Der Sacharow-Preis des Europaparlaments geht an die venezolanischen Oppositionellen María Corina Machado und Edmundo González Urrutia. «In ihrem Streben nach einem gerechten, freien und friedlichen Machtwechsel haben sie furchtlos Werte verteidigt, die Millionen Venezolanern und dem Europäischen Parlament so am Herzen liegen: Gerechtigkeit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit», teilte das EU-Parlament in Straßburg mit.
Die 56-jährige Oppositionsführerin Machado durfte bei der Präsidentenwahl in dem südamerikanischem Land im Juli aufgrund eines seit Jahren bestehenden Banns zur Ausübung von öffentlichen Ämtern nicht kandidieren. Für sie trat Oppositionskandidat González an.
Die Wahlen in Venezuela waren von Betrugsvorwürfen überschattet. Die linientreue Wahlbehörde hatte den seit elf Jahren regierenden autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger erklärt. Sie veröffentlichte allerdings nicht die aufgeschlüsselten Resultate. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und reklamiert den Sieg für González, weltweit protestierten Menschen gegen Maduro. Auch die USA, die Europäische Union und zahlreiche Länder Lateinamerikas zweifeln das Ergebnis an.
Machado tauchte im Sommer unter. González wurde in Venezuela per Haftbefehl verfolgt, floh vor knapp vier Wochen nach Spanien und erhielt dort politisches Asyl.
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen.
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