Das Update zum Ukraine-Krieg vom 20. Mai
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Die Grenze zwischen Europäischer Union und Ukraine trennt die westliche Welt und die von Putin beanspruchte Einflusssphäre, Kriegsgebiet und Friedenszone. Julija Tymoschenko, die frühere Ministerpräsidentin der Ukraine, will, dass ihr Land so schnell wie möglich der EU beitreten darf. "Wir sind das einzige Land, das heute mit dem Leben seiner Bürger und mit seinem Blut für den Wunsch bezahlt, in die europäische Heimat zurückzukehren", sagt sie mit Blick auf den russischen Angriffskrieg.
Als die Massaker des russischen Militär in Butscha bekannt wurden, habe die EU positiv auf den Beitrittsantrag der Ukraine reagiert. Alle seien schockiert über die hohe Zahl der Opfer. "Aber nun sind einige Wochen vergangen und plötzlich beginnen wir zu hören, dass die Zeit wohl doch nicht gekommen ist", kritisiert die Politikerin. Im Interview mit Katrin Pribyl betont Tymoschenko, den Grund für die Vertröstung der Ukraine sehe sie in "Putins Vetomacht".
Der Tag: Alt-Kanzler Gerhard Schröder verlässt seinen Rosneft-Posten als Aufsichtsratschef. Er habe mitgeteilt, dass es ihm unmöglich sei, sein Mandat in dem Gremium zu verlängern, hieß es von dem Konzern am Freitag. Schröder stand wegen seiner Lobbytätigkeit für Russland seit Monaten in der Kritik. Mit dem Entzug mancher Privilegien als ehemaliger Kanzler oder einem möglichen SPD-Ausschluss hat der Schritt aber wohl weniger zu tun, sondern eher mit möglichen Sanktionen, kommentiert Rudi Wais.
Die russischen Truppen sind indes nach Angaben aus Moskau weiter auf dem Vormarsch im ostukrainischen Donbass-Gebiet. "Die Befreiung der Luhansker Volksrepublik nähert sich dem Abschluss", sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag auf einer Sitzung des Ministeriums. Russland hat vor dem Einmarsch in die Ukraine die Separatistengebiete im Osten des Nachbarlandes, "Luhansker Volksrepublik" und "Donezker Volksrepublik", als souveräne Staaten anerkannt. Die verbliebenen ukrainischen Verteidiger des von russischen Truppen eingeschlossenen Stahlwerks in der Hafenstadt Mariupol haben erstmals öffentlich ihre Kapitulation eingestanden. "Die Armeeführung hat den Befehl gegeben, die Verteidigung der Stadt einzustellen", sagte der Kommandeur des umstrittenen Nationalgarderegiments "Asow", Denys Prokopenko, in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft.
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Die Lage: Die vor wenigen Wochen überraschend angekündigte Lieferung von 50 Gepard-Flugabwehr-Panzern könnte für die Bundesregierung zum Debakel werden. Für den Einsatz ist Spezialmunition eines Schweizer Herstellers erforderlich. „Der Gepard kann nur spezielle 35-Millimeter-Munition mit einer Gurtrille laden“, erklärt der Chefredakteur der Militärzeitschrift Schweizer Soldat Frederik Besse. Die Schweiz erteilte der Ausfuhr eine Absage. Ein Oppositionspolitiker spricht von einer schweren Panne der Verteidigungsministerin.
Die Region: Eigentlich dürfen junge Männer die Ukraine nicht verlassen. Einige wenige ernannte Präsident Wolodymyr Selenskyj jedoch "Botschafter der Ukraine". Zwei von ihnen spielten bei einem Benefizkonzert in Mering und Aichach mit zwei weiteren Musikerinnen Werke von Brahms, Grieg und Debussy.
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