Das Warten ist vorbei. Die dritte Staffel der erfolgreichen Serie „White Lotus“ ist gestartet. Und wieder spielt die Handlung auf einer Insel - und erneut in einem Nobelhotel der Kette „Four Seasons“. Wer die Serie noch nicht kennt und jetzt einsteigen möchte, kann sie unter anderem über Amazon Prime Video, WOW oder Apple TV streamen. Während Staffel eins auf Hawaii spielte und Staffel zwei auf Sizilien gedreht wurde, wird der Inselkoller dieses Mal in Thailand auf der Insel Koh Samui ausgelebt. Die Zusehenden können sich also auf türkisblaue Lagunen, sanft geschwungene grüne Hügel und riesige leuchtend weiße und goldfarbene Buddhastatuen freuen.
In allen drei Staffeln hüpfen gut betuchte Urlauber durch paradiesgartenartige Szenerien und liefern sich unterhaltsames „Drama, Baby, Drama“, in Mike White Marnier, denn die ankommenden Gäste sind gar nicht so glücklich. Das Problem: ist nicht mangelndes Geld, sondern das emotionale Gepäck, das die Hotelgäste mit sich tragen. Das laden die Urlauber beim Hotelpersonal und ihren Mitreisenden ab, als wäre nicht nur das Essen all-inclusive, sondern auch die Menschen.
Drehorte laden zum Besuch ein
Übrigens gibt es einen neuen Trend. Jetsetting heißt er und meint das Bereisen von Drehorten. Eine Expertin ist die Hamburgerin Andrea David. Sie bereist seit rund 20 Jahren die Drehorte dieser Welt und schreibt darüber. Laut dem Reiseportal Expedia sind Filmsets die größte Inspiration für Reisewillige seit den 90er Jahren. „White Lotus“ löste eine wahre Besucherlawine auf Sizilien und Hawaii aus. Aber auch schon früher zog Tim Burtons gruselig-düstere Highschoolserie „Wednesday“ scharenweise, pilgernde Fans nach Rumänien. Zu den Stars der ersten Set-Jetting Stunde zählten die grantelnden Zwerge aus Herr der Ringe. Ganz egal, wo die eigenen Serien-Vorlieben liegen, denen gilt’s für das besondere Gänsehaut-Feeling im Urlaub zu folgen, so Andrea David. Also schnell hinein in den „White Lotus“-Kosmos. Ab nach Thailand, Sizilien und Hawaii.
Staffel 3: Koh Samui, Thailand: Staffel drei von „White Lotus“, weckt bei vielen heimischen Zuschauern Urlaubserinnerungen, denn sie spielt im „Four Seasons Resort Koh Samui“ im Nordwesten der Insel. Mit dabei in Staffel drei ist Patrick Schwarzenegger, Arnies Sohn. Den chronisch gestressten Hotelmanager spielt Christian Friedel, weil er nach „The zone of interest“ keine Lust mehr auf Nazi-Rollen hatte. Das alles vor der tropischen Kulisse der thailändischen Inselwelt Koh Samuis, Phukets, die bis in die 70er hinein kaum erschlossen war. Nur wenige Hippies verirrten sich dorthin. Mittlerweile landen auf der Kokosnussinsel Koh Samui jährlich über eine Million Urlauber. Die verbrauchen vor allem eins: viel Wasser und Sonne. Das „Four Seasons“ liegt abseits der belebten Partyareas wie Chaweng Beach, denn der Hotelstrand und der nahegelegene Nathon Beach sind deutlich weniger touristisch geprägt: statt Shoppingmeile und endloser Hotelkaskaden – ein fast leerer, goldgelber Sandstrand, umspült von aquamarinblauen Wellen. Ein perfekter Drehort eben.

