Mord an einem Zivilisten: Erster russischer Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt
Ein 21 Jahre alter Soldat aus Russland wurde im ersten ukrainischen Kriegsverbrecherprozess zu lebenslänglicher Haft verurteilt – wegen des Mordes an einem Zivilisten.
Er hatte einen 62-Jährigen, unbewaffneten Ukrainer erschossen – nun wurde ein 21 Jahre alter Soldat aus Russland dafür zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Das entschied ein Gericht in Kiew am Montag. Es ist der erste ukrainischen Kriegsverbrecherprozess seit Beginn der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in der Ukraine. Das berichten ukrainische Medien und ein BBC-Journalist, der vor Ort ist.
Verurteilter russischer Soldat: Tat sei ihm befohlen worden
Der Panzersoldat der Kreml-Truppen hatte gestanden, im Februar im Dorf Tschupachiwka im Gebiet Sumy einen 62-jährigen, wehrlosen Zivilisten getötet zu haben. In seinem Geständnis sagte der Verurteilte aus, ihm sei die Tat von einem Vorgesetzten befohlen worden. Der Mann habe telefoniert. Sein Vorgesetzter hätte daraufhin gesagt, der Mann könne die Position der russischen Truppen an die ukrainischen Einheiten weitergeben. Um das zu verhindern, müsste der Mann erschossen werden. Daraufhin habe der Soldat dem Mann von einem Auto aus in den Kopf geschossen.
Das Urteil könnte der Auftakt einer langen Reihe von Kriegverbrecher-Prozessen sein. Die ukrainische Justiz hat bekannt gegeben, dass derzeit Prozesse gegen 41 russische Soldaten wegen Gräueltaten vorbereitet werden. Dazu gehören unter Anderem Bombenangriffe auf zivile Einrichtungen, die Ermordung von Zivilisten, Vergewaltigungen und Plünderungen.