
"Wie schlau ist das denn?" – Donald Trump feiert Wladimir Putin


Während die Welt Angst vor einem Krieg in der Ukraine hat, huldigt der ehemalige US-Präsident dem Kreml-Chef. Welches Kalkül hinter Trumps Schwäche für Despoten steckt.
Donald Trump hatte schon immer eine Schwäche für ausländische Despoten. Besonders gerne erzählt er bis heute von seinem Verhältnis zum nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un, der ihm "wunderschöne" und "großartige" Briefe geschrieben habe.
Über Kim Jong Un sagte Donald Trump: "Wir haben uns verliebt"
Die Worte des kommunistischen Machthabers von Pjöngjang, der sein Volk brutal unterdrückt, hatten es Trump derart angetan, dass er die Schreiben bei seinem erzwungenen Auszug aus dem Weißen Haus als Andenken einpackte – obwohl Präsidenten keine offiziellen Dokumente mitnehmen dürfen. "Wir haben uns verliebt", sagte Trump einmal über Kim. Auch Wladimir Putin gehört zu der Sorte von Politikern, von denen der Immobilienmogul sichtlich beeindruckt ist.
Schon während seiner Amtszeit in Washington machte er keinen Hehl daraus, wie sehr ihm die eiskalte Rücksichtslosigkeit des Kreml-Chefs imponierte. So mag es kaum überraschen, dass der Amerikaner, der Politik seit jeher als große Show versteht, die Art und Weise, wie Putin den Westen derzeit vorführt, weniger erschreckend als unterhaltsam findet.
Doch damit nicht genug. Während Joe Biden versucht, dem Aggressor aus Moskau entschieden entgegenzutreten, fällt Trump seinem Nachfolger öffentlich in den Rücken und stimmt regelrechte Lobeshymnen auf Putin an. Man kann sich vorstellen, wie der 75-Jährige auf dem Sofa mit Fast Food und Popcorn Putins Provokationen verfolgt.
"Oh, das ist wunderbar", dachte Trump während Putins Rede
In einem Podcast berichtete Trump nun, wie er die aggressive Rede des russischen Präsidenten am Montag verfolgt habe. "Ich habe es auf einem Fernsehbildschirm gesehen und gesagt: Wie schlau ist das denn?", sagte er über Putins Schachzug, die Separatistenregionen Luhansk und Donezk für unabhängig zu erklären. "Das ist genial. Putin erklärt einen großen Teil der Ukraine für unabhängig. Oh, das ist wunderbar", fügte er hinzu.
Nun könne Moskau im Donbass als Friedenshüter auftreten, erklärte Trump, um sich dann über sein angeblich so enges Verhältnis zu Putin auszulassen. "Das ist ein Mann, der sehr klug ist, ich kenne ihn sehr gut. Sehr, sehr gut." Putin sei ein "harter Kerl mit viel Charme und viel Stolz", sagte Trump und schob hinterher: "Wir sind großartig miteinander ausgekommen, er mochte mich und ich mochte ihn".
Dass der Ex-Präsident sich in dieser ernsten Krise und angesichts eines drohenden Krieges nicht an die Seite der amerikanischen Führung stellt, sondern dem einstigen Klassenfeind in Moskau zujubelt, passt zwar zu seinem Charakter, irritierte aber sogar Teile seiner patriotischen Anhängerschaft.
Trump drohte Putin angeblich mit der Bombardierung Moskaus
Das Kalkül dahinter ist offensichtlich. Trump will Biden möglichst führungsschwach erscheinen lassen. Und so behauptete er auch, dass sich Putin eine solche Eskalation während seiner eigenen Präsidentschaft niemals getraut hätte. Angeblich habe er dem Kreml-Chef unmissverständlich klargemacht, was im Falle einer russischen Invasion in der Ukraine passieren würde: "Dann lasse ich Moskau bombardieren. All diese wunderschönen goldenen Türme werden dann in die Luft gesprengt." Ob das stimmt, darf bezweifelt werden. Aber das ist man vom ehemaligen US-Präsidenten ja gewohnt.
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Daß Trump nicht die hellste Kerze am Christbaum ist, ist spätestens jetzt klar. Aber warum bekommt er wiedereinmal eine breite Plattform für seine kruden Meinungen? Falls es einen Spaßfaktor für uns Europäer hinter der Berichterstattung geben sollte: er kam bei mir nicht an.
Da dachte man, nach der Abwahl dieses Möchtegernpräsidenten hat man endlich Ruhe vor dessen plumpen dummen vor arroganz triefenden Aussagen. Aber weit gefehlt. Eigentlich sollte die Presse das ignorieren, das wäre die größte Schmach die man Trump antun könnte.
Beim Zustand im Mittelwesten, im Rust belt, etc. scheint es nicht ausgeschlossen, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass er ab 2024 wieder da ist.
Eine fürchterliche Vorstellung - aber dank des Versagens der Eliten an Ost- und Westküste leider durchaus möglich.
Über den IQ eines Trump muss man keine Worte mehr verlieren. Wenn's nicht so ernst wäre, wär's zum Lachen.
Hoffentlich sehen das die Medien genauso wie Sie. Ob Zeitungen, Magazine und auch die TV-und Rundfunksender, sind doch offensichtlich immer noch sehr bemüht, Herrn Trump und sein wirres Geschwätz als wichtige Meldung zu verkaufen.
Komisch: Ein paar unserer bis vor kurzen begeisterten Anhänger und vor allem -innen dieses "Putin-verstehers" würden jetzt am liebsten einen heißen Krieg mit Russland beginnen . . .