
Gysi nach Ukraine-Reise gegen deutsche Waffenlieferungen

Nach einer Reise durch die Ukraine hat sich der Linken-Politiker Gregor Gysi gegen Waffenlieferungen an das Land ausgesprochen. Auch seine Haltung zu Russland ist klar.
Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi hat sich zum Abschluss einer mehrtägigen Ukraine-Reise gegen deutsche Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land ausgesprochen. "Wir haben 27 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion, überwiegend Russinnen und Russen, verursacht", sagte Gysi. "An zweiter Stelle kommen schon die getöteten Ukrainerinnen und Ukrainer und dann Menschen anderer Nationalitäten." Deutschland dürfe nicht eine Ex-Sowjetrepublik gegen die andere aufrüsten. Die Ukraine habe dabei natürlich das Recht, sich zu verteidigen und Waffen zu importieren, sagte der 74-Jährige.
Auch sei es nicht Deutschlands Aufgabe zu entscheiden, wie ein Ende des Krieges zu erreichen sei, sagte Gysi. Sollte die ukrainische Regierung einen Kompromiss mit dem Kreml eingehen wollen, könne die Bundesregierung das nicht verbieten. "Ich kann nur hoffen, dass Russland und die Ukraine sich so schnell wie möglich auf einen Waffenstillstand verständigen."
Gysi fordert nicht alle Brücken zu Russland abzubrechen, denn es gibt eine Zeit nach Putin
Zugleich kritisierte Gysi den Kreml mit deutlichen Worten: "Ich bin mit dem Putin-Regime fertig." Er betonte aber auch, dass es ein Russland nach dem jetzigen Präsidenten Wladimir Putin geben werde. Daher sei es falsch, alle Brücken abzubrechen.
Gysi besuchte während seiner Reise eigenen Aussagen zufolge unter anderem die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie die westukrainische Stadt Lwiw. Auch im Kiewer Vorort Butscha, wo vor einigen Wochen die Leichen Hunderter ermordeter Zivilisten gefunden worden waren, sei er gewesen. "Gerade, wenn man in ein Kriegsgebiet fährt, verbietet sich solch ein Huschhuschbesuch für die Medien", sagte er mit Blick auf verhältnismäßig kurze Besuche anderer internationaler Politiker in der Ukraine in den vergangenen Tagen. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
Gysi reichen sie doch Schröder die Hand und reisen sie gemeinsam nach Hause, sprich nach Moskau!
>> "Wir haben 27 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion, überwiegend Russinnen und Russen, verursacht", sagte Gysi. <<
Und die getöteten US-Amerikaner, Briten, Franzosen, NL u.s.w. nennt Gysi nicht?
Diese Länder liefern auch Waffen - gerade in der Tradition des Antifaschismus - gegen Nazi-Russland!
Die SU war unter Stalin für den Tod vieler Menschen selbst verantwortlich, das ist historisch belegt.
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article140655354/Wie-die-hohen-Verluste-der-Roten-Armee-entstanden.html
In der SU wurde dieses Thema nie aufgearbeitet - unter Sichtweise des aktuellen Konfliktes glücklicherweise.
>> In den 90er-Jahren, als Stalins Stern für einige Jahre verblasste, gingen jüngere russische Historiker noch weiter. Sie argumentierten mit den außerordentlichen Verlusten, die die sowjetischen Truppen nach den Siegen von Stalingrad und Kursk erlitten. So verlor die Rote Armee in den fünf sogenannten Autobahnschlachten, die zwischen Oktober 1943 und März 1944 in Weißrussland geschlagen wurden, trotz drückender Überlegenheit mehr als eine halbe Million Soldaten. Dennoch gelang kein Durchbruch, die deutschen Verluste betrugen ein Zehntel. Nicht umsonst wurden diese Kämpfe in der offiziellen sowjetischen Historiografie weitgehend totgeschwiegen. <<
Putin knüpft dazu eher an Stalin an, als an den Nachkriegs-Führern der SU. Man kann davon ausgehen, dass viele helle Köpfe aus der russischen Armee vergrault oder dort klein gehalten wurden.
Die Sache beweist auch, dass Erinnerungskultur produktiv und Stolz auf die Vergangenheit nutzlos ist.
...und dann gingen ihnen die Augen auf.
