Das Update zum Ukraine-Krieg vom 3. März
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Diese Reise nach Washington hat etwas Geheimnisvolles. Der nagelneue Regierungsflieger "Konrad Adenauer" war ziemlich leer, als er am frühen Donnerstagabend in Berlin in Richtung US-Hauptstadt abhob. Bundeskanzler Olaf Scholz hat wie üblich seine engsten Mitarbeiter aus dem Kanzleramt dabei und natürlich seine Sicherheitskräfte. Journalisten, sonst meistens so um die 25, dürfen diesmal aber nicht mit – sehr ungewöhnlich bei einem so wichtigen Reiseziel. Über die Inhalte des Gesprächs rätseln aber nicht nur die Berichterstatter.
Der Tag: In der Ukraine konzentrieren sich die Kämpfe auf den Osten und den Süden. Nach einem russischen Raketentreffer auf ein Wohnhaus in der südukrainischen Stadt Saporischschja wurden mindestens vier Tote geborgen, acht Menschen wurden verletzt, weitere blieben zunächst vermisst. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte Vergeltung an. "Auf den heutigen brutalen russischen Raketenangriff auf Saporischschja werden wir militärisch und rechtlich reagieren", sagte Selenskyj am Donnerstagabend.
Im Gebiet Donezk wurden nach Angaben örtlicher Behörden zwei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet. Der ukrainische Generalstab teilte mit, es gebe weiter schwere Gefechte. Im Lauf der vergangenen 24 Stunden seien 85 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Als Ort der Gefechte wurden die Frontabschnitte Kupjansk, Liman, Bachmut, Awdijiwka und Wuhledar genannt.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem nationalen Sicherheitsrat "Anti-Terror-Maßnahmen" gefordert. Der Rat solle über das weitere Vorgehen beraten. Die Regierung in Moskau wirft bewaffneten Ukrainern vor, am Donnerstag in der russischen Region Brjansk an der Nordgrenze der Ukraine einen "Terrorangriff" verübt zu haben. Die ukrainische Regierung wies die Darstellung zurück.
Im Bundesrat in Berlin verurteilten alle 16 Bundesländer einstimmig den russischen Angriffskrieg und sicherten der Ukraine weitere Hilfe zu – militärisch, humanitär und finanziell. Wegen der Fortdauer des Krieges und der unverändert hohen Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine forderten die Länder aber auch selbst Hilfe vom Bund. Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) regte einen Bund-Länder-Gipfel zur Flüchtlingspolitik mit Bundeskanzler Scholz an. Der Bund müsse seiner Verantwortung gerecht werden, sagte Wüst.
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Die Lage: Joe Biden ist niemand, der unkalkulierbare hohe Risiken eingeht: Aber er will dafür sorgen, dass auf dieser Welt nicht das Recht des Stärkeren herrscht. Im Ziel ist er sich also mit Scholz völlig einig. Trotzdem hat der Kanzler mit seinem Taktieren in der Panzerfrage zumindest Teile der US-Regierung verärgert. Mit dem freundlichen Empfang im Weißen Haus beweist Biden nun, dass er die Episode abhaken und nach vorn schauen will, kommentiert Karl Doemens.
Am 5. März vor 70 Jahren starb der sowjetische Diktator Josef Stalin. Sein Erbe prägt Russland bis heute. Das Putin-Regime bedient sich der Unterdrückungsmethoden des Despoten, berichtet Inna Hartwich.
Video des Tages:
Im Februar 2022 war Bundeskanzler Olaf Scholz zuletzt bei US-Präsident Joe Biden zu Gast – damals bestimmten Geheimdienstberichte über eine bevorstehende russische Invasion in der Ukraine das Treffen. Ein Jahr später ist die Ukraine wieder Hauptthema. Doch was sind die Knackpunkte? Das erfahren Sie im Video.
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Vier Raumfahrer aus den USA, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten sind mit Applaus und Umarmungen auf der Raumstation ISS empfangen worden. Damit flogen bereits zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine vor rund einem Jahr und den daraus resultierenden immensen Spannungen zwischen den USA und Russland Raumfahrer beider Länder gemeinsam ins All.
Zwei Amerikaner, ein Russe und ein Emirati an ISS angekommen
(mit dpa)
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