Über Stunden kein Strom: Wie die Kiewer der Finsternis trotzen
Plus 450.000 Haushalte haben keinen Strom. Der Rest der Stadt versinkt stundenweise in der Dunkelheit. Doch die Kiewer möchten sich nicht unterkriegen lassen.
Die japanische Nudelsuppe wärmt den Bauch. Die kleine Portion in der Asia-Kette China Ma unweit des Kiewer Pivdennyi Bahnhofs hat den Appetit aber eher angeregt, als den Hunger zu stillen. Wie in Kiew üblich findet sich keine Speisekarte am Tisch. Ein Aufkleber mit einem QR-Code bahnt den Weg zu den Hauptgerichten im Menü. Kaum ist das Smartphone in der Hand, wird es dunkel. Dutzende Displays spenden bläuliches Licht. Wer eine App zum Lesen von QR-Codes öffnen will, braucht Geduld. Mit dem Strom verschwindet auch das schnelle Internet. Mitarbeiter in Kochhütten schneiden auf einer Theke Sushi-Rollen zurecht. Die Küche bleibt jetzt kalt.
Gäste stehen vor dem China Ma auf dem unbeleuchteten Gehsteig. Draußen ist nicht nur die Nacht finster, sondern der ganze Innenstadtbezirk. Uber und andere Online-Vermittlungsdienste zur Beförderung haben in Kiew schon vor Jahren Taxis verdrängt. Ohne Internet bleibt vielen nur der Gang zu Fuß. Nacht und Novembernebel liegen wie Watte über den Straßen. Sich zu orientieren, fällt ohne Straßenbeleuchtung schwer. Einige Passanten tragen Stirnlampen. Häuserblocks mit bis zu zwanzig Stockwerken ragen wie finstere Stalagmiten in die Höhe.
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