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  3. Krieg in der Ukraine: Was würde passieren, wenn Putin eines Tages verschwindet?

Krieg in der Ukraine
17.02.2023

Was würde passieren, wenn Putin eines Tages verschwindet?

Wladimir Putin, Präsident von Russland, hat mit seinem Angriffskrieg die Weltordnung in Trümmer gelegt.
Foto: Denis Balibouse, dpa

Der Westen hofft, dass mit einem Ende von Vladimir Putin auch Russland ein anderes wäre. Die Osteuropa-Expertin Gwendolyn Sasse warnt vor überzogenen Hoffnungen.

Frau Sasse, ein Jahr ist es her, dass der russische Präsident seine Truppen in der Ukraine einmarschieren ließ. Für viele Menschen ist das, was geschieht, deshalb Wladimir Putins Krieg. Ist es das wirklich?

Gwendolyn Sasse: Putin ist die Schlüsselfigur. Er hat den Befehl gegeben, er ist als Präsident Oberbefehlshaber. Ohne Putin gäbe es den Krieg in diesen Dimensionen nicht. Trotzdem vermeide ich den Begriff „Putins Krieg“, er beschränkt die Erklärung zu sehr auf eine einzelne Person. Denn hinter diesem Krieg steht ein ganzes politisches System. Das hat Putin zwar stark mitgeprägt, doch es wird eben von den Eliten um ihn herum mitgetragen. Und auch die Gesellschaft ist über viele Jahre so geformt worden, dass sie von unten dieses System und somit auch diese Entscheidung, diesen Krieg zu führen, mitträgt. 

Gwendolyn Sasse ist Osteuropa-Expertin.
Foto: A. Riedl

Stirbt mit dieser Erkenntnis auch ein Stück weit die Hoffnung, dass sich die Lage bessern würde, wenn Putin erst einmal weg wäre? 

Sasse: Die ehrliche Antwort ist: Wir wissen nicht, wer und was nach Putin kommt. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich das politische System in Russland schnell ändert. Je nachdem, wie der Krieg weiter verläuft oder wie er eines Tages ausgehen wird, wird es sicher einen Machtkampf innerhalb der politischen Eliten geben. Da sind ganz verschiedene Szenarien denkbar. Aktuell hören wir eher die sehr radikalen Stimmen, die das System in eine noch autoritärere Richtung drehen wollen. Das heißt, auch nach Putin gibt es nicht sofort einen Prozess der Demokratisierung. Das System wird versuchen, sich zu erhalten. 

Viele Staaten in Osteuropa sind zumindest in Richtung Demokratie gestrebt. Wie erklären Sie sich, dass das in Russland nicht passiert?

Sasse: Im Westen hat man sich lange Zeit zu viele Illusionen gemacht, dass man einen Demokratisierungsprozess von außen befördern, wenn nicht direkt herbeiführen könnte. Dass das nicht gelungen ist, hat viel mit der Erfahrung der Russen in der frühen 90er Jahren zu tun. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es wirtschaftliche und politische Reformen. Unter Boris Jelzin wurde der Versuch unternommen, das Land zu so etwas wie einer Demokratie zu formen – auch wenn der Präsident hier bereits weitreichende Rechte erhielt bzw. sie sich nahm. Doch Jelzin war nicht nur eine Schlüsselfigur für die politische Öffnung im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, auf den er maßgeblich mit hinwirkte. Für die Mehrheit der Bevölkerung war es eine Zeit, in der der Begriff Demokratie völlig diskreditiert wurde. Die wirtschaftlichen Reformen gingen mit hohen sozialen Kosten einher, mit Unsicherheit, mit Unruhe. Diese ganze Zeit wurde als eine Belastung, eine Demütigung erlebt. Dem begegnete Putin mit einem Wohlstandsversprechen. Er konnte zwar nicht die Armut beseitigen, auch nicht die größer werdende Schere der sozialen Ungleichheit schließen. Aber er hat das Leben eines Teils der Bevölkerung verbessert, den Einfluss der Oligarchen, die von den Reformen der 1990er Jahre profitiert hatten, begrenzt und Russlands regionale und internationale Rolle gestärkt. Das ließ sein System legitim erscheinen. 

