Das Update zum Ukraine-Krieg vom 10. April
Mit unserem Update zum Krieg in der Ukraine behalten Sie den Überblick über die Nachrichtenlage. Wir senden Ihnen jeden Abend die wichtigsten Meldungen des Tages.
Russische Panzer und Gewehre überziehen die Ukraine mit Tod und Leid, rauben Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern ihre Heimat – aber sie sind nicht die einzigen Waffen im breiten Arsenal Russlands: "Es gibt eine mehr oder weniger systematische Anwendung sexualisierter Gewalt durch die russischen Streitkräfte", sagt die ukrainische Anwältin Kateryna Busol. Es gebe sexuelle Übergriffe gegen die ukrainische Zivilbevölkerung, sexualisierte Folter und Misshandlung von Kriegsgefangenen. Hintergrund sei die russische Propaganda. "Alle Ukrainer, Soldaten wie Zivilisten, werden in dieser Erzählung völlig entmenschlicht - was es den russischen Soldaten ermöglicht, ohne Angst vor Strafe zu morden und zu vergewaltigen", sagt die Juristin im Interview mit Lena Jakat.
Der Tag: Bundeskanzler Olaf Scholz hat "die abscheulichen Kriegsverbrechen des russischen Militärs" verurteilt und der Ukraine volle Unterstützung zugesagt. Dies teilte die Bundesregierung am Sonntag nach einem Telefonat des Kanzlers mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. Russische Truppen haben sich aus den Gebieten rund um die Hauptstadt Kiew im Norden der Ukraine zurückgezogen, um sich neu zu formieren. Aus dieser Region werden immer neue Kriegsgräuel gemeldet. Westlich von Kiew etwa fanden ukrainische Behörden nach eigenen Angaben tote Zivilisten in einer Grube nahe einer Tankstelle in Busowa. Auf der Trasse von Kiew nach Schytomyr seien Leichen bei beschossenen Autos gefunden worden, sagte Gemeindevorsteher Taras Didytsch im Fernsehen. Papst Franziskus appellierte bei einer Messe in Rom an die Kriegsparteien, die Waffen über Ostern ruhen zu lassen. "Stellt die Waffen beiseite, beginnt eine österliche Waffenruhe", sagte er. Dann solle man mit ehrlichen Verhandlungen zum Frieden gelangen. Die Ukraine sieht allerdings kaum Fortschritte in den Verhandlungen mit Russland.
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Die Lage: Die deutsche Wirtschaft hängt stark von russischen Gasimporten ab. Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter warnen vor heftigen Folgen für die Industrie, sollte ein Embargo das Ende der Lieferungen einläuten – oder Wladimir Putin seinerseits den Gashahn schließen. Doch es gibt Hoffnung, dass eine Pipeline aus Spanien die europäische Gaskrise lösen könnte. Bei der Ursachenforschung, wie es zu dieser eklatanten Abhängigkeit von russischem Gas gekommen ist, fällt häufig ein Name: Angela Merkel. Doch wer allein der Altkanzlerin die Schuld an der jetzigen Energiekrise gibt, der macht es sich zu einfach, kommentiert Stefan Lange.
Die Region: Im Allgäu fuhr am Sonntag ein prorussischer Autokorso von Kaufbeuren nach Kempten und wieder zurück. Offiziell um gegen eine "Diskriminierung russischsprachiger Menschen" zu demonstrieren. Die Behörden hatten im Vorfeld Sympathiebekundungen für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wie die Zurschaustellung des Buchstaben "Z" oder anderer Symbole untersagt. Der Marktoberdorfer Landmaschinen-Hersteller AGCO/Fendt ist stark vom Krieg in der Ukraine betroffen. Er hat sein Geschäft in Russland ausgesetzt und sein Büro in Kiew geschlossen, wie der Unternehmenschef Christoph Gröblinghoff im Interview sagt. Insbesondere ein Ende der russischen Gaslieferungen hätte ernsthafte Konsequenzen für das Unternehmen.
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