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Reisebericht
23.05.2017

Kreuzfahrt auf Schienen: Mit dem Luxuszug durch Irland

Während einer Zugfahrt mit dem Grand Hibernian zeigt sich die ganze Vielfalt der Landschaft Irlands, wie hier bei Killarney.
Foto: Cork Kerry Tourism/dpa/gms

Wer mit dem blauen Grand Hibernian unterwegs ist, sorgt in Irland für Aufsehen. Die Waggons sind ein Stück Landesgeschichte. Doch wohl kaum ein Ire würde ihn wiedererkennen.

Good health to you and strength and may no evil befall you! Die elegante alte Dame in der Lobby des Shelbourne Hotels ist sichtlich gerührt, als sie hört, was wir vorhaben. Den gälischen Segensspruch, den sie uns mit auf den Weg gibt, übersetzt sie, als sie merkt, dass wir keine Iren sind. Gesundheit für Sie und Stärke und möge Ihnen nichts Böses zustoßen. Der Grand Hibernian, mit dem wir unterwegs sein werden, ist für die ehemalige Lehrerin ein Stück Irland auf Schienen.

Das Tourismusunternehmen Belmond hat den Zug 2016 erstmals auf Schienenkreuzfahrt geschickt. In feinem Mitternachtsblau lackiert sind die zehn Waggons der Irish Rail nicht wieder zu erkennen. Die ehemals profanen Abteile wurden in komfortable Suiten umgewandelt, die den maximal 40 Gästen das Gefühl geben, in einem irischen Country-House zu Gast zu sein. Tweed herrscht vor, Karo in allen Variationen, Traditionelles verbindet sich harmonisch mit Modernem, und üppige Blumengestecke in den Salonwagen zeugen vom Anspruch eines Grandhotels auf Schienen.

Ein Dudelsackbläser geleitet unser Grüppchen am Bahnhof von Dublin zum Zug, wo schon der rote Teppich ausgerollt ist und der Empfangssekt in den Kelchen perlt. Neugierige Blicke begleiten uns, ein VIP-Gefühl macht sich breit, das uns die nächsten Tage nicht mehr verlassen wird.

Während die Landschaft vorbeizieht, unterhalten sich Reisende im luxuriösen Zuginnern

Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, unterhalten sich die Reisenden über ihre schönsten Erlebnisse und nippen am Champagner. Der stille Ire war schon auf den meisten Zügen der Welt unterwegs, die laute Amerikanerin mit den teuren Klunkern ist in den Luxushotels dieser Welt zu Hause, die ältere Engländerin hat sich den Grand Hibernian geleistet, weil sie die Intimität der Zug-Kreuzfahrten schätzt, die elegante Vorstandssekretärin testet die Reise, die ihr Unternehmen als Incentive für die Top-Manager anbieten will. Es ist ein buntes Völkchen, das sich am ersten Tag im Observation Car zusammenfindet, um sich von unserem Guide Vincent Geschichten aus und über Irland erzählen zu lassen. Der studierte Archäologe, der mit Brille und Anzug wie ein Buchhalter wirkt, kann über den Osteraufstand 1916 gegen die britischen Besatzer ebenso plaudern wie über die Guinness Biere, über die Wikinger ebenso wie über den irischen Whiskey.

Gefahren wird nur am Tag, so dass wir die Schönheit der Landschaft inhalieren können: Wiesen in Irischgrün gesprenkelt mit weißen Schafen, kleine Höfe, die sich in Talmulden ducken, von Burgruinen gekrönte Hügel. Der erste Ausflug führt uns in die Jameson Destillerie in Midleton, auf den ersten Blick ein kleines Dorf in viktorianischer Architektur, wo seit dem 18. Jahrhundert Whiskey destilliert wird. Hier erfahren wir nicht nur, dass die Triple Destillation, die Dreifach-Destillation, typisch für Irland ist, sondern auch, was es mit dem sogenannten blauen Licht auf sich hat: Der Zoll testete auch den Alkoholgehalt – mittels einer kleinen Menge Schießpulvers. Verlöschte die Flamme, war der Whiskey zu schwach; gab es ein blaues Licht, war alles gut; explodierte das Schießpulver, war der Whiskey zu stark und die Arbeiter durften sich auf ein Fläschchen unverkäuflichen Alkohols freuen. 1000 Fässer lagern in Midleton, bei einem Preis von 40 000 Euro je Fass ein Vermögen. Auch im Grand Hibernian ist die Auswahl an irischen Whiskeys groß. Darauf achtet Shane, der Barmann. Eine Flasche Midleton gibt’s schon ab 60 Euro, ein Schnäppchen. Ob die Gäste schon einmal die Vorräte leer getrunken haben? Shane lacht ein jungenhaftes Lachen und nickt. Vor allem die teuersten Whiskeys und Gins seien gefährdet, sagt er.