Und daran wird sich so schnell nichts ändern?

Sasse: Natürlich muss das nicht auf ewig so festgelegt sein. Aber ich glaube, dass der Moment, in dem eine Demokratisierung möglich war, so schlecht gelaufen ist, dass ein Neuanfang schwierig werden dürfte. Dazu haben auch die politischen Eliten um Putin beigetragen, die die Lage genutzt haben, um ein immer autoritäreres und repressiveres System aufzubauen. In so einem System hat die Gesellschaft eine ganz bestimmte Funktion: Sie muss unpolitisch sein, sie darf nicht infrage stellen, was an der Spitze geschieht. Interessanterweise gab es in Russland immer wieder Proteste in den vergangenen Jahren. Es ging um Waldbrände, um Müllhalden, um Bauprojekte. Aber es wurde dabei fast nie das System als Ganzes infrage gestellt. Diese Gesellschaft ist über Jahre durch die Politik bewusst geformt worden. 

Menschen aus aller Welt demonstrieren gegen den Krieg, den Wladimir Putin losgetreten hat.
Foto: Miguel Candela, dpa

Ist dieser Krieg deshalb auch so etwas wie ein Kampf der politischen Systeme: hier die demokratische Ukraine, dort das autoritär regierte Russland?

Sasse: Ich halte das für die wichtigste Achse in diesem Krieg. Meiner Ansicht nach geht es nicht in erster Linie um die Nato-Osterweiterung. Es geht auch nicht um eine Art Stellvertreterkrieg, der hier geführt wird. Es geht ganz zentral um die Auseinandersetzung zwischen den politischen Systemen: dem autoritären System, das Russland geworden ist, und der demokratisierten und nach Westen blickenden Ukraine. Global gibt es natürlich auch andere Konfliktlinien, da geht es um wirtschaftliche Interessen, auch um imperiale Hinterlassenschaften und fehlendes Vertrauen westlichen Akteuren gegenüber in Afrika oder Lateinamerika. Aber im Kern ist Russlands Krieg gegen die Ukraine ein Konflikt der Systeme.

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Was hat letztendlich den Weg in diesen Krieg geebnet, was war der Auslöser? 

Sasse: Je mehr sich die Ukraine in eine funktionierende Demokratie entwickelt hat, umso weiter glitt sie aus dem Einflussbereich, den Russland für sich beansprucht. Dieser Prozess hat sich über Jahre immer mehr verstärkt. Aus russischer Sicht schien es jetzt noch ein Zeitfenster zu geben, sich dem entgegenzustellen. Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass Russland diesen Krieg schrittweise ausgedehnt und ausgetestet hat, wie weit es gehen kann: erst die Annexion der Krim, dann der Krieg im Donbass und schließlich als dritter Schritt der groß angelegte Angriff auf die gesamte Ukraine. Solche Prozesse haben es Russland erlaubt auszutesten, wie der Westen reagiert. Gleichzeitig konnte Putin seine Wirtschaft anpassen und Reserven anlegen, um auf Sanktionen reagieren zu können. Der Westen hat Signale gesendet und Fehlentscheidungen getroffen: Er hat quasi akzeptiert, dass die Krim nicht wieder an die Ukraine gehen würde. Dazu hat er sich in eine große Abhängigkeit von russischer Energie begeben, etwa mit einem Projekt wie Nord Stream II. 

Präsident Putin hat in Russland ein großes Mobilisierungspotenzial.
Foto: Ivan Vysochinsky, dpa

Wurde durch den Krieg der Demokratie-Prozess in der Ukraine beschädigt? Präsident Wolodymyr Selenskyj konzentriert einen Großteil der Macht auf sich. 

