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Porträt: Verkehrsminister Patrick Schnieder: der Eif(f)elturm in Berlin

Porträt

Verkehrsminister Patrick Schnieder: der Eif(f)elturm in Berlin

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    Der CDU-Politiker Patrick Schnieder ist im Kabinett Merz der neue Bundesverkehrsminister.
    Der CDU-Politiker Patrick Schnieder ist im Kabinett Merz der neue Bundesverkehrsminister. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Der Maßstab ist groß. „Eiffelturm der Bundesregierung“, so wird der neue Verkehrsminister Patrick Schnieder genannt, pardon Eifelturm mit einem „F“. Der 57-Jährige kommt schließlich nicht aus Paris, sondern aus der Eifel, in Bitburg liegt sein Wahlkreis. Die Stadt ist bekanntlich eine Bierstadt und hat auch sonst wenig mit der französischen Metropole an der Seine zu tun. „Eifelturm mit einem F“ klingt ähnlich, wie „Merz mit E“. Das hatte Friedrich Merz gesagt, als er sich nach gut zehn Jahren in der Wirtschaft auf der politischen Bühne zurückmeldete.

    Dort spielt Schnieder trotz seiner herausragenden Größe von 2,02 Metern bislang eine unauffällige Rolle. Seit 2009 sitzt er für die CDU im Bundestag und hat sich unter den Abgeordneten den Ruf eines kompetenten, fleißigen und bodenständigen Arbeiters erworben. Kein Mann für Redeschlachten, Spiegelfechtereien und Kämpfe für die Galerie. „Ich bin kein Fan von Schnellschüssen“, sagte der Jurist diese Tage in seiner ersten Rede als Minister vor dem Bundestag.

    Schnieder will die Linie von Wissing fortsetzen

    Auf dem Zettel hatte ihn kaum jemand, seine Nominierung durch Merz (übrigens 1,98 Meter) war eine Überraschung. Schnieder hat angekündigt, die Politik seines Vorgängers Volker Wissing in den großen Linien fortzusetzen. Das marode Gleisnetz der Bahn wird umfassend modernisiert. Für Fahrgäste heißt das, dass es auf der Scheine auch in den nächsten Jahren ruckelig zugehen dürfte. Baustellen bringen den Betrieb in Bedrängnis. Und andauernde Verspätungen wiederum den Verkehrsminister.

    Spannend wird, wie sanft oder unsanft Schnieder Bahnchef Richard Lutz auf die Straße setzt. Die Union will den Manager loswerden, sie macht ihn für das Chaos auf der Schiene („Bahnsinn“) verantwortlich. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit wird der Minister auf die bröselnden Brücken legen. Erhalt vor Neubau soll die Richtschnur sein. Anders als seine Vorgänger hat Patrick Schnieder ein Luxusproblem. Wegen der Lockerung der Schuldenbremse besteht die Schwierigkeit nicht darin, dem Finanzminister Geld aus den Rippen zu leiern, sondern all das Geld in Beton, Stahl, und Asphalt zu verwandeln.

    Auch sein Bruder könnte Karriere machen

    Wenn alles gut geht, wird Schnieder demnächst der mächtigsten politischen Familie Deutschlands angehören. Sein Bruder Gordon ist Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl 2026 in Rheinland-Pfalz und will Ministerpräsident werden.

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