Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat nun Anklage gegen den 50-jährigen Lehrer eines Gymnasiums aus dem südlichen Landkreis Augsburg wegen Urkundenfälschung in vier Fällen erhoben. Der Mann ist hinreichend verdächtig, im Mai vergangenen Jahres dreien seiner Leistungskurs-Schüler gestattet zu haben, nachträglich ihre Klausuren zu korrigieren und diese in Teilen neu zu schreiben. Bei der Arbeit einer vierten Schülerin legte er selbst eine bessernde Hand an, ganz ohne deren Wissen.
Wie kommt ein Lehrer dazu, seine Karriere derart auf´s Spiel zu setzen? Wie die Staatsanwaltschaft vermutet, sei der Mann wohl durch Gutmütigkeit und Gerechtigkeitssinn motiviert gewesen.
Heraus kam die Schummelei durch Hinweise von Schülern. Laut Staatsanwaltschaft haben der Angeschuldigte und die betroffenen Schüler die Manipulationen in vollem Umfang eingeräumt. Deren Abitur wurde daraufhin eingezogen und die Prüfung mit null Punkten gewertet.
Nachträglich wurden die drei Verdächtigen dann doch noch zur mündlichen Matheprüfung zugelassen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, das Abitur doch noch zu bestehen. Die Arbeit der Schülerin, die von der heimlichen Hilfestellung ihres Mathelehrers nichts wusste, wurde mit vier Punkten bewertet.
Bei Urkundenfälschung im besonders schweren Fall sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor. Auch die drei beteiligten 20-jährigen Schüler werden wegen gemeinschaftlicher Urkundenfälschung vor den Jugendrichter des Amtsgerichts Augsburg, Zweigstelle Schwabmünchen, gebeten.