Sasse: Bei den Ukrainern und Ukrainerinnen wurde durch den Krieg das Bewusstsein noch einmal geschärft, worum es geht: um die ukrainische Nation, um Hoffnungen und Erwartungen, wie man künftig leben will. Und das ist ein ganz wesentlicher Teil von Demokratie. Der Konsens in der Bevölkerung, dass man in einer gut funktionierenden Demokratie, in der EU leben möchte, ist jetzt noch stärker, als er vorher schon war. Es ist erstaunlich, dass auch das ukrainische Parlament immer noch arbeitet. Allerdings konzentriert sich durch den Krieg natürlich viel Macht beim Präsidenten. Nach dem Krieg wird sich die gesamte politische Landschaft der Ukraine neu formieren müssen. Alte Parteien, die Verbindungen nach Russland hatten, sind zum Teil verboten worden. Politiker wie Petro Poroschenko oder Julia Timoschenko scheinen auf einmal wie aus einer anderen Zeit zu sein. Auch die Frage, wer welche Rolle im Krieg gespielt hat, wird sicher sehr entscheidend sein. Die Gesellschaft ist gerade hochgradig mobilisiert, daraus könnten neue Parteien, aber auch unrealistische Erwartungen entstehen. Das alles sind große Herausforderungen. Die Ukraine wird Wege und Strukturen finden müssen, das Parlament, eine unabhängige Justiz und lokale Entscheidungsprozesse, die zu einer Demokratie gehören, zu stärken. 

Für die Ukraine geht es also um eine wichtige Richtungsentscheidung. Entspringt diesem Bewusstsein auch diese unglaubliche Widerstandskraft des ukrainischen Volkes? 

Sasse: Es ist den Menschen völlig klar, worum es hier geht. Es geht um die Existenz ihres Staates und ihrer Nation. Existenzieller geht es ja kaum. Die Ukraine war ohnehin schon eine mobilisierte Gesellschaft, das hat sich auch in den Massenprotesten der Orangenen Revolution oder des Euromaidan gezeigt. Die Menschen haben mehrmals zum Ausdruck gebracht, dass sie die Regierenden für nicht in der Lage hielten, ihre Erwartungen umzusetzen. Und es ging immer wieder um Rechtsstaatlichkeit, um Lebensstandards, um Korruptionsbekämpfung, um eine Annäherung an die EU. Gerade konzentriert sich die Gesellschaft auf den Erhalt ihres Staates. Aber dahinter steht die Vorstellung, dass man in einem Rechtsstaat leben möchte.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während seines Besuchs in Cherson. Am 24. Februar 2023 jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Foto: Ukrainian Presidential Press Office

Im Westen werden immer wieder Rufe laut nach Verhandlungen mit Putin. Es scheint fast eine gewisse Angst davor zu geben, dass Putin diesen Krieg verliert …

Sasse: Gewinnen und verlieren sind schwierige Begriffe in diesem Krieg. Russland hat schon viel verloren, allein wenn man an die Menschenleben denkt, aber auch an die wirtschaftlichen Kosten. Es geht um den Erhalt des politischen Systems in Russland und um Putins politisches Überleben. Man wird versuchen, dem alles entgegenzusetzen, was irgendwie möglich erscheint. Die russische Propaganda wird versuchen, den Krieg als verlustreich, aber notwendig darzustellen. 

Muss der Westen ihm eine gesichtswahrende Lösung anbieten?

Sasse: Momentan sehe ich keine Grundlage dafür, es gibt gar keinen Anknüpfungspunkt für Verhandlungen. Im Hintergrund gibt es immer wieder Telefonate und Gespräche, um den Moment nicht zu verpassen, wenn sich etwas verändert in der russischen Kalkulation. Doch leider würde gerade jeder Versuch, den Konflikt einzufrieren, scheitern, Russland würde in absehbarer Zeit einen weiteren Angriffsversuch starten. Wenn aus Russland andere Signale kommen, wird vielleicht auch die Ukraine entscheiden, dass auf einer anderen Grundlage verhandelt werden kann. 

Zur Person: Gwendolyn Sasse ist die Wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien Berlin (ZOiS). Seit April 2021 ist sie Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.

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Die Diskussion ist geschlossen.

