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Türkei-Wahl
30.05.2023

Erdogan nach Sieg: „Tor zum Jahrhundert der Türkei aufgestoßen“

Recep Tayyip Erdogan bleibt türkischer Präsident.
Foto: Murad Sezer, dpa

Präsident Recep Tayyip Erdogan gewinnt die Stichwahl gegen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu – und beginnt den nächsten Wahlkampf.

Nichts liebt Recep Tayyip Erdogan so sehr wie Wahlkämpfe. Kaum stand am Sonntagabend sein Sieg bei der Stichwahl um das türkische Präsidentenamt fest, begann der 69-jährige mit dem Wahlkampf für die Kommunalwahlen im kommenden Jahr, bei denen er die Metropole Istanbul für seine Partei AKP zurückgewinnen will. „Mit euch gehen wir zu neuen Siegen“, sagte Erdogan in einer Ansprache vor Anhängern in Istanbul. Dann flog er nach Ankara, wo er später am Abend eine weitere Siegesrede halten wollte.

„Wir haben das Tor zum Jahrhundert der Türkei aufgestoßen“, sagte Erdogan. Der Präsident regiert seit 20 Jahren und prägt die vor hundert Jahren gegründete Republik länger als jeder türkische Politiker vor ihm. Nach seinem Sieg vom Sonntag wird er bis 2028 regieren können; er hat bereits eine Verfassungsänderung ins Gespräch gebracht, die ihm danach eine weitere Amtszeit ermöglichen würde.

Erdogan hält eine Siegesrede in seinem Palast

Nach Auszählung von fast 99 Prozent der Stimmen lag Erdogan nach Zählung der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu uneinholbar mit 52,1 Prozent vor seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu, der auf 47,9 Prozent kam. Damit blieb Erdogan bei der ersten Stichwahl um das Präsidentenamt in der Geschichte der Türkei unter seinem Ergebnis der letzten Wahl im Jahr 2018, als er auf 52,6 Prozent gekommen war. Nach Zahlen der privaten Nachrichtenagentur Anka lag Erdogan am Sonntag bei 52 Prozent, während Kilicdaroglu demnach 48 Prozent einfuhr. Doch auch nach der Anka-Auszählung hatte Kilicdaroglu keine Chance auf den Sieg mehr. Die Wahlbeteiligung betrug 85,6 Prozent, nach 88,8 Prozent am 14. Mai.

Laut Anadolu stimmten türkische Wähler in Deutschland zu 66,9 Prozent für Erdogan; bei den insgesamt 1,9 Millionen Wählern im Ausland lag Erdogan mit 59 Prozent vorn. Am Wahlausgang änderten diese Stimmen aber nichts: Der Abstand zwischen Erdogan und Kilicdaroglu betrug rund 2,2 Millionen Stimmen.

Video: AFP

Nach ersten Einschätzungen von Experten scheiterte Kilicdaroglu an der Zurückhaltung der kurdischen Wähler, die er nach der ersten Runde der Wahl am 14. Mai mit rechtsnationalistischen Parolen abgeschreckt hatte. Kilicdaroglu hatte sich vor der Stichwahl mit dem Rechtsnationalisten Ümit Özdag verbündet und zugesagt, wie die Regierung Erdogan gegen kurdische Lokalpolitiker vorzugehen. Das rächte sich am Sonntag: Die Wahlbeteiligung in kurdischen Provinzen, die für Kilicdaroglu besonders wichtig waren, fiel im Vergleich zur ersten Runde um bis zu sieben Prozent.

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Nun beginne in der Opposition die Abrechnung, schrieb die Journalistin Nevsin Mengü auf Twitter. Kilicdaroglu habe das Leben und die Zukunft von Millionen Menschen seinem persönlichen Ehrgeiz geopfert, kommentierte der regierungskritische Anwalt Ali Gül. Der 74-jährige Kilicdaroglu wird sich nach der Niederlage der Forderung stellen müssen, als Vorsitzender der Oppositionspartei CHP zurückzutreten. Das könnte einen Generationswechsel in der Opposition einleiten. Kilicdaroglu kündigte für den Abend eine Stellungnahme an.