Wenn man die Sachlage kennt und zur Kenntnis nimmt, dass seit 2014 kriegerische Handlungen zwischen der Ukraine und Russland stattfinden und Frau Merkel als Botin 8 Jahre lang missbraucht wurde, kann die Rede von Olaf Scholz nur als richtig empfunden werden. ERGO: Gut, dass es ihn gibt, da derzeitig alternativlos für Deutschland, in Ermangelung von politischer Qualität.
Deshalb keine Waffenlieferungen und an den Verhandlungstisch. Eine geteilte Ukraine ist die einzige Lösung und dies wäre schon vor 10 Jahren sinnvoll und möglich gewesen.
Wenn man gegen argumentiert, so sollte man den Artikel inhaltlich verstehen!
1. "Die Ukraine habe dabei natürlich das Recht, sich zu verteidigen und..." bedeutet eindeutig, dass von Seiten Russland ein Angriffskrieg gegen die Ukraine geführt wird.
2. "... die ukrainische Regierung einen Kompromiss mit dem Kreml eingehen ..." bedeutet inhaltlich nichts anderes, als dass nach seiner Ansicht keine andere Alternative möglich ist.
3. "...nicht Deutschlands Aufgabe zu entscheiden, wie ein Ende des Krieges zu erreichen sei, ..." belegt seine Ansicht, kein demokratischer Staat sei befugt, Ukraine zu unterstützen, was indirekt wieder in der Wertung Russland zum Vorteil gereicht.
Sollte beispielhaft genügen, um zu erkennen, was inhaltlich von G. Aussagen zu halten ist.
@ WOLFGANG L.
Das denke ich auch !
Gysi liegt grundsätzlich nicht falsch. Nur, ob diese Aussage stimmt: ""Wir haben 27 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion, überwiegend Russinnen und Russen, verursacht", sagte Gysi. " ?
"Das Einzige, was man in der Begründung durch Herrn G. herauslesen kann, ist, dass er den Angriffskrieg toleriert und akzeptiert"
Haben Sie einen anderen Artikel gelesen? Nichts darin deutet darauf hin. Oder ist das nur reine Polemik? Wenn Sie ihn nicht mögen bleiben Sie trotzdem wenigstens bei der Wahrheit!
Allzu viele haben in ihrem Fanatismus nicht nur ein Problem mit der Wahrheit, sondern auch mit dem rationalen Denken. Gysi denkt als einer der wenigen Politiker endlich einmal darüber nach, wie ein Ende dieses Krieges herbeigeführt werden kann und wie es danach weitergehen soll. Auf diese Idee kommen die meisten in ihrer Selbstgerechtigkeit gar nicht.
Das Einzige, was man in der Begründung durch Herrn G. herauslesen kann, ist, dass er den Angriffskrieg toleriert und akzeptiert. Wenn er im ersten Absatz die Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs beklagt, im Folgenden die toten Ukrainerinnen und Ukrainer und weiterhin die sonstigen Toten, und das alles mit dem Personalpronomen "wir", so zeigt dies doch die Einstellung G. zum deutschen Volk. Die Titulierung als Ex-Republik zeigt meines Erachtens auch die Wertigkeit, die er der heutigen Ukraine zugesteht! Nicht frei und demokratisch, nein, ehemalige Republik Russlands erscheint ihm passender. Dass er auch lediglich einen Kompromiss bzw. einen Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland möglich sieht, bedeutet folglich, dass ihm das Unabhängigkeitsstreben der Ukraine völlig egal ist. Seine Aussage " "Ich bin mit dem Putin-Regime fertig."" sehe ich lediglich als Makulatur.
Gysi hat im Grunde Recht; Verurteilung RU wegen des Angriffs ja, aber nicht quasi Abbruch aller diplomatischen Beziehungen aus emotionalen Gründen- das führt zu Nichts. Und Maximalforderungen von Frau Baerbock oder Hr Borrell RU solle sich aus allen besetzten UA Gebieten einschl der Krim vor Verhandlungen zurückziehen , sind unrealistisch und verlängern den Krieg nur. Ebenso wie der kontinuierliche Nachschub an Waffen und Munition an die UA. Die UA wird dieses Ziel ohne direktes Eingreifen der NATO nicht realisieren können, aber dafür sich in der Nato keine Mehrheit finden.