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Neue Corona-Impfstoffe 2024: Effektivität gegen Varianten

Corona

Neuer Impfstoff für neue Corona-Varianten

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    Im Winter 2021/21 wurde mit dem Impfen gegen Corona begonnen.
    Im Winter 2021/21 wurde mit dem Impfen gegen Corona begonnen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Wir erinnern uns: Nur knapp zehn Monate, nachdem die Welt eine andere geworden und ein Virus aus Fernost plötzlich ganz nah war, vermeldete das Pharma-Unternehmen Biontech, einen Impfstoff gegen Corona entwickelt zu haben. Andere Hersteller folgten. Mittlerweile wurden weltweit mehr als 13 Milliarden Impfstoffdosen verabreicht. Gleichwohl: Fünf Jahre nach dem Pandemie-Ausbruch ist das Thema Impfen längst nicht mehr so präsent. Was empfiehlt die Ständige Impfkommission? Werden die Präparate an neue Varianten angepasst? Und wo kriegt man ihn eigentlich noch, den Piks? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

    Welchen Impfstoff bekommt man aktuell?

    Seit August 2024 ist nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums der neue Impfstoff Comirnaty JN.1 verfügbar, der noch besser an die aktuellen Varianten von SARS-CoV-2 angepasst ist. Seit Ende 2024 sind zudem die angepassten Impfstoffe Comirnaty KP.2 und Nuvaxovid JN.1 verfügbar. JN.1 und KP.2. sind beides Omikron-Subvarianten. Eine Anpassung der Impfstoffe ist dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge regelmäßig notwendig, um, ähnlich wie bei den jährlich veränderten Grippe-Impfstoffen, die Wirksamkeit aufrecht zu erhalten.

    Wer sollte sich regelmäßig gegen Corona impfen lassen?

    Die Ständige Impfkommission empfiehlt für besonders gefährdete Personengruppen eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst. „Daten zur Wirksamkeit zeigen, dass der Schutz vor schweren Erkrankungen in der Regel mindestens 12 Monate anhält“, heißt es vom RKI. Als gefährdete Personengruppen gelten grundsätzlich Menschen über 60 Jahre sowie Personen ab sechs Monaten mit Grunderkrankungen wie etwa Diabetes, chronische Erkrankungen der Atmungsorgane oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Impfung wird außerdem Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen sowie den dort Beschäftigten empfohlen. Allerdings gilt auch: Wer sich als Risikoperson im Laufe des Jahres mit Corona infiziert, kann der Stiko zufolge auf eine Auffrischungsimpfung im Herbst verzichten.

    Wo kann man sich aktuell gegen Corona impfen lassen?

    Die meisten Corona-Impfungen führen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte durch, sowohl in den Praxen als auch zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen. Auch Betriebsärztinnen und ‑ärzte impfen. Zudem dürfen Apothekerinnen und Apotheker die Impfung anbieten, wenn sie sich dafür qualifiziert haben. Informationen, welche Apotheke Impfungen anbietet, gibt es auf Apoguide.de

    Wie viele Menschen lassen sich noch impfen?

    Zwischen September 2023 und Juli 2024 wurden in Bayern rund 554.000 Impfungen verabreicht. Die Quote der Über-60-Jährigen, die sich eine jährliche Auffrischungsimpfung geben lassen, ist im Freistaat allerdings relativ gering und liegt bei gerade einmal 12,7 Prozent. Zum Vergleich: In Berlin liegt diese Quote bei 22,6 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 21,6 Prozent. Schlusslicht ist Thüringen mit 4,9 Prozent.

    Was ist eine hybride Immunität?

    Darunter versteht man eine kombinierte Immunität durch Impfung zum einen und Infektion zum anderen. Dem RKI zufolge ist diese Immunität der durch alleinige Covid-19-Impfungen überlegen. Auf Basis der vorliegenden Daten kommt die Stiko zu dem Schluss: „Auch bei der gegenwärtigen Zirkulation der Omikron-Subvarianten schützt die alleinige Covid-19-Impfung (bestehend aus zwei Impfdosen) oder eine SARS-CoV-2-Infektion allein längerfristig nicht ausreichend gegen schwere Covid-19-Verläufe.“

    Schützt die Impfung vor Long Covid?

    Diese Frage ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Bisher vorliegende systematische Übersichtsarbeiten zum Schutz vor Long Covid ergaben allerdings, dass die Wirksamkeit bei 40 bis 50 Prozent liegen könnte. „Allerdings ist diese Schätzung mit einer hohen Unsicherheit behaftet, da die eingeschlossenen Studien methodische Schwächen aufweisen“, erklärt das RKI. Die Annahme einer Schutzwirkung von gut 50 Prozent werde allerdings durch eine neue Studie aus Schweden gestützt, der zufolge die Wirksamkeit bei 58 Prozent lag. Am höchsten war dieser Untersuchung zufolge die Effektivität, wenn drei Impfdosen vor einer Infektion verabreicht wurden.

    Kann die Corona-Impfung zusammen mit anderen Impfungen verabreicht werden?

    Ja, Covid-19-Impfstoffe können zusammen mit anderen Totimpfstoffen, etwa gegen Influenza, verabreicht werden. Bei gleichzeitiger Gabe von zwei Impfstoffen ist dem RKI zufolge aber zu beachten, dass Impfreaktionen häufiger und eventuell intensiver auftreten können.

    Wie wirksam sind die Impfstoffe?

    Studienergebnisse zeigen dem RKI zufolge für die mRNA-Impfstoffe einen zunächst moderaten bis geringen Schutz vor einer symptomlosen und milden Infektion mit der Omikron-Variante, der mit der Zeit noch abnimmt. Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen eine Infektion mit der Delta-Variante, die vor allem im Winter 2021/22 zirkulierte, sei deutlich höher gewesen. „Gegen schwere Erkrankungen bieten die Impfstoffe jedoch weiterhin einen guten Schutz“, teilt das RKI mit. Die klinische Wirksamkeit der neuen angepassten Impfstoffe lasse sich final erst im Laufe oder nach der aktuellen Infektionssaison bewerten. Allerdings: „Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigte eine in etwa 10 Prozent höhere Wirksamkeit von den neu angepassten Impfstoffen zum zuvor verwendeten Impfstoff im direkten Vergleich“, so das RKI.

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