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Reisereportage
20.09.2017

Wau! Mit dem Hund über die Alpen wandern

Über alle Berge auf zwei Beinen und vier Pfoten. Eine Alpenüberquerung mit Hund hat ihre eigenen Regeln – in der Natur, aber auch auf den Berghütten.
Foto: Christian Schreiber

Murmeltierjagen verboten: Klare Regeln, ein wenig Ausdauer - mehr braucht es nicht, um mit dem Hund in fünf Tagen über die Berge zu kommen. So wird Ihr Hund ein feiner Alpinist.

Die Gruppe ist bunt zusammengewürfelt: Zwei Teilnehmer haben spanische Wurzeln, einer belgische Vorfahren, der nächste ungarisches Blut, ein anderer Eltern aus Tibet. Und trotzdem ist schnell klar, wer die Ansagen macht und wer sich unterordnet. Das ist wichtig, andernfalls würde die Alpenüberquerung vom österreichischen Kleinwalsertal ins Engadin gründlich in die Hose gehen. Schließlich sind es elf Hunde, die gemeinsam auf Tour gehen. Ihre Besitzer haben sich einer geführten Fünf-Etappen-Wanderung angeschlossen. Die Hütten sind gebucht und zur Halbzeit kommt ein Versorgungs-Fahrzeug, das Futter-Nachschub für die Vierbeiner bringt. Die größten Hürden sind also aus dem Weg geräumt. Dafür warten aber unerwartete Herausforderungen in der Herrchen-Tier-Beziehung.

Der Wandertrupp nähert sich am späten Nachmittag der Tübinger Hütte im Montafon. Waren Blutblasen, kleine Schürfwunden und schmerzende Gelenke die Hauptprobleme der letzten Stunden, so rückt jetzt eine andere Sorge in den Mittelpunkt. Halten sich die Hunde an die Regeln? Ist gar ein Bell-Jaul-Heul-Konzert zu befürchten, das alle Übernachtungsgäste um den Schlaf bringt? Hütten sind ein heikles Thema für Hundebesitzer. Mit offenen Armen wird man nirgendwo empfangen. Zu allem Überfluss hat es geregnet und den Hunden ein nasses Fell beschert, was die Kontaktfreudigkeit anderer Wanderer nicht gerade erhöht. Hüttenwirt Thomas Amann nimmt die Sache gelassen und schickt die Gruppe ins Winterlager.

Hund und Herrchen: Wer hat die Hosen an?

Die Regeln sind klar: abgetrennte Schlafräume für die Gruppe, keine Vierbeiner in den Betten, keine Hunde im Gastraum. Die Wanderer rubbeln zunächst das Fell trocken. Der eigene Kopf kommt bei vielen an zweiter Stelle, erstmal soll sich der Hund wohlfühlen. Mancher Teilnehmer hat eine so enge Beziehung zu seinem Hund, dass ihm selbst eine kurze Trennung schwer fällt. „Viele Menschen können ihren Liebling nicht alleine lassen“, berichtet Christoph Rüscher, der die Tour führt und das Unternehmen Lex Lupo gegründet hat. Rüscher arbeitet mit kleinen Tricks, um Teilnehmer auf etwaige Fehlentwicklungen in der Mensch-Hund-Beziehung aufmerksam zu machen. Oft sind es nur Halbsätze oder Statements wie: „Meinem Hund ist klar, wer bei uns die Hosen anhat.“ Wer sich angesprochen fühlt, tastet sich in ein Problemgespräch mit Rüscher rein. Ein ganzes Hundeleben wird durchgekaut und irgendwann kommt der Mensch dran. Trennung, Scheidung, Alltagsängste. „Ich bin kein Therapeut, aber den meisten genügt es schon, wenn jemand zuhört.“ Der Single-Anteil bei Rüschers Wanderungen ist relativ hoch. Einsamkeit ist für viele der Grund, sich einen Hund anzuschaffen. „Aber nicht jeder traut sich mit seinem Tier in Berge.“ Aus körperlicher Sicht müsse man sich so Rüscher keine Sorge machen. Im Normalfall sei jeder Hund ab dem zwölften Monat berg- und sogar alpenüberquerungstauglich. Erst ab einem Alter von elf oder zwölf Jahren sollte man auf solche Wanderungen verzichten.

