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Streiks im Öffentlichen Dienst sind ein Hilferuf der Gewerkschaft Verdi.

Kommentar

Der Verdi-Streik im Öffentlichen Dienst ist ein Hilferuf

Stefan Stahl
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    Mit Warnstreiks bei Kitas, Kliniken und sozialen Einrichtungen hat die Gewerkschaft Verdi ihre Forderungen im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen untermauert.
    Mit Warnstreiks bei Kitas, Kliniken und sozialen Einrichtungen hat die Gewerkschaft Verdi ihre Forderungen im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen untermauert. Foto: Andreas Arnold, dpa

    Was die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst betrifft, ist der Deutsche Städte- und Gemeindebund eine aussagekräftige Quelle. So hat die Vereinigung Alarm geschlagen: Bereits heute seien mehr als 100.000 Stellen allein in den Kommunen unbesetzt, weil kein Personal gefunden werde. So stehe der öffentliche Dienst vor einem schleichenden Blackout. Die Situation ist dramatisch. Beschäftigte häufen Überstunden an und sind frustriert. Sie fühlen sich vielfach alleingelassen. Das ist brandgefährlich: Wenn Bürgerinnen und Bürger zunehmend das Gefühl haben, Ämter und damit der Staat funktionierten nicht mehr so gut wie früher, werden sie anfälliger für extreme Parteien.

    Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst: Verdi fordert gerechte Löhne

    Deshalb muss der Öffentliche Dienst dringend aufgewertet werden. Menschen, die dort etwa in Krankenhäusern, in der Pflege oder im Erziehungsbereich arbeiten, verdienen mehr als das Klatschen in der Corona-Zeit. Mehr Wertschätzung besteht auch in einer weiteren finanziellen Aufwertung der systemrelevanten Berufe. Doch hier streiken bisher die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes des Bundes und der Kommunen. Manche Vertreter der Kommunen streben sogar eine Nullrunde an. 

    In einer solch verfahrenen Situation bleibt der Gewerkschaft Verdi nichts anderes übrig, als die Warnstreiks auszuweiten, auch wenn damit das Leben vieler Menschen zum Teil vorübergehend über Gebühr beeinträchtigt wird. Die Arbeitskampf-Maßnahmen sind ein Hilferuf an die Arbeitgeber, in der dritten Tarifrunde endlich ein Lohnangebot vorzulegen. Dann kann alles ganz schnell gehen, wie das Beispiel der Deutschen Post zeigt. So haben sich das Unternehmen und Verdi bei den vierten Verhandlungen in der Summe auf fünf Prozent mehr Lohn in zwei Stufen über zwei Jahre hinweg geeinigt. Das wäre auch für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes angemessen. 

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    1 Kommentar
    Wolfgang Boeldt

    Ob berechtigt ode nicht berechtigt ist zuerst mal egal. Frage ist doch: kommt Deutschland mit Streiks und unproduktiven Demos weiter? So sind z.B. die Folgen des kürzlichen Tarifabschlusses der Deutschen Post der Wegfall von 4% der Belegschaft bis Jahresende. Bitte - wems gefällt.

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