Zahlen sagen oft mehr als Worte. Fast 16 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen im Jahr 2023 in den USA investiert, das ist etwa doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und vor allem der aktiven Industriepolitik von Joe Biden geschuldet. Unter seinem Nachfolger Donald Trump wird sich daran allerdings nichts ändern. Im Gegenteil. Wenn er seine Steuerpläne in Gesetze gießt, würde ein Unternehmen in Deutschland etwa doppelt so viele Steuern bezahlen wie in den USA. Warum also noch bleiben?
Deutsche Investitionen verdoppeln sich in den USA
Die schwindende Investitionsbereitschaft auf heimischem Terrain, die die bundeseigene KfW-Bank jetzt beklagt, ist mit den politischen Verhältnissen in den USA allerdings nur unzureichend erklärt. Die Probleme des Standorts Deutschland sind zum großen Teil hausgemacht. Eine ausufernde Bürokratie, langwierige Entscheidungsprozesse, die enorme Steuer- und Abgabenlast, fehlende Fachkräfte und ruinös hohe Energiepreise.: Auf die neue Bundesregierung wartet eine Menge Arbeit.
Noch nicht mit eingerechnet sind in diesem Szenario die Folgen der hohen Zölle, mit den Trump Importe aus China, Europa oder Kanada belegen will. Sie alleine dürften Deutschland nach Berechnungen des Beratungskonzerns KPMG gut ein Prozent an jährlichem Wachstum kosten und so manchen Konzern über eine Produktionsverlagerung nachdenken lassen. Für die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit Deutschland allerdings ist nicht Donald Trump verantwortlich - diese Misere ist eine sehr deutsche.
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