Das Update zum Ukraine-Krieg vom 15. April
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Es ist Tag 51 im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Vor fast genau sieben Wochen trafen die ersten Raketen ukrainische Städte, Menschen flohen zu Hunderttausenden vor dem Leid des Kriegs. Gleichzeitig starteten an vielen Orten weltweit, in Deutschland und der Region Hilfsaktionen für die Ukraine. "Als der Krieg anfing, habe ich mich entschieden, dass ich nicht tatenlos herumsitzen kann", sagt etwa Olesia Ilnytska aus Neusäß. Sie hat dabei geholfen, mehrere Lastwagen mit Hilfsgütern in die Ukraine zu bringen. Zu jenen, die sich entschieden haben, ihre Heimat zu verteidigen. Sie und ihre Familie haben zudem einige ukrainische Geflüchtete aufgenommen. Olesia Ilnytska ist eine von sechs Personen aus der Region, die uns ihre Geschichte von ihrem Einsatz für die Ukraine erzählt haben.
Der Tag: Auch dieser 51. Tag des Kriegs in der Ukraine begann mit keinen guten Nachrichten: Beim Beschuss von Flüchtlingsbussen sollen in der Ostukraine offiziellen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden sein. 27 weitere Personen seien durch den Angriff russischer Soldaten in der Ortschaft Borowa im Kreis Isjum verletzt worden, teilt die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw mit. Meldungen wie diese decken sich mit den Beobachtungen, die Lettlands Staatschef Egils Levits bei seinem Besuch in der Ukraine machte. Nach allem, was er mit eigenen Augen gesehen habe, seien aus seiner Sicht alle Anzeichen von Völkermord gegeben. "Ich würde es Völkermord nennen", sagte Levits. "Dort war zu sehen, dass russische Truppen mit besonderer Grausamkeit vorgingen, um so viele Zivilisten wie möglich zu töten." Indes scheinen sich die russischen Angriffe vor allem auf den Osten der Ukraine zu konzentrieren: Russische Einheiten versuchen ukrainischen Angaben zufolge, die Städte Popasna und Rubischne im Gebiet Luhansk im Osten einzunehmen. Sie seien dabei aber nicht erfolgreich, heißt es im Morgenbericht zur militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs. Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Großoffensive russischer Einheiten im Osten des Landes.
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Die Lage: Mehr als sieben Wochen hat nun die Ukraine den russischen Angriffen standgehalten. Das ist länger, als ihr mancher westlicher Politiker zutrauen wollte. Auf dem Messengerkanal Telegram dankte Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten für 50 Tage Widerstand gegen Russland. "Gott sei Dank, den Streitkräften der Ukraine und unserem Volk – wir haben den größten Teil unseres Landes verteidigt", sagte er in einer Videobotschaft. "50 Tage unserer Verteidigung sind eine Leistung. Eine Leistung von Millionen von Ukrainern." Meine Kollegin Margit Hufnagel zieht eine Zwischenbilanz nach über sieben Wochen Krieg.
Noch einmal zurück zur ungebrochenen Hilfsbereitschaft der Menschen für die Ukraine: Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen die Frage diskutiert, ob Menschen aus der Ukraine anders behandelt werden als Geflüchtete 2015. Meine Kollegin Katja Neitemeier hat das Migrationsforscherin Magdalena Nowicka gefragt. Das ganze Interview
Die Region: Auch in der Region gibt es derzeit noch immer viele Hilfsaktionen für die Menschen aus der Ukraine. Gespendet wurden zum Beispiel die Erlöse eines Streetfood-Markts, die Ausstattung für einen OP-Saal im Westen der Ukraine oder die Erlöse eines Benefizkonzerts. Hier haben wir einige der Aktionen zusammengefasst.
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