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Nationalsozialismus
25.01.2023

Studie: Holocaust ist für viele Niederländer ein Mythos

Juden aus dem Warschauer Getto werden im Sommer 1942 in Güterwaggons verladen und in das Vernichtungslager Treblinka transportiert.
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Juden aus dem Warschauer Getto werden im Sommer 1942 in Güterwaggons verladen und in das Vernichtungslager Treblinka transportiert.
Foto: CAF, dpa

Vor dem Anne-Frank-Museum in Amsterdam gehören lange Warteschlangen zum Normalbild. Doch das Wissen vor allem vieler jüngerer Niederländer zur nationalsozialistischen Judenverfolgung ist lückenhaft.

Das Ausmaß des Holocaust ist vielen Niederländern und ganz besonders jungen Menschen 78 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz unbekannt. Manche sprechen sogar von einem Mythos. Das ist das Ergebnis einer Studie der Claims Conference, die wenige Tage vor dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus veröffentlicht wurde.

Die Claims Conference wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um Ansprüche jüdischer Überlebender gegen Deutschland durchzusetzen und kümmert sich auch heute um Holocaust-Überlebende und ihre Nachkommen. Befragt wurden 2000 Niederländerinnen und Niederländer ab 18 Jahre. Dabei wurden die Ergebnisse der zwischen 1980 und 1994 geborenen Millennials und der seit 1995 geborenen sogenannten Generation Z gesondert erfasst.

Obwohl es in den Niederlanden mehrere Durchgangslager gab, von denen aus die Juden in Konzentrationslager wie Auschwitz deportiert wurden, konnten 59 Prozent aller Befragten und 71 Prozent der Millennials und Generation Z (Gen Z) kein einziges Durchgangslager im eigenen Land nennen. So konnten nur 22 Prozent aller Befragten und 17 Prozent der Millennials und Gen Z Westerbork nennen, das niederländische Durchgangslager, in das Anne Frank gebracht wurde, bevor sie nach Auschwitz deportiert wurde.

Unkenntnis der Geschichte, Gleichgültigkeit im Heute

Anne Frank selbst, die mit ihrer Familie während der deutschen Besatzung der Niederlande in einem Versteck in Amsterdam lebte, war zwar 89 Prozent der Befragten vertraut. Doch 32 Prozent der Millennials und 27 Prozent aller befragten Erwachsenen wussten nicht, dass sie in einem Konzentrationslager starb.

Ähnlich unbekannt war vielen das ganze Ausmaß des Holocaust: So wussten 54 Prozent aller Befragten und 59 Prozent der Millennials und Gen Z nicht, dass sechs Millionen Juden ermordet wurden. Insgesamt 29 Prozent glaubten dagegen, dass zwei Millionen oder weniger Juden während des Holocaust getötet wurden. Bei den Millennials und der Gen Z lag der Anteil sogar bei 37 Prozent. Fast ein Viertel der niederländischen Befragen dieser Altersgruppe, nämlich 23 Prozent, hielt den Holocaust gar für einen Mythos oder übertrieben. Diese Zahl sei damit höher als in jedem anderen zuvor untersuchten Land, hieß es.

Auch mit Blick auf die Gegenwart gab es in der Studie beunruhigende Ergebnisse. So hielten es 22 Prozent der Millennials und Gen Z für hinnehmbar, wenn eine Person neonazistische Ansichten unterstützt. In der Gesamtgruppe der Befragten in den Niederlanden lag der Anteil bei zwölf Prozent.

"Wissen und Bewusstsein erodieren rasant"

"Unsere Niederlande-Studie führt uns eindrücklich vor Augen, dass historische Fakten vor allem unter jungen Erwachsenen keine verbindliche Größe mehr sind", sagte Rüdiger Mahlo, der Repräsentant der Claims Conference in Deutschland. "Das Wissen über den Holocaust und das Bewusstsein für den Holocaust erodieren in einer Rasanz, die uns aufrüttelt. Unsere schlimmsten Befürchtungen erweisen sich als begründet."

"Mit jeder Studie wird der Rückgang an Wissen und Bewusstsein über den Holocaust sichtbarer; zugleich zeigt sich ein Trend zu Holocaustleugnung und -verzerrung", warnte auch Gideon Taylor, Präsident der Claims Conference. Er sprach sich als Konsequenz aus den Umfrageergebnissen für eine weltweite Stärkung der Holocaust-Erziehung aus. Vorangegangene Studien etwa in Frankreich, Österreich und Kanada hatten bereits in den vergangenen Jahren mangelndes Wissen über den Holocaust gezeigt.

"Ich bin erschüttert und zutiefst besorgt über die jetzt vorgelegten Ergebnisse. Viele meiner Landsleute kennen nicht einmal ihre eigene nationale Geschichte", sagte der niederländische Holocaust-Überlebende Max Arpels Lezer. Er hoffe auf Bildung, damit auch künftige Generationen das ganze Ausmaß des Holocaust verstehen. "Für uns Überlebende ist es von größter Bedeutung, dass die künftigen Generationen unser Zeugnis auch dann weitergeben, wenn wir nicht mehr da sind."

Regierung reagiert erschrocken

Die Reagierung reagierte geschockt auf die Ergebnisse der Studie. "Das ist nicht nur sehr schockierend, es ist auch sehr ernsthaft", schrieb Justizministerin Dilan Yeşilgöz über Twitter. Es gebe viel zu tun für die Gesellschaft.

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Der Regierungsbeauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, Eddo Verdoner, nannte die Ergebnisse entsetzlich. Er beklagte zunehmende Lücken im Wissen über die Geschichte. "Wir müssen dagegensteuern in den Schulen, beim Sport und auf den sozialen Medien."

Der Wunsch nach Bildung und Information zu dem Thema ist der Umfrage zufolge durchaus vorhanden: Zwei Drittel der niederländischen Befragten und die Mehrheit der niederländischen Millennials und der Generation Z waren der Meinung, dass Holocaust-Erziehung in der Schule obligatorisch sein sollte.

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