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Umstrittenes Vorhaben: Schrott aus Atomanlagen an der Grenze? Debatte eröffnet

Umstrittenes Vorhaben

Schrott aus Atomanlagen an der Grenze? Debatte eröffnet

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    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten. (Archivfoto)
    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten. (Archivfoto) Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

    Bei den Plänen für eine Schmelzanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott im elsässischen Fessenheim in Frankreich an der deutschen Grenze sollen Stellungnahmen deutscher Bürger und Institutionen berücksichtigt werden. «Die Debatte ist für alle offen», sagte der Präsident der unabhängigen Anhörungskommission für das Vorhaben, Jean-Louis Laure, in Fessenheim. Das Thema polarisiere: «Es gibt die Nuklearbefürworter, und es gibt die radikalen Nukleargegner.» Das Projekt ist insbesondere beim Nachbarn Deutschland umstritten.

    Die von Frankreichs Nationaler Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) organisierte Befragung startet an diesem Donnerstag und läuft bis zum 7. Februar. Es handelt sich dabei nicht um ein Referendum oder eine Meinungsumfrage. Jeder Interessierte kann sich äußern, die Kommission resümiert die Eingaben dann im kommenden Jahr in einem Bericht, wie Laure sagte.

    Anlage soll ab 2027 entstehen

    Der französische Energiekonzern EDF als Betreiber des bereits vor vier Jahren stillgelegten Atomkraftwerks unmittelbar an der deutschen Grenze will die Fabrik auf einem bisher ungenutzten Areal bauen - ab 2027.

    Die baden-württembergische Landesregierung und das Regierungspräsidium Freiburg sprachen sich bereits mehrfach gegen den Bau des sogenannten Technocentre aus. Die Entscheidungen werden aber letztlich in Frankreich getroffen.

    Weitere Hürden in Frankreich

    Für die eigentliche Genehmigung des Projekts auf rund 15 Hektar Fläche sind später weitere Hürden in Frankreich zu nehmen. Nötig ist etwa eine Umweltgenehmigung, wie Laure sagte. Eine derartige öffentliche Debatte («Débat public») gebe es in Deutschland nicht, berichtete das Freiburger Regierungspräsidium auf Anfrage.

    Die Debatte ermöglicht es dem Energiekonzern, das Vorhaben allen betroffenen und interessierten Parteien vorzustellen und dabei Ziele und Risiken zu diskutieren. Am 14. Oktober ist eine erste öffentliche Sitzung in Fessenheim geplant.

    Energiekonzern will fast eine halbe Milliarde Euro investieren

    EDF will die Schrottverwertung 2031 in Betrieb nehmen. Es sollen etwa 450 Millionen Euro investiert werden. Es können potenziell 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich verwertet werden, etwa Dampferzeuger aus heimischen Atomkraftwerken. Material könnte auch aus dem Ausland kommen, heißt es in der Projektbeschreibung.

    Der für Fessenheim verantwortliche EDF-Manager Laurent Jarry sagte, es seien bei jeder Stufe in der Produktion strikte Kontrollen vorgesehen. Damit solle sichergestellt werden, dass das eingeschmolzene Metall am Ende wiederverwendet werden könne.

    Frankreich setzt auf Atomkraft

    Das Vorhaben wird auf beiden Seiten des Rheins von Umweltschützern kritisiert, denn sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen. Anders als Deutschland setzt Frankreich für seine Energieversorgung und das Erreichen von Klimaschutzzielen weiter auf den Ausbau der Atomkraft. Präsident Emmanuel Macron will den Atomsektor im Land entscheidend stärken.

    Das Atomkraftwerk Fessenheim südöstlich von Colmar wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. Der Abriss wird EDF zufolge voraussichtlich 2026 beginnen.

    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten.
    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten.
    Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF einer Schrottverwertung ist seit längerem umstritten. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
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