Die Route des Zuges soll sich auch im Essen widerspiegeln

Beim Dinner zeigt Chefkoch Allan Woods, was Irlands Küche hergibt: Frischen Fisch, saftiges Fleisch, irischen Käse, Kräuter, knackige Salate. Der 41-Jährige aus Cork, der internationale Lehr- und Wanderjahre hinter sich hat, hat den Ehrgeiz, die Landschaft auf den Tisch zu bringen, und berücksichtigt bei der Planung der Gerichte die Route des Zuges. Am liebsten mag er’s wild: wild wachsende Kräuter, wild lebende Fische, frei gehaltene Kälber. Es ist eine ausgeklügelte Choreographie, nach der Chef und Sous-Chef im Grand Hibernian arbeiten, damit die raffinierten Gerichte punktgenau auf den Tisch kommen. „Alles muss kompakt sein und am besten schon portioniert.“ Da können die Tage ganz schön lang werden. Von 5.30 Uhr, wenn die Zuggäste noch in ihren kuscheligen Betten schlummern, bis gegen 23 Uhr, wenn im Observation Car noch die Musik spielt.

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So wie an diesem Abend, an dem die Balladensänger Jimmy Lee und Roy Buklew aus Cork traurige Lieder von tragischen Helden singen und lustige Reime über alte Säufer und junge Schönheiten zum Besten geben. Die beiden, 50 und 30 Jahre alt und von rundlicher Gestalt, könnten Vater und Sohn sein. Auf jeden Fall sind sie so gut aufeinander eingespielt, dass die meisten Passagiere bei bekannten Songs mitsummen oder -wippen. Nur der stille Ire hat sich mit einem Drink in eine ruhige Ecke verzogen.

Am nächsten Morgen hat niemand Zeit, einen möglichen Kater zu pflegen. Der Ausflug nach Blarney Castle verspricht einige besondere Erlebnisse. Da wäre zum ersten der berühmte Blarney Stone, den alljährlich eine halbe Million Menschen küssen. Warum man einen Stein küsst, noch dazu einen, der oben auf dem trutzigen Tower House nur schwer zu erreichen ist? Das liegt an der Legende, die sich um diesen mittlerweile von vielen Händen und Lippen glatt polierten Stein rankt, der angeblich aus dem Heiligen Land stammt. Danach soll jeder, der ihn küsst, die Gabe der Eloquenz erlangen. Und wer möchte nicht mit Beredsamkeit überzeugen? Auf Zeitungsausschnitten können wir nachlesen, wer alles den Stein der Redegewandtheit geküsst hat. Auch von den 1000 Nackten, die Spencer Tunick an einem „ziemlich kühlen Junimorgen“ 2008 im Park fotografiert hat und die auf dem Foto aussehen wie eine Herde Schafe, schafften es rund 100 auf den Bergfried. Unser Guide Paul O’Sullivan kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er diese Geschichte erzählt.

In Blarney House werden wir schon erwartet. Der Tisch im Salon ist gedeckt, und wir lassen uns unter den Waterford-Kristallleuchtern Scones mit Clotted Cream schmecken, ehe die Hausdame uns durch einige der 27 Räume führt. Im Salon liegt Hundespielzeug herum, in der Bibliothek steht ein gigantischer Bildschirm: Man sieht, hier leben Menschen. Blarney House ist kein Museum. Nach dem Besuch wandern wir in kleinen Grüppchen durch den ausgedehnten Park und bewundern die Wasserspiele, Felsgrotten und Baumriesen.