20.02.2023

Wenn Putin eines Tages verschwindet kommt ein anderer.
Interessanter wäre es gewesen, wenn man Putin zur Sicherheitskonferenz nach München oder zu westlichen Talkshows eingeladen hätte, dann würden wohl vielen Naiven die Augen aufgehen und die öffentliche Meinung im Westen würde sich vielerorts drehen.

20.02.2023

Vielleicht auch Ihnen @Rainer Kraus!

>> dann würden wohl vielen Naiven die Augen aufgehen<<

Wo Sie "einmal" recht haben,
da haben Sie auch recht Herr Kraus!

20.02.2023

Sie Herr Kraus ,

verbreiten hier immer schon die unterschwelligen Behauptungen , daß beim russischen Überfall "alles ganz anders wäre" , " daß der Kreml gar nicht der äußert brutal agierende bösartige Akteur wäre, sondern vielmehr sich nur verteidige" , " daß die westliche Bevölkerung Lügen aufsitzen würde" und viel Geschwurbel mehr !

Wann (!) liefern Sie uns endlich einmal Beweise für Ihr Verschwörungs-Geschwurbel ?
Schließlich kennen Sie doch die wirkliche Wahrheit ,nicht wahr ?

20.02.2023

Ich denke Herr @Rainer Kraus,
betrifft dann gleich auch Herrn @Jochen H.
ich denke da braucht man gar nicht mehr sooo lange warten, bis der Putin verschwindet, oder zum "verschwinden" von den eigenen Leuten gebracht wird.

Da hat doch der US-Präsident (leider auch schon "ein alter" Mann) mit seinem Besuch in der Ukraine, das richtigen Zeichen gesetzt. Sie Beide sollten bitte den untenstehenden Beitrag ganz sorgfältig selber mal lesen, Danke.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100131786/biden-zeigt-in-kiew-den-mut-der-putin-fehlt.html

Hat Putin etwa Angst?
>> Welch ein Auftritt, was für eine Symbolik! Überraschend hat Joe Biden an diesem Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymir Selenskyj besucht (edit/mod/zum wiederholten Male! Zitieren Sie kurz! Sollten Sie das künftig weiterhin nicht beachten wollen, wird künftig der Link samt Zitat entfernt.)

<<

Der Putin hat doch jetzt schon Muffe, wenn die Deutschen Panzer, "endlich" an die Ukraine, natürlich hoffentlich mit ausreichender Munition geliefert werden!

Wenn der Olaf Scholz in letzter Zeit endlich mal was "Richtiges" gemacht hat, dann, mit Herrn Boris Pistorius zumindest auf den ersten und bisherigen Eindruck, einer guten und "fähigen Verteidigungsminister" berufen zu haben!
Bravo, muss da selbst ich sagen!

https://www.t-online.de/nachrichten/tagesanbruch/id_100131484/pistorius-zeigt-klare-kante-bei-waffenlieferungen-ukraine-muss-gewinnen-.html
>>Und von der in den Überschriften vor allem dieser eine Satz blieb: "Ukraine must win this war." Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.<<

So ist es und sich nicht immer winden wie ein Aal, wie das der gute Olaf, leider sich immer "noch nicht" sagen traut.

18.02.2023

Wieso gibt es immer noch so viele Putin-Versteher?

