
Kosten für Erdnusspaste steigen um 16 Prozent: Millionen Kinder in Lebensgefahr


Immer mehr schwer mangelernährte Kinder brauchen Hilfe. Doch die Kosten für lebensrettende Erdnusspaste steigen um 16 Prozent. Was Unicef von Regierungen weltweit fordert, um Kinderleben zu retten.
Klimaschock, Corona-Pandemie, Ukrainekrieg: Die Krisen dieser Zeit gefährden die Leben von Millionen Kindern weltweit. Auch, weil das Zusammenwirken dieser Schocks die Ernährungssicherheit von Familien bedroht, wie Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht "Schwere akute Mangelernährung: Eine tödliche Gefahr für Kinder" mitteilt. "Die Welt wird mit Blick auf den Kampf gegen Kindersterblichkeit und das Leid schwer mangelernährter Kinder immer mehr zu einem unkontrollierbaren Risiko", sagt Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.
Besonders viele Kinder leiden laut Bericht in Südasien unter Hunger. Rund eines von 22 Kindern sei dort betroffen, doppelt so viele Mädchen und Jungen wie in Afrika südlich der Sahara. Besorgniserregend sei auch die Entwicklung in vielen anderen Regionen. In Afghanistan etwa rechnet Unicef in diesem Jahr mit rund 1,1 Millionen Kindern, die unter schwerer akuter Mangelernährung leiden.

Hilfe könnte die Behandlung mit therapeutischer Zusatznahrung bringen. Doch die fehlt bereits jetzt vielerorts, mindestens zehn Millionen Kinder sind laut Unicef von den lebensrettenden Lieferungen abgeschnitten. Die Lage könnte sich noch verschlimmern: Die Kosten für Zusatznahrung werden laut Prognosen in den kommenden sechs Monaten um bis zu 16 Prozent steigen, da die Preise wichtiger Zutaten in die Höhe schießen. Unicef rechnet mit weiteren 600.000 Kindern pro Jahr, denen der Zugang verwehrt bleibt.
Unicef über Mangelernährung: eine Frage von Leben und Tod
"Für Millionen von Kindern pro Jahr bedeutet die lebensrettende Erdnusspaste einen Unterschied zwischen Leben und Tod. Eine sechzehn-prozentige Preiserhöhung mag im Kontext der globalen Lebensmittelmärkte überschaubar klingen. Doch am Ende der Lieferkette steht die Verzweiflung eines mangelernährten Kindes", sagte Catherine Russell.

