
Der Krieg hat ihm sein Leben gestohlen: Tagebuch einer Flucht aus dem Sudan

Plus Ein Machtkampf rivalisierender Generäle stürzt den Sudan abrupt in einen Krieg. Dem Restaurant-Besitzer Osman Moniem gelingt nach über einer Woche Todesangst mit seiner Familie die Flucht nach Madrid.
15. April, Tag 1: "Als mich um acht Uhr morgens der Krach der ersten Explosionen weckt, da habe ich nur einen Gedanken: Wo ist Sofia, meine elfjährige Tochter? Es ist Samstag, da hat sie eigentlich schulfrei. Aber sie wollte ja früh rüber in die Schule, die ist nur ein paar hundert Meter von uns entfernt, ein Projekt vorbereiten. Ich stürze aus dem Haus, noch sind Menschen auf den Straßen, keiner hat diese Eskalation kommen sehen. Ich springe ins Auto, finde Sofia unversehrt.
Auf WhatsApp kommen jetzt Dutzende Nachrichten, manche hoffen, dass die Kämpfe nur einige Stunden dauern werden. Aber das hier ist zu laut, zu brutal. Ich weiß, wie schwere Waffen klingen, habe einst im Südsudan bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges ein Catering-Unternehmen betrieben. Ich ahne, dass bis zum völligen Chaos noch eine, vielleicht zwei Stunden bleiben. Ich setze Sofia zu Hause ab, greife mir all unser Bargeld, 72.000 Sudanesische Pfund (110 Euro, d.Red.), fahre zum Supermarkt, schmeiße Reis, Linsen, Milch, Fleisch, Früchte und Gemüse in den Einkaufswagen. Aus Khartum, das ist mir klar, wird es so schnell kein Entkommen geben.
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