Die Crew von White Lotus war übrigens häufig im Restaurant Thai Tapas essen. Vielleicht wegen Glasnudelsalat mit Meeresfrüchten und Passion Fruit Pannacotta, die hier unter anderem auf der Karte stehen. Das Fischerman's Village, wo auch das Lokal ist, kommt mit seinen mehrstöckigen Holzhäusern erst einmal verschlafen daher. Ein Eindruck, der täuscht. Denn hier geht der Punk am Abend richtig ab: auf dem Nachtmarkt unter bunt leuchtenden Lampions. Das Wahrzeichen der Insel ist der 12 Meter hohe, goldfarbene Big Buddha. In unmittelbarer Nachbarschaft des „Four Seasons“ liegt, der Tempel Plai Laem mit seiner vielarmigen, alabasterweißen Gottheit Guanyin. Guanyin, die mal als Göttin mal als geschlechtsübergreifendes Wesen gehandelt wird, soll den Sohn des Meeresgottes aus einem Fischernetz gerettet haben und wird deshalb sehr verehrt als Sinnbild für Mitleid. Genug von Kultur? Dann ab in den westlich von Koh Samui gelegenen Marinepark Angh-Thong, wo auf bizarr geformten Kalksteinfelsen Affen sitzen und Wale und Delfine ihre Wasserfontänen ungestört in die Luft spritzen, während Meeresschildkröten zwischen Fächerkorallen herumdümpeln.
Staffel 2: Taormina, Sizilien: Zum Sound von Raffaella Carràs „A far l‘amore comincia tu“ checken drei Generationen des Di Grasso Clans im ehemaligen Dominikanerkloster und jetzt Four Seasons Hotel „San Domenico Palace“ auf Taormina, Sizilien ein. Die Di Grassos wirken wie Mafiosi aus „Der Pate“, sind aber trotz Leiche im Meer recht harmlos. Vielmehr lassen sie viel Geld bei der sexy, selbstbewussten Prostituierten Lucia, die an Monica Bellucci erinnert und unbedingt einen eigenen Kleiderladen eröffnen möchte.

200 Meter über dem Meer auf einem Felsen gelegen, besticht Taormina mit einem überwältigenden Blick auf das weiß-silbrig an die grauen Klippen gischtende Meer und die tropisch anmutende Isola Bella, neben Taormina und Palermo einem der Hauptdrehorte von Staffel zwei. Die Isola Bella hat sich von der felsigen Fischerinsel zum grünen Garten gemausert. Unter ihren Vorbesitzern waren französische Bourbonen und die britische Lady Florence Trevelyan, die von keiner geringeren als der englischen Queen Victoria dorthin verbannt worden sein soll, weil sie die Geliebte ihres Cousins und zukünftigen Königs Edward VII. war. Ein Verhältnis, das Blüten der anderen Art nach sich zog. Die Blumenliebhaberin pflanzte jede Menge blühende Oleander und tropische Pflanzen auf der Insel an, die noch immer bewundert werden können. Wer mit dem Boot fährt, kann zwischen schroffen Felswänden eine blaue Grotte entdecken. Für Erfrischung nach dem Ausflug ist in Mondello dem Ausgehviertel der Hauptstadt Palermo gesorgt, in das sich auch die befreundeten Pärchen aus „White Lotus“ verirren und wo Besucher zu einem Grillo, einem fruchtig-würzigen Weißwein, Arancini probieren können. Das sind frittierte, mit Schinken und Parmesan oder Erbsen und Mozzarella gefüllte Reisbällchen. Als Dessert dürfen die mit Ricotta und Früchten gefüllten, typisch sizilianischen Cannoli-Teigrollen, nicht fehlen. Für Opernfans und Serienfans gleichfalls ein Muss in Palermo: der Besuch im Opernhaus Teatro Massimo, auch bekannt aus „Der Pate“. Der Besuch des herrschaftlichen Castello degli Schiavi ist leider nicht ganz unkompliziert, weil es sich im Privatbesitz befindet. Für Hochzeiten und ähnliche Events kann es aber angemietet werden. In „White Lotus“ gönnen sich die Frauen der jungen Pärchen dort für eine Nacht eine Auszeit.
Staffel 1: Maui, Hawaii: Der absolute Star der ersten Staffel, die auf Maui im „Four Season Resort Maui at Wailea“ spielt, ist Jennifer Coolidge, bekannt aus „American Pie“, die als sehr exzentrischer Brigitte Bardot Verschnitt, die Asche ihrer Mutter ins Meer verstreuen möchte und dafür ihr ganzes Umfeld nach Lust und Laune einspannt. Und das zwischen einer traumhaften Kulisse aus rotem Hibiskus, der Vulkanlandschaft rund um den Haleakala National Park und der Road to Hana mit ihren rund 650 Kurven. Hawaii-Feeling pur also in „White Lotus“. Im Gegensatz zu den anderen Staffeln spielt die Umgebung hier nur eine untergeordnete Rolle, da die erste Staffel während der Corona-Pandemie gedreht wurde und das Hotel somit uneingeschränkt für die Dreharbeiten zur Verfügung stand. Eine Hauptrolle spielte der Sandstrand.

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