um die Vororte Toschkiwka und Ustyniwka.
Militärexperten zufolge reicht die russische Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung aber nicht für die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine aus. Nach Einschätzung des Institute for the Study of the War (ISW) dürfte Russland weiterhin versuchen, die ehemalige Großstadt einzukesseln und die dort verbliebenen ukrainischen Kräfte, die sich weitgehend im Chemiewerk Azot verschanzt haben, vom Nachschub abzuriegeln. Außerdem bereite Moskau eine Offensive auf Slowjansk vor. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk gilt als Zentrum der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbass-Gebiet.
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Die Lage: Da Russlands Präsident Putin in der vergangenen Woche die Gaslieferungen nach Deutschland weiter zurückgeschraubt hatte, stehen im von Robert Habeck geführten Wirtschaftsministerium weitreichende Maßnahmen zur Debatte. Die Industrie soll Energie in Form von Gas einsparen und gleichzeitig sollen auch Kohlekraftwerke wieder hochgefahren werden, um Strom zu erzeugen, so der Plan. Habeck bezeichnete diesen Schritt als "bitter", aber er sei "in dieser Lage schier notwendig, um den Gasverbrauch zu senken". Unser Berlin-Korrespondent Bernhard Junginger hat Habecks Dilemma in einem Kommentar zusammengefasst.
Die Region: Mittlerweile sind viele ukrainische Schutzsuchende in Deutschland angekommen. Sie haben zum Teil Schreckliches erlebt und vermissen ihre Heimat. Im Café Clara in Neu-Ulm bekommen sie jedoch Hilfe. Wie diese Unterstützung aussieht, hat sich unser Kollege Stefan Kümmritz vor Ort angeschaut.
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