
So läuft die Stichwahl in der Türkei ab

Die Türkei hat gewählt, doch eine Entscheidung bei der Präsidentschaftswahl fällt in der Stichwahl. Hier erfahren Sie, wann diese stattfindet und wie sie abläuft.

Nach dem großen Wahltag in der Türkei musste sich das Land auf einen noch größeren einstellen. Die Präsidentschaftswahlen haben im ersten Wahlgang kein klares Ergebnis geliefert. Alle Kandidaten blieben unter der Marke von 50 Prozent, wie die Wahlbehörde in Ankara mitteilte. Nun muss eine Stichwahl darüber entscheiden, wer die Türkei in den nächsten fünf Jahren als Präsident regieren soll. Im Folgenden finden Sie alle wichtigen Informationen über den Termin, den Ablauf und die Kandidaten der Stichwahl.
Türkei-Stichwahl 2023: Termin & Datum
Es blieb nicht viel Zeit für eine Fortsetzung des Wahlkampfes. Die Stichwahl findet exakt zwei Wochen nach dem ersten Wahlgang statt.
- Termin der Stichwahl in der Türkei: Sonntag, 28. Mai 2023
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Türkei-Wahlen 2023: Welche Kandidaten treten bei der Stichwahl gegeneinander an?
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erhielt bei den Türkei-Wahlen 2023 die meisten Stimmen. Beim amtlichen Endergebnis kommt er auf 49,51 Prozent. Für seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu stimmten demnach etwa 44,88 Prozent der Wahlberechtigten. Dadurch ist klar, dass Erdogan in der Stichwahl gegen Kilicdaroglu antritt.
Türkei, Präsidentschaftswahl 2023: Ablauf und Regelung der Stichwahl
Bei der Stichwahl in der Türkei haben die Wahlberechtigten genau zwei Möglichkeiten. Entweder setzen sie ihr Kreuz neben den Namen Erdogan oder neben den des Kandidaten Kilicdaroglu. Der Kandidat, der mehr Stimmen erhält, gewinnt die Präsidentschaftswahl und darf die Türkei in den nächsten fünf Jahren regieren. Eine Prozentzahl, die mindestens erreicht werden muss, gibt es nicht mehr.
Prognose zur Stichwahl in der Türkei: Wer ist Favorit?
Erdogan hat beim ersten Wahlgang mehr Stimmen erhalten, weswegen er auch als Favorit in die Stichwahl gehen dürfte. Ein Sieg ist dem amtierenden Präsidenten aber nicht sicher. Das liegt vor allem daran, dass ein dritter Kandidat beim ersten Wahlgang überraschend gut abgeschnitten hat.

Sinan Ogan erhielt etwas mehr als fünf Prozent der Stimmen. Er war früher Mitglied in der nationalistischen MHP, die den politischen Kurs von Erdogan unterstützt. Bei der Stichwahl könnte es darauf ankommen, welcher der Kandidaten die Stimmen erhält, die im ersten Durchgang an Ogan gingen. Entscheidend könnte sein, dass Ogan seinen Wählerinnen und Wählern vor der Stichwahl die Empfehlung gab, Erdogan zu wählen. Ob alle dieser Empfehlung nachkommen, ist aber fraglich. Es kommt bei der Stichwahl zudem darauf an, ob bisherige Nichtwählerinnen und Nichtwähler an die Urnen treten.
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Türkei-Stichwahl 2023: Was sagen die Kandidaten?
Nach den ersten Hochrechnungen bei den Türkei-Wahlen 2023 gaben sich beide Kandidaten mit Blick auf eine Stichwahl siegessicher. Erdogan hielt eine Rede auf dem Balkon der Parteizentrale seiner AKP in Ankara. "Obwohl die Ergebnisse noch nicht endgültig feststehen, liegen wir mit Abstand vorn", sagte der türkische Präsident. Er erklärte, dass er davon ausgehe, dass er über 50 Prozent kommen werde. Eine Stichwahl sei ihm aber ebenso willkommen. Zu dieser wird es nun bekanntlich kommen.

Kilicdaroglu konterte, dass "Wahlen nicht auf dem Balkon gewonnen" werden können. "Wir werden diese Wahl in der zweiten Runde gewinnen. Der Wille in der Gesellschaft zur Veränderung ist höher als 50 Prozent. Wir werden unser Bestes tun, um in den nächsten 15 Tagen gemeinsam mit unserem Volk Recht, Gesetz und Gerechtigkeit für die Türkei zu schaffen", sagte er.