Spätestens Putins Rede vom 18.3.2014 bezüglich der Annexion der Krim hätte Europa wachrütteln müssen.
Mir fällt dazu die Gänse-Parabel von Sören Kierkegaard ein, in der er die wohlgenährten Gänse auf einem Bauernhof beschreibt, die nicht wissen, welches Schicksal ihnen langfristig droht, obwohl eine Wildgans mehrfach versucht, ihnen das Leben in der Freiheit schmackhaft zu machen. Doch die Trägheit und Gleichgültigkeit der fetten Gänse stehen dem entgegen. Schlimmer noch, die Wildgans passt sich den trägen Artgenossen nach einiger Zeit an und wird selber eine zahme Gans.
Sind wir in Europa, speziell in Deutschland nicht auch wie die vermeintlich wohlbehüteten Gänse auf dem Bauernhof? Lassen bzw. ließen nicht auch wir uns von Putin in Sicherheit wiegen, weil er uns u.a. mit Gas und Öl „ernährte“ damit wir uns keine Sorgen um unsere Zukunft und Sicherheit machen müssen, bis er uns „schlachtet“?
Wie bei den „Kierkegaard-Gänsen“ blockierte anscheinend auch bei den meisten Menschen, Politikern und Institutionen die Bequemlichkeit und Trägheit den gesunden Menschenverstand, bei manchen sogar heute noch.
Warum wurden die vielen vorhergehenden Warnungen nicht früher wahrgenommen? Schon am 31. Dezember 1993 veröffentlichte die Tageszeitung „Neues Deutschland" einen Vortrag von Putin vor deutschen Wirtschaftsvertretern (unter anderem von der Dresdner Bank, BASF und Alcatel). Putin, damals 2. Bürgermeister in St. Petersburg, äußerte sich in diesem Vortrag ganz offen darüber, dass ihm eine Militärdiktatur nach chilenischem Vorbild vorschwebt, analog zum chilenischen Gewaltherrscher Augusto Pinochet. Auf diese verstörende Rede haben die Wirtschaftsvertreter mit freundlichem Beifall reagiert!
Auch in anderen Zeitungsartikeln in den nachfolgenden Jahren hat Putin seinen Großmachtphantasien freien Lauf gelassen, - und das hat angeblich niemand bemerkt, bis auf ein paar Reporter, die als Spinner und Miesmacher abgetan wurden, analog der Wildgans bei Kierkegaard?
Dann kamen die nächsten Warnungen: 1999 der Tschetschenien-Krieg, 2008 der Georgien-Krieg, 2014 die Annexion der Krim und der Krieg in der Ostukraine, seit 2015 der Syrien-Krieg und selbst in 2023 gibt es immer noch (Wagen-)Knechte, die dem Bauern, der uns füttert, um uns schlachten zu können, nicht misstrauen, obwohl schon vorher genug Hinweise dazu vorlagen, was er vorhat.
Kann man wirklich so dumm sein wie die Gänse und glauben, dass uns jemand uneigennützig füttert, ohne uns ans Gefieder zu wollen? Wird die eigene Trägheit, aber auch die Gier nach immer mehr und immer besserer Lebensqualität wirklich den Menschen erst durch einen Krieg vor der Haustür bewusst?
Das Elend, dass in anderen Ländern herrscht, ist ja so weit weg, das betrifft uns doch nicht. Hauptsache wir können weiter im Wohlstand leben, koste es die anderen, was es wolle, notfalls auch das Leben.
Freundliche Grüße
Hans Stienen

18.02.2023

Schön - hier scheint ein Gestritt wer denn nun der Entscheider ist / die Entscheider sind, die über das Ende des Krieges in der Ukraine entscheiden. Da ist schon unfangreiches Insiderwissen erforderlich :) .

17.02.2023

Richtigerweise stellt die Verfasserin des Artikels fest, dass es ein erneuerter Demokratisierungsversuch mit Hilfe von aussen, kaum Aussicht auf Erfolg hat nach einem Abgang von Putin. Durch die extrem negativen Erfahrungen der breiten Masse der RU Bürger mit der Jelzin Ära hat sich die Demokratie diskredidiert. RU sollte zur billigen Tanke für den Westen werden und der Ausverkauf der RU Resourcen wurde zum Programm. Trotz mündlicher Zusagen dehnte sich NATO und EU ungebremst in Richtung RU Grenze aus. Versuche Russlands sich Europa zu Beginn der Ära Putin wurden bewusst ignoriert und mit erhobenem Zeigefinger Ermahnungen erteilt. Das Endergebnis ist jetzt totale Konfrontation. Irgendwie muss jetzt eine gesichtswahrende Lösung für beide Seiten zur Beendigung des Krieges gefunden werden, denn eine Kapitulation RU wie es die UA möchte würde möglicherweise zum Zerfall des RU Staates mit hohen Risiken von unkontrollierbaren Konflikten auch hinsichtlich des riesigen A- Bomben Arsenal Russlands führen. Und am Ende entscheidet nicht Kiew, sondern Washington über das Ende der Kampfhandlungen.