Was viele Besitzer aber genauso umtreibt, ist die Sorge, ob sie ihr Tier am Berg im Griff haben. Wer die Truppe begleitet, merkt alsbald: Hunde funktionieren in der Gruppe besser denn als Einzelgänger: Hilfreich dabei die soziale Kontrolle durch andere Vierbeiner und Hundehalter. Sobald Kühe kreuzen, Wanderer nahen oder Murmeltiere das schrille Warn-Piepsen ausstoßen, mit dem sie erst recht den Jagddrang von Ernesto, Emmi und Bijou wecken, bricht ein kurzes Pfeif- und Rufkonzert der Teilnehmer aus und die Lieblinge traben zu ihren Besitzern zurück. Es gibt weder in Österreich noch in der Schweiz eine eindeutige Gesetzeslage, wie man Hunde über die Berge führen darf. Es gibt nur wenige Regionen, wie im Schweizerischen Nationalpark im Engadin, wo ein generelles Hunde-Verbot herrscht. „Wir wollen unseren Tieren viel Freiheit geben“, sagt Rüscher. Die Leine kommt aber sofort raus, wenn die Truppe auf Menschen oder Kühe trifft.

Durchs Schlappintal, das Hunde-Wunderland

Mittlerweile wird das Abendessen in der Hütte serviert. Die Tiere warten im Lager, wo sie bereits eine frische Futterladung bekommen haben, die die Besitzer gestern Abend beim Stopp an der Silvretta-Hochalpenstraße in Empfang genommen haben. Als später eine erste Gassigeh-Fraktion zurückkehrt, berichtet sie von „total erschlagenen Hunden“. Ganz anders die Zweibeiner, die zwar allesamt sportlich, aber nicht an Bergetappen mit sechs Stunden Gehzeit gewöhnt sind. Die Anzahl der Schnäpse hat der Bedienung mittlerweile ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert.

Aber es sind nicht die hochprozentig gefüllten Gläschen, die dafür sorgen, dass die Wanderer die Welt mit anderen Augen sehen. Eine Teilnehmerin offenbart: „Ich lerne mich ganz neu kennen, meinen Hund verstehen.“ Alle sitzen zusammen. Wieder kreist das Thema darum, wie man auf den Hund gekommen ist. Trennung, Trauer, Tränen. Gruppentherapie. Das Frühstück am nächsten Tag fällt knapp aus. Andere Hüttengäste loben die „braven, ruhigen Hunde“ und merken an: „Aber eure Gruppe hat ganz schön gefeiert.“ Die finale Etappe steht bevor: Ein letzter Anstieg zum Garnerajoch, anschließend nur noch bergab bis ins schweizerische Klosters. Die Tour führt durchs Schlappintal, das so etwas wie das Hunde-Wunderland sein dürfte. Weite Wiesenflächen, weicher Boden, schmale Bäche. Die Tiere dürfen sich austoben. Nur beim letzten Stopp in einem Gasthof gibt es Tumult. Der Platzhirsch, ein mittelgroßer Schäferhund, geht auf die Hundegruppe los. Die elf vierbeinigen Alpenwanderer lassen sich aber nicht in einen Streit hineinziehen. Ein Teilnehmer bilanziert zum Schluss: „Mein Hund ist seit Tour ruhiger, entspannter und ausgeglichener. Und irgendwie gilt das auch für mich.“

Ausrüstung Vor allem im schwierigen Gelände sind Drei-Punkt-Geschirre für Hunde empfehlenswert. Leine (mindestens zwei Meter) ist Pflicht. Vor allem auf Schotterstrecken können Pfotenschuhe (Neopren) hilfreich sein.

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