Experte erwartet Kehrtwende bei Erdogans Niedrigzins-Politik

Erdogan wird voraussichtlich im Juni seinen Amtseid ablegen. Die Wirtschaft sei das “Problem Nummer Eins“ für den Präsidenten nach der Wahl, sagt der Wirtschaftsexperte Emre Peker von der Beratungsfirma Eurasia. Erdogans Niedrigzins-Politik trotz hoher Inflation sei auf Dauer nicht durchzuhalten, sagte Peker in einer Online-Veranstaltung der Denkfabrik Washington Institute. Zwar könne die Türkei erst einmal auf Mehreinnahmen aus der Tourismus-Sommersaison und vielleicht auch auf weitere finanzielle Unterstützung aus arabischen Staaten und Russland hoffen. Doch noch vor Jahresende müsse es wegen leerer Staatskassen eine Kehrtwende geben, sagte Peker mit Blick auf nötige Zinserhöhungen, die Erdogan bisher ausschließt. Experten wie Peker rechnen mit neuen Wertverlusten der Lira an diesem Montag.

Kemal Kilicdaroglu gibt seine Stimme in einem Wahllokal ab.
Foto: Ugur Yildirim, dpa

Das gesellschaftliche Klima im Land dürfte sich nach der Wahl weiter verschärfen. Mit Blick auf die Kommunalwahl im kommenden Jahr könnte Erdogan versuchen, die Justiz zu einer raschen Bestätigung des Politikverbots gegen den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu zu drängen; Imamoglu hatte das Bürgermeisteramt 2019 von Erdogans AKP erobert und ist einer der Hoffnungsträger der Opposition. Vom Verfassungsgericht erwartet die Regierung das Verbot der Kurdenpartei HDP, die bei der Parlamentswahl vor zwei Wochen unter dem Dach einer Ersatz-Partei antrat und fast fünf Millionen Stimmen und 61 Sitze gewann.

Erdogan nimmt an Gipfeltreffen der EU teil

Nach dem Rechtsruck bei der Parlamentswahl könnten Islamisten und Nationalisten in der Volksvertretung neue Verbote und Einschränkungen für Homosexuelle und Frauen beschließen. Der Politikwissenschaftler Berk Esen verwies im Fernsehsender Sözcü darauf, dass Erdogan im Parlament für Gesetzesvorhaben die Zustimmung radikaler Splitterparteien brauchen werde. Das gebe diesen Parteien Macht über den Kurs der Regierung: „Deshalb könnte das Parlament künftig in den Lebensstil der Bürger eingreifen.“

Den ersten Auftritt des Präsidenten auf der politischen Bühne Europas wird es schon in den kommenden Tagen geben. Erdogan wird am Donnerstag beim zweiten Gipfeltreffen der EU mit europäischen Nachbarstaaten in Moldawien erwartet.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

30.05.2023

Maulheldentum, "Tor zum Jahrhundert". Potentaten und Autokraten werden auch überlebt. Man kocht überall nur mit Wasser. Die Türkei hat auch Konkurrenz in den übrigen Turk-Regionen in Eurasien. Dort legt man die Hände nicht in den Schoß. Löhne in der Türkei sind mager, im Vergleich zu den Preisen. Unter Autokraten bildet sich eine parasitäre Oberschicht, die die Bevölkerung ausbeutet, sieht man in Russland. Wenn, dann steigt der Wohlstand nur im Schneckentempo. Oligarchen bilden sich auch in autokratischen Regierungsformen - Türkei. Hoffnung liegt in gebildeten Frauen, die den Islamisten Paroli bieten.

29.05.2023

Wir sollten uns nicht über die Türkei oder andere Länder Gedanken machen sondern über Deutschland, da ist sehr viel mehr im argen.

30.05.2023

Wir müssen uns sogar Gedanken über andere Länder machen. Erdogan destabilisiert sein Land immer mehr durch seine Politik. Die Folge: die Türkei verarmt, es kommen mehr türkische Flüchtlinge hauptsächlich zu uns, das Land verarmt noch mehr und der Sultan schickt in der Folge auch alle anderen Flüchtlinge weiter nach Westen und fungiert im schlimmsten Fall selbst als Schleuser. Deswegen wäre es wichtig, die Türken in D besser als bisher zu informieren.