Irland längster und schönster Zug, der Grand Hibernian, ist ein echter Hingucker

Am Bahnhof in Cork erregt der Grand Hibernian einiges Aufsehen. Irlands längster und sicher auch schönster Passagierzug ist ein Hingucker. Das weiß auch Tom Ryan, der Lokomotivführer aus Tipperary, der seit 35 Jahren bei Irish Rail arbeitet und auf diesem Trip den Nostalgiezug steuert. „Das ist der erste Zug auf einem Heritage Trail,“ begeistert sich der 60-Jährige. Offensichtlich ist Tom nicht nur Lokomotivführer von Beruf sondern auch aus Berufung. Und Eisenbahnfan dazu.

Auf seinem Handy hat er jede Menge Fotos von Lokomotiven gespeichert. Natürlich kann er auch etwas über die Zugreihe erzählen, die Belmond für den Nostalgiezug umgebaut hat: Die Baureihe Mark 2 wurde in Großbritannien hergestellt, Irish Rail kaufte 309 Wagen und brachte sie nach Irland, erwarb aber gleichzeitig auch die Lizenz zum Selberbauen. Danach wurden die Waggons in Dublin in Serie nachgebaut und fuhren über Jahrzehnte in ganz Irland. 2007 wurde der letzte Wagen ausgemustert. Als Belmond die zehn Wagen zur Kompletterneuerung nach Antrim brachte, freute sich Tom – und mit ihm viele seiner Kollegen. Denn die meisten der alten Wagen waren einfach verschrottet worden. „Eine Verschwendung“, bedauert der Lokomotivführer.

Eine Reise durch eine abwechslungsreiche Landschaft

Während wir im Speisewagen den Lunch genießen, fährt der Grand Hibernian weiter nach Killarney. Patrick ist ein Ire wie aus dem Bilderbuch, blauäugig und mitteilsam. Während er bei einer Kutschfahrt seine Witzchen reißt, übers irische Wetter philosophiert und Fußgänger vom Weg scheucht, trottet sein Pferd Jack vor sich hin. Wir sind umgeben von einem Zauberwald. Flechten wuchern auf kahlen Ästen wie alte Bärte, der Boden ist moosgepolstert, in den spiegelglatten Seen stehen die Berge Kopf. Hirsche und Rehe äsen unbeeindruckt am Ufer, ein Storch sucht nach Fröschen. Gerade eben war alles eitel Sonnenschein, da ziehen dicke schwarze Wolkenbataillone auf. Wie Scheinwerfer tasten sich dünne Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und beleuchten Ross Castle, ein Towerhouse wie Blarney und 1652 von Cromwell zerstört. Auf der Lilly of Killarney schippern wir über den bleigrauen See. Kapitän Pardraig erzählt von den 1000 Meter hohen Bergen, auf denen Rhododendren gedeihen wie Unkraut, von der alten Abtei auf Inisfallen Island, wo noch immer Messen abgehalten werden.

Unseren letzten Abend verbringen wir mit Storyteller Jack Lynch, der Anekdoten und Märchen mit soviel Enthusiasmus zum Besten gibt, dass alle ihm gebannt lauschen. Selbst die redegewandte Amerikanerin, die auch bei Tisch gerne das große Wort führt, ist verstummt. Jack erzählt, dass Shakespeares romantische Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ auf eine irische Erzählung zurückgeht. „Geschichten“, sagt er, „reisen genauso wie wir“.

 

Anreisen: Mit dem Flugzeug nach Dublin.

Zug:  Der Grand Hibernian ist der siebte Luxuszug des US-Unternehmens Belmond, dem 46 Hotels, Züge und Flusskreuzfahrtschiffe in Europa, Asien und Südamerika gehören – alle im gehobenen Segment. Der Zug hält über Nacht in den Bahnhöfen und fährt nur untertags. Angeboten werden zwei-, vier- und sechstägige Reisen.

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