Das Kinderhilfswerk sieht die Politik in der Pflicht, dieser Entwicklung entschiedener als bisher entgegenzutreten – insbesondere vor dem Hintergrund, dass die bereits jetzt zu niedrigen Ausgaben für Prävention und Bekämpfung von schwerer Mangelernährung in den kommenden Jahren weiter gekürzt werden könnten.
Das fordert Unicef für hungernde Kinder
Unicef fordert die Regierungen daher auf, die weltweite öffentliche Entwicklungshilfe im Kampf gegen schwere Mangelernährung um mindestens 59 Prozent im Vergleich zu 2019 zu erhöhen. Damit könne jedes Kind in 23 Risikoländern versorgt werden. Länder sollten zudem die Behandlung schwerer Mangelernährung in ihre Finanzierungspläne für Gesundheits- und langfristige Entwicklungsprogramme aufnehmen.
Die von Geberländern zur Bewältigung der aktuellen Hungerkrise bereitgestellten Mittel sollten spezifische finanzielle Zusagen für therapeutische Spezialnahrung und andere Maßnahmen enthalten, um schwer akut mangelernährte Kinder zu retten. Außerdem müssten Geber und zivilgesellschaftliche Organisationen der flexiblen und langfristigen Finanzierung von Programmen zur Bekämpfung schwerer Mangelernährung mehr Priorität einräumen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Man muss jetzt helfen. Aber zweifellos wird die weltweite Überbevölkerung noch zur Verelendung und dann dem großen Knall führen. Geburten Kontrolle ist wichtig! Es werden immer mehr Menschen, die nicht versorgt werden können. Das wird zu massiven und gewalttätigen Konflikten führen. Da werden wir nicht verschont bleiben. Wenn sich die hungernden Massen in Bewegung setzen, dann wird es ernst.
Herr Andreas B., im Artikel wird auch von der großen Not in Afghanistan berichtet. Dieses Land könnte Ihnen als gutes Beispiel für die Notwendigkeit von Geburtenkontrolle dienen: Von 1990 bis 2020 stieg dort die Bevölkerung von 12,41 Mio. Einwohner auf 38,93 Mio. („Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre starben 238.797 Menschen pro Jahr in Afghanistan. Die Anzahl der Geburten lag bei jährlich 1.190.191.“ – https://www.laenderdaten.info/Asien/Afghanistan/bevoelkerungswachstum.php)
Unsere weltweite humanitäre Hilfe ist nur auf Geld aufgebaut, die den Wert der Hilfe bestimmt.. wir haben nicht verstanden dass Hilfe zur Selbsthilfe das sozialste wäre.. Menschen die sich selbstständig versorgen können, die in keiner Abhängigkeit stehen kommen weniger in Not. Unsere Tafeln, Sozialeinrichtungen wurden von Bürger für Obdachlose aufgebaut, die jetzt seit Flüchtlingsbeginn vom deutschen Staat als Armen, Flüchtlingshilfe benutzt werden. Es beginnen jetzt Verteilungskämpfe, nicht nur an unseren Tafeln, sondern Weltweit.. Wer ist mehr berechtigt.??? Die Bilder dieser Kinder verursachen einen seelische und körperliche Schmerzen.. aber auch eine enorme Wut.. Wenn ich sehe wer bei uns heute an den Tafeln ansteht und sich "zusätzlich" Lebensmittel holt, mit einer ICH Bezogenheit und Ellbogenmentalität, kommt man ins Fremdschämen, weil viele vorherige, wirklich Bedürftige deshalb wegbleiben..
@Marianne B.: „wir haben nicht verstanden, dass Hilfe zur Selbsthilfe das Sozialste wäre“
Frau Marianne B., früher wurde das Ziel der Entwicklungshilfe in etwa so definiert. (Entspringt wohl der christlichen Soziallehre, hier „Subsidiaritätsprinzip“.)
Zur Zweckentfremdung der Entwicklungshilfe durch die Zahlung an China habe ich hier 2018 einen ironischen Kommentar verfasst. (https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Millionen-Investitionen-EU-sieht-Chinas-Engagement-auf-Balkan-mit-wachsender-Sorge-id52827471.html; allerdings war auch einer meiner Gedanken dabei: Früher als die deutsche Entwicklungshilfegelder noch in Deutscher Mark ausbezahlt wurden, führte dies im Ergebnis dazu, dass letztlich nur deutsche Güter gekauft werden konnten; heute können die Mittel z. B. für den Bau der Seidenstraße oder von chinesischen Textilbetrieben in Italien eingesetzt werden.
– Vgl. auch https://peppermynta.de/fair-fashion/fair-fashion-made-in-italy-sweatshops/ zu den unwürdigen Arbeitsbedingungen in den Textilbetrieben dort und der Frage der Verbreitung des Corona-Virus in Norditalien)
>> Besonders viele Kinder leiden laut Bericht in Südasien unter Hunger. Rund eines von 22 Kindern sei dort betroffen, doppelt so viele Mädchen und Jungen wie in Afrika südlich der Sahara. <<
Die konkrete Nennung von Ländern wäre aufschlussreich - oder würde die Nennung der Atommacht Indien incl. UNO-Enthaltung ggü. Russlands Angriffskrieg die Spendenbereitschaft reduzieren?
https://www.brot-fuer-die-welt.de/projekte/asien/suedasien/
>> in dem boomenden Schwellenland Indien leiden so viele Menschen Hunger wie in keinem anderen Land der Welt. <<
Bei solchen Artikeln, braucht sich der Journalismus nicht über den einen oder anderen groben Vorwurf wundern.
P.S. Tausche Erdnusspaste gegen Atombombe.