
Alberto Nuñez Feijoo könnte schon bald Spanien regieren


Feijóo hat als Ministerpräsident von Galicen vier Mal die absolute Mehrheit geholt. Jetzt könnte der 61-Jährige den Sozialisten in Madrid die Regierungsmacht abjagen.
Moderat, besonnen, kühl kalkulierend. So beschreiben seine Weggefährten den 61-jährigen Alberto Nuñez Feijóo. Ein Mann, der sich in Spanien als politischer Manager und Siegertyp einen Namen machte – und dadurch zum konservativen Hoffnungsträger aufstieg. In der kommenden nationalen Wahl Ende Juli hat der überzeugte Europäer, der "mehr Europa" fordert, gute Chancen, Spaniens neuer Regierungschef zu werden.
Spaniens Premier Pedro Sánchez flüchtet in Neuwahlen
Dass Feijóo, der erst seit einem Jahr an der Spitze der konservativen Volkspartei steht, siegen kann, bewies er gerade erst bei den Kommunal- und Regionalwahlen. Seine Konservativen fügten den bis dahin dominierenden Sozialdemokraten eine schwere Niederlage zu. Ein Schock für Spaniens sozialdemokratischen Premier Pedro Sánchez, der sich gezwungen sah, die nationale Parlaments- und Regierungswahl auf den 23. Juli vorzuziehen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um das Video von Glomex anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die glomex GmbH Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Tausende konservative Anhänger feierten vor der Parteizentrale in Madrid ihren neuen Star und skandierten immer wieder: "Feijóo, Regierungschef". Doch der 61-jährige behielt einen kühlen Kopf. "Es ist noch nicht so weit." Er habe noch ein gutes Stück Arbeit vor sich.
Spaniens konservativer Hoffnungsträger wählte einst die Sozialdemokraten
"Feijóo ist abergläubisch", berichtet einer seiner Mitarbeiter. "Er sieht nichts als gesichert an, bevor es nicht wirklich erreicht ist." Was weiß man noch über den Spitzenpolitiker, der in seiner Partei als "ruhiger, aber zuverlässiger Steuermann" gilt? Zum Beispiel, dass er als junger Mann nicht die Konservativen, sondern die Sozialdemokraten wählte – "aus Überzeugung", wie er freimütig bekannte.
Und dass er seinen Traum, Richter zu werden, abschreiben musste, weil seine Eltern nicht das Geld für die teure Ausbildung aufbringen konnten. Feijóo, Sohn eines Stromwerkarbeiters, wurde Verwaltungsangestellter in seiner westspanischen Heimatregion Galicien. Er machte bald berufliche und politische Karriere. Sein Talent brachte ihn nach Madrid, wo er mehrere Jahre die staatliche Post dirigierte. Dann ging es als Spitzenkandidat der Konservativen zurück nach Galicien, dort wurde er 2009 Ministerpräsident. Vier Mal holte er die absolute Mehrheit.
Im Frühjahr 2022 folgte er dem Hilferuf der Konservativen nach Madrid, um seine tief zerstrittene Partei wieder an die Macht zuführen. Allerdings würden die Konservativen dazu wohl die Hilfe der rechtspopulistischen Partei Vox benötigen.
Die Diskussion ist geschlossen.