Das Update zum Ukraine-Krieg vom 8. Juni
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
An diesem Mittwoch stehen erneut die Getreideexporte der Ukraine im Fokus. Wegen der Blockade von Schwarzmeer-Häfen kann die Ukraine nach eigenen Angaben mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht verschiffen. Die Ukraine zählt neben Russland zu den weltweit größten Weizenexporteuren, insbesondere Staaten im Nahen Osten und in Afrika sind stark von den Lieferungen abhängig. Experten befürchten daher drohende Hungerkrisen.
Russland weist jedoch jegliche Schuld von sich. Außenminister Lawrow behauptete bei einem Besuch in der Türkei am Mittwoch, die Ukraine selbst sei für die Blockade verantwortlich, weil sie sich weigere, ihre Häfen zu entminen. Faktisch blockiert die russische Marine seit Kriegsbeginn die ukrainischen Schwarzmeer-Häfen. Die Türkei will daher als Vermittler mit Russland über einen "Getreide-Korridor" verhandeln. Kiew traut solchen Zusagen einer sicheren Passage bisher allerdings nicht.
Der Tag:
In der Ukraine dauern die schweren Kämpfe im Osten weiterhin an, man sei rund um die Uhr unter Beschuss, meldet die ukrainische Seite. Russland meldet, die Ukraine verzeichne dabei hohe Verluste. So hätten die ukrainischen Streitkräfte allein beim Kampf um die Stadt Swjatohirsk in drei Tagen mehr als 300 Kämpfer verloren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die ukrainische Regierung drängt derweil auf einen baldigen Status als Beitrittskandidat der EU. Parlamentspräsident Stefantschuk besuchte das Europaparlament in Straßburg und warb für den Beitritt, der Ansporn für schnelle weitere Reformen sei. Am 23. und 24. Juni findet ein EU-Gipfel statt, von dem sich Stefantschuk diesen Ansporn für sein Land erhoffe.
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Die Lage: Heute vor einem halben Jahr übergab Angela Merkel das Kanzleramt nach 16 Jahren an Olaf Scholz. Seitdem hat die Altkanzlerin geschwiegen, sich so gut wie gar nicht öffentlich geäußert. Bis gestern Abend. Erstmals seit einem halben Jahr stellte sie sich wieder den Fragen eines Journalisten und sprach dabei auch über ihre Russlandpolitik. Sie verurteilt den Krieg, wehrt sich aber gegen den Vorwurf, Putin unterschätzt zu haben. Und eigene Fehler? Könne sie nicht erkennen. "Also ich sehe nicht, dass ich da jetzt sagen müsste: Das war falsch, und ich werde mich deshalb auch nicht entschuldigen", sagt Merkel.
Wie steht es derweil um den Gesundheitszustand von Wladimir Putin? Immer wieder ist von einer Krebserkrankung die Rede. Es gibt allerdings wenig Belastbares zum Zustand von Russlands Präsidenten. Trotzdem ist unser Osteuropa-Korrespondent einmal der Frage nachgegangen: "Was wäre, wenn …?" Ulrich Krökel erklärt, wer im Falle des Falles als Putins Nachfolger infrage kommen würden.
Die Region: In Augsburg sind Schätzungen der Stadt zufolge bisher rund 3000 Ukrainerinnen und Ukrainer angekommen. Viele von ihnen wollen arbeiten – doch die Bürokratie ist häufig eine große Herausforderung, schreibt Andrea Wenzel in ihrem Artikel.
An der Qualifikation scheitert es hingegen eher selten, denn die Geflüchteten sind oft auch gut ausgebildet, gleichzeitig suchen Unternehmen händeringend Arbeitskräfte. Dass die Menschen aus der Ukraine den Fachkräftemangel aber wirklich beseitigen können, sei nicht realistisch, meint Wenzel in ihrem Kommentar.
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