
Werden Patienten am Krankenhaus in Buchloe einfach abgewiesen?

In den Sozialen Medien tobt eine Diskussion über den Umgang mit Notfall-Patienten am Krankenhaus St. Josef in Buchloe. Wie das Klinikum darauf reagiert.
Harsch wird das Krankenhaus St. Josef in Buchloe derzeit in den Sozialen Medien kritisiert. Mehrere Nutzer schreiben, sie seien in der Notaufnahme abgewiesen worden. Ein Sprecher des Klinikums hingegen weist die Vorwürfe zurück.
Die auf Facebook geschilderten Beispiele klingen teilweise dramatisch: So habe eine Frau mit starken Schmerzen im Unterleib das Buchloer Krankenhaus St. Josef aufgesucht. Weil sie sich nicht stationär einweisen lassen wollte, sei sie weggeschickt worden, heißt es. Wegen eines "Menschenbisses in der Hand" wurde ein anderer Nutzer von Buchloe an die Kliniken in Kaufbeuren und Landsberg verwiesen. Eine weitere Nutzerin schreibt, auch sie sei mit ihrer sechsjährigen Tochter weggeschickt worden.
Krankenhaus in Buchloe in den Sozialen Medien harsch kritisiert
Dominique Roth, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, hingegen betont auf Anfrage unserer Redaktion, dass niemand an der Notaufnahme in Buchloe abgewiesen werde. Roth: "Alle Patienten werden angeschaut. Allerdings müssen wir Patienten gegebenenfalls weiterverlegen oder an ein anderes Krankenhaus verweisen, wenn wir das betroffene Fachgebiet nicht in Buchloe abdecken."
Denn anders als in großen Kliniken – wie etwa in Kaufbeuren – kann im Buchloer Krankenhaus nicht jedes Leiden behandelt werden. "Daher müssen Patienten etwa bei Fällen der Chirurgie, Frauenheilkunde oder Kinderheilkunde in Kaufbeuren behandelt werden", erklärt der Klinikumssprecher.
Angesprochen auf den Facebook-Chat, wonach Eltern mit Kindern abgewiesen worden sein sollen, verweist der Pressereferent auf die neue Fachpraxis für Kinder- und Jugendmedizin von Dr. Volkmar Reschke. Dort finde die Versorgung von Kindern an Werktagen statt. Zudem sei die Fachpraxis für Kinder- und Jugendmedizin sowohl räumlich als auch organisatorisch als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) im Buchloer Krankenhaus St. Josef integriert. Dominique Roth räumt jedoch auch ein, dass außerhalb der Öffnungszeiten dieser Praxis, also in der Nacht und am Wochenende, kein Kinderarzt in der Klinik Buchloe arbeitet.
Generell gilt laut Roth: "Unsere Notaufnahme in Buchloe kann immer aufgesucht werden. Sie ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche besetzt."
"Unsere Notaufnahme ist rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche besetzt"
Behandelt werden am Buchloer Krankenhaus "sämtliche Erkrankungen, die die Innere Medizin betreffen – insbesondere durch unsere Spezialisten für Kardiologie, Gastroenterologie, Rheumatologie". Darüber hinaus sei werktags tagsüber immer ein Unfallchirurg in der Notaufnahme anzutreffen, betont Roth.
Die derzeit laufende Diskussion, Gebühren für die Notaufnahme einzuführen, wenn es sich um keinen akuten Notfall handelt, möchte der Pressereferent nicht weiter beurteilen: "Da es sich dabei um eine politische Diskussion handelt, geben wir hier keine Bewertung ab."
Im Netz kursiert aber nicht nur Kritik am Buchloer Krankenhaus. So schreibt ein Nutzer: "Nicht nur motzen. Seid froh, dass ihr ein Krankenhaus habt."
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