29.05.2023

(edit/mod/NUB 7.3 und Folgeedit)

29.05.2023

Hauptproblem ist doch die Abgrenzung vieler auch junger Türken in D. Die Ehefrauen dürfen nicht deutsch lernen, oftmals gar nicht außer Haus. Unter sich sprechen Türken ausschließlich ihre Muttersprache. Tv und Zeitungen werden nur auf türkisch konsumiert. Da diese vom Sultan komplett kontrolliert sind, erfahren sie ausschließlich Erdogans Propaganda. Aber sie wollen es ja so. Es kann ihnen in D ja auch egal sein, wenn zuhause die Wirtschaft den Bach runter geht.

29.05.2023

Es liegt nicht daran dass die Türken bei uns nicht leben wollen und unsere demokratischen Annehmlichkeiten und Freiheiten nicht gut finden, sie wollen keine Deutschen werden.. Sie wollen ihre kulturelle, religiöse, türkische Herkunft leben.. es wäre sogar gut wenn Erdogan bei uns für sie mitregieren könnte.. Und das hat nichts mit unser deutschen Integration zu tun.. da sind wir sogar sehr tolerant, es hat mit dem Ländern zu tun wo sie herkommen. Was wir Deutsche nicht mehr kennen, haben die Ausländer die seit Generationen zu uns kommen im Blut " ..Ihre Heimat..".. Keiner muss seine Herkunft verleugnen.. sondern man muss die Gesetze, Regeln in dem Land respektieren, achten in dem man dann lebt. Millionen Ausländer leben bei uns die gar keine Deutschen sein wollen, dazu braucht es eine andere Einwanderung- Migration- Flüchtlingsgesetze. Und alle die kommen als Erwachsene behandeln und nicht meinen man muss jeden pampern, die waren in ihren Ländern auch erwachsene Bürger..
Das erleichtert dann ungemein unser aller Zusammen leben.-.

29.05.2023

Was mir bitter aufstößt, sind die 66,9 Prozent der Türken in Deutschland, die für Erdogan gestimmt haben.

Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Ausländern, die nicht in ihrem Heimatland leben, aber durch die Wahl über ihr Heimatland bestimmen wollen.

Ich besitze auch die griechische Staatsangehörigkeit, habe aber nie in Griechenland gewählt, weil ich dort nicht lebe und es mich nicht zu interessieren hat, wer dort regiert. Ich muss mit den Konsequenzen der Wahl nicht leben.

In diesem Sinne

29.05.2023

Hier muß ich Ihnen einmal vorbehaltlos zustimmen und ehrlicherweise zu Ihrer Äußerung gratulieren.

29.05.2023

Es tut mir leid für Sie, dass die Türken Sie nicht um Erlaubnis fragen, bevor sie wählen gehen. Vielleicht ist das in Griechenland so, dass man dort seinen Vater oder Schwiegervater vorher fragen muss, aber in der Türkei ist es definitiv nicht so, das weiß ich.

29.05.2023

Ihr Kommentar ist echt sehr gut und finde es auch wie Frau Maria T. klasse der Kommentar verdient Respekt und schließe auch der Gratulation zu Ihrer Haltung an!!

29.05.2023

Ich finde diese Haltung respektabel, aber sie zu einer allgemeinen Maxime zu machen halte ich für verkehrt.

Folgende Überlegungen: Sie leben seit vielen Jahren in Deutschland, wollen aber in absehbarer Zukunft zurückkehren und dann natürlich nicht in politische Verhältnisse geraten, die ihnen nicht gefallen. Warum sollten Sie von Ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch machen?

Ihre Eltern oder Verwandte leben in dem Land Ihrer Abstammung und Staatsangehörigkeit und bitten sie inständig zur Wahl zu gehen, um beispielweise eine unliebsame Entwicklung zu verhindern?

Letztlich, so müssen wir doch einräumen, bewerten wir die Wahl der Türken in Deutschland vor allem deshalb kritisch, weil sie in großer Mehrzahl für Erdogan sind. Wären sie gegen ihn und hätten sie Kılıçdaroğlu gewählt, würde sich nicht die Hälfte darüber echauffieren.

28.05.2023

Anscheinend geht's der Türkei noch nicht schlecht genug.

29.05.2023

Nein, den Türken in Deutschland geht es zu gut. Man hat die Realität in der Türkei vollkommen verloren. Und wenn dann Städte wie Nürnberg einen Wahlkampf in Deutschland für Erdogan erlauben, na, da kann man sich den Zustand der deutschen Politik schon erklären.

29.05.2023

(edit/mod/NUB 7.2)