
Weltweit höchste Zahl von Hinrichtungen seit fünf Jahren


Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat 2022 mehr als 880 Hinrichtungen registriert. Für den Anstieg trägt nicht zuletzt der Iran Verantwortung.
Eine Hinrichtung ist die härteste mögliche Strafe. Sie ist schließlich nicht korrigierbar. Während die meisten Länder der westlichen Welt die Todesstrafe abgeschafft haben, wurde sie im vergangenen Jahr nach Daten von Amnesty International weltweit so häufig wie seit 2017 nicht mehr verhängt. In ihrem am Dienstag veröffentlichten Bericht geht die Menschenrechtsorganisation für 2022 von mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern aus. Betroffen waren fast nur Männer, unter den Exekutierten waren 13 Frauen.
Statistik und Bilanz zu Hinrichtungen 2022: Iran an der Spitze
Einen guten Teil der Verantwortung für diese hohe Zahl trägt der Iran mit 576 vollstreckten Todesurteilen (im Vorjahr 314). Das sind 65 Prozent der weltweit bekannt gewordenen Hinrichtungen. Seit dem Beginn der Proteste gegen die Machthaber in Teheran werden Todesstrafen auch gezielt gegen Regime-Gegner eingesetzt. Es folgen Saudi-Arabien mit 196 und Ägypten mit 24 Exekutionen. In den USA ist die Todesstrafe seit vielen Jahren heftig umstritten, sie ist längst nicht mehr in allen Bundesstaaten zulässig. 2022 gab es 18 Fälle, 2021 waren es elf.
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In anderen Ländern hat sich die Hoffnung zerschlagen, dass ein Aus für die Verhängung der Todesstrafe nachhaltig sein würde. So wurden in Afghanistan, Kuwait, Myanmar, im Gazastreifen und in Singapur nach Unterbrechungen wieder Todesurteile vollstreckt.
Liste: Länder mit den meisten Hinrichtungen 2021 und 2022
Land | 2022 | 2021 | 2020 |
China (zugängliche Zahlen) | 883 | 579 | Anzahl unbekannt |
Iran | 576 | 314 | 246 |
Saudi-Arabien | 196 | 65 | 27 |
Ägypten | 24 | 83 | 107 |
USA | 18 | 11 | 17 |
Irak | 11 | 17 | 45 |
Bangladesh | 4 | 5 | 2 |
Japan | 1 | 3 | 0 |
Myanmar | 4 | 86 | |
Singapur | 11 | 0 | |
Belarus | 1 | 1 | 0 |
Kuwait | 7 | 0 | |
Yemen | 4 | 14 | 5 |
Somalia | 6 | 21 | 11 |
Südsudan | 5 | 9 | 2 |
Afghanistan | Anzahl unbekannt | 0 | |
Nordkorea | Anzahl unbekannt | Anzahl unbekannt | Anzahl unbekannt |
Syrien | Anzahl unbekannt | 24 | Anzahl unbekannt |
Vietnam | Anzahl unbekannt | Anzahl unbekannt | Anzahl unbekannt |
(Quelle: Amnesty International Report 2022, 2021, 2022)
Das sind die Zahlen, die zugänglich sind – ganz anders stellt sich die Lage bei Hinrichtungen dar, die vor der Öffentlichkeit geheim gehalten oder zumindest nicht gemeldet werden. Amnesty geht davon aus, dass auf diese Weise Tausende Männer und Frauen allein in China den Tod fanden. Auch für Nordkorea oder Vietnam liegen keine offiziellen Zahlen vor – in diesen Ländern gibt es ebenfalls klare Hinweise darauf, dass die Todesstrafe regelmäßig vollstreckt wird.
Trotz Höchststand an Hinrichtungen 2022: Viele Länder schaffen Todesstrafe ab
Steht die Welt also vor einem unaufhaltsamen Anstieg der Zahlen? Greifen tatsächlich immer mehr Staaten zu dieser drakonischen Bestrafung? So ist es nicht. Immerhin haben Kasachstan, Papua-Neuguinea, Sierra Leone sowie die Zentralafrikanische Republik die Todesstrafe vollständig abgeschafft. Weitere Staaten haben sie eingeschränkt oder eine Abschaffung auf den Weg gebracht.
„Die Welt hat sich zweifellos auch 2022 weiter von der Todesstrafe als Strafmittel entfernt“, so die erstaunlich positive Einschätzung die stellvertretende Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow.
Zum Stichtag Jahreswechsel 2022/23 verzichten nach Angaben von Amnesty International insgesamt 112 von derzeit 193 Staaten vollständig auf die Todesstrafe in ihrem Rechtssystem. (mit dpa)
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Auf unserer Erde und in unserer weltweiten politischen Gesellschaft ist nur das wichtig, was einen Nutzen bringt.. alles andere ist sekundär.. Wie lange wissen wir schon was in vielen Ländern passiert, überall wurde angemahnt und gedroht und trotzdem weiterhin unterstützt.. weil die Länder einen Nutzen für uns, andere Länder hatten, haben. Wir unterstützen Kriegsländer indem wir Rüstungswaffen an sie verkaufen und zugleich humanitäre Hilfe leisten.. Das wäre, als würde ich aus dem Erlös meiner Brauerei, Brennerei, Haschplantage.. Entzugskliniken bauen.. Materielles, Ideologisches, Lügen stehen schon seit langem über ein Menschenleben.. Wenn der Mensch wirklich wichtig wäre, würde es keine Kriege oder andere Gräueltaten geben.. aber wie ich immer sage, der Mensch ist einfach nur böse..
Gegenfrage: was machen denn Sie alles was Ihnen nicht nützt, Ihnen also mehr oder weniger schadet? Nicht umsonst findet sich "Cui bono" im Vorfeld fast aller Entscheidungen wieder.