17.02.2023

Falsch: am Ende entscheidet nicht Kiew, sondern Washington über das Ende der Kampfhandlungen.
Richtig: am Ende entscheidet nicht Kiew, sondern Washington und Moskau über das Ende der Kampfhandlungen, wobei Moskau auch ohne Washington den Krieg beenden könnte.

18.02.2023

"Trotz mündlicher Zusagen dehnte sich NATO und EU ungebremst in Richtung RU Grenze aus. Versuche Russlands sich Europa zu Beginn der Ära Putin wurden bewusst ignoriert und mit erhobenem Zeigefinger Ermahnungen erteilt."

War welcher Grenze steht er denn, der Giftzwerg im Kreml, wenn er jetzt die Ukraine erobert? Na? Richtig, vor der Polens, eines NATO-Mitglieds.

Denken Sie eigentlich einen Moment nach, nur einen einzigen, bevor Sie hier die Kriegspropaganda des Kremls nachplappern?

18.02.2023

Moskau hat schriftlich im Budapester Memorandum die volle Integrität und Souveränität der Ukraine garantiert. Ebenfalls die USA, GB und Frankreich. Die wenn, man es genau nimmt, eigentlich aktiv militärisch eingreifen müssten.
Der Lehre daraus ist, keiner wird mehr freiwillig Atomwaffen abgeben. Oder hätte Putin die Ukraine angegriffen wenn diesenoch die Atomwaffen von damals hätte?

Mündliche Zusagen. Da gibt es unterschiedliche Aussagen. Und wieso wollte es niemand schriftlich. Nicht mal in einem Protokoll oder Notiz steht was. Und jetzt über 30 Jahre später antischolzen ein paar Russen.
Zudem betraf es die NATO. Aber nach russischer Propaganda ist die EU und die NATO das Gleiche. Und vorallem wollen/wollten diese Staaten in die NATO aus Angst vor dem grossen Nachbarn. Schließlich haben diese schon öfters sehr schlecht und bittere Erfahrungen gemacht. Und die Angst ist wieder deutlich gestiegen. Siehe auch dem angestrebten NATO-Beitritt durch die ehemalige russische Provinz Finnland.

20.02.2023

Herr Jochen H.,

(edit/mod/NUB 7.3)

Ihr Postulat , das "Moskau unschuldig ist und lediglich eine - noch dazu existenzgefährdende Bedrohung - abwehre " ,
haben Sie ja seit einem Jahr des Öfteren hier eingestellt .

Wie oft Die es auch wiederholen mögen , es wird nur nicht besser !

Nicht die NATO hat sich ausgedehnt .
Die ehemaligen , über Jahrzehnte von der russischen Soldateska besetzten Osteuropäer suchten Schutz vor ihrem seit jeher agressiven östlichen Nachbarn !
Daß diese osteuropäischen Völker Schutz vor Rußland suchten , das hat doch Gründe , oder was meinen Sie ?!

Sie erklären auch nicht , warum Moskau die ukrainischen Gebiete sofort nach der Eroberung zwangsweise zum russischen Staatsgebiet erklärt und die Ukrainer zwangsweise zu Russen macht ?!
Damit rückt Moskau doch immer weiter an die "böse NATO" heran, statt sich diese - wie Sie behaupten - "vom Leibe zu halten zu wollen" .

Ihre Behauptung von der "billigen Tanke des Westens " - wurde doch gerade nicht (!) unter Jelzin - unter dem der russische Außenhandel auf 0 Prozent sank- umgesetzt .

Es waren und sind doch vielmehr Putin und seine Oligarchen , die die russischen Bodenschätze ins Ausland verkaufen ( das nennt sich übrigens Marktwirtschaft) , ohne aber die eingenommen Gelder in die russische Wirtschaft zu investieren !

Also gerade Ihr Chef Putin verkauft doch massiv
(deswegen treffen ja die Sanktionen auf Erdöl und Erdgas auch am tiefsten!) ins Ausland - wirtschaftet sich das viele Geld aber selbst in seine und seiner Oligarchen Tasche !