Die Folgen des unsanften Endes der Kaufprämie für E-Autos spürt die Industrie noch heute. Dabei konnte man bereits bei der damaligen Förderung den Sinn infrage stellen. Wenn die Industrie keine wettbewerbsfähigen Produkte anzubieten hat, kann der Staat die Ladenhüter nicht auf Dauer in den Markt subventionieren. Nun hat die Branche eine gewisse Lernkurve durchgemacht. Dennoch droht ihr ein großer Crash und die Bundesregierung zeigt sich noch einmal großzügig, um das Geschäft anzukurbeln. Unternehmen und Fahrer von teuren Dienstwagen können sich über stattliche Steuervorteile freuen. Normalverdiener haben davon aber nichts. Selbst wenn die Autos nach meist drei Jahren auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, dürften sie für die allermeisten noch zu teuer sein.
E-Autos sind Ladenhüter: Die Autobosse haben Wolkenschlösser gebaut
Hektisch wie die Feuerwehr will die Bundesregierung mit weiterem Steuergeld einen Großbrand in der Autoindustrie verhindern. Die Lunte gelegt hat sie selbst – und ihre Vorgängerin. Weil man keine schlüssige Strategie für den Umstieg auf die E-Mobilität formuliert und die Wolkenschlösser der Autobosse von einer langen Zukunft des Verbrenners und der technologischen Überlegenheit deutscher Marken mit der Realität verwechselt hat. Der Weckruf sollte gehört werden – es ist der letzte.
>>Dabei konnte man bereits bei der damaligen Förderung den Sinn infrage stellen. Wenn die Industrie keine wettbewerbsfähigen Produkte anzubieten hat, kann der Staat die Ladenhüter nicht auf Dauer in den Markt subventionieren.<< Soll er auch nicht! Wir Steuerzahler dürfen doch nicht für die Fehler bei VW, Ford & Co zur Kasse gebeten werden. Zumal erstmal die Eigentümer für die unternehmerischen Fehler gerade stehen müssen. Und auch das Management, das sich üppige Gehälter genehmigt hat. Zurück zu E-Autos. Wann endlich bringen VW & Co vernünftige E-Autos auf den Markt. Gerne würde ich eins kaufen.
Die Strategie muss aber von den Unternehmen kommen. Dass die Autoindustrie sich bis jetzt durchlaviert hat statt die Produktion langsam und kontinuierlich umzubauen, dafür muss nun wieder der Staat herhalten. Man tut es wohl um des lieben Friedens willen, das darf aber nicht Schule machen. Wenn es soweit kommt – und der Tag wird kommen – wo die deutschen Verbrenner in den USA, in China und sonstwo nicht mehr gekauft werden – was dann? Die Anschubhilfe des Staates war richtig, aber irgendwann muss auch Schluss damit sein. Das sollten sich die deutschen Autobauer schnellstens auf die Agenda schreiben.
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