Draußen ist das Wetter ungemütlich, und in der warmen Stube brüten gerade viele Familien über ihrem Sommerurlaub. Wohin soll es diesmal gehen? Wann soll gebucht werden? Und wie lässt sich überhaupt noch eine bezahlbare Reise organisieren? Hier sind zwölf sinnvolle Tipps, wie sich die Reisekasse schonen lässt und man trotzdem einen unvergesslichen Urlaub erleben kann
- Reisen von der Stange nehmen: Wer Hotel und Flug individuell im Internet zusammen stückelt, zahlt fast immer drauf. In den gängigen Badezielen wie Mallorca und der türkischen Riviera sowieso. Da sucht man sich besser ein Schnäppchen aus den Pauschalreiseprogrammen oder vom Last-minute-Markt - und hat obendrauf die Sicherheit, im Falle eines Ärgers das deutsche Reiserecht auf seiner Seite zu haben. Sparpotenzial: 15 Prozent.
- All-inclusive wählen: Es hat schon seinen Grund, dass mehr als die Hälfte aller Familien All-inclusive-Angebote wählt. Da weiß man vorab, was es kostet. Und vor Ort macht dann auch der Geldbeutel Urlaub - ob der Papa nun aufs SUP steigen will oder die Kinder das fünfte Cola des Tages in Angriff nehmen. Wichtig ist aber zu prüfen, ob die All-inclusive-Leistungen auch wirklich zum eigenen Bedarf passen. Wer z.B. abends noch gern an der Bar sitzt, dessen Getränkepauschale sollte nicht um 19 Uhr enden. Sparpotenzial: 20 Prozent.
- Keine Hektik: „Nur noch zwei Plätze verfügbar” und „15 andere sehen sich gerade das Angebot an“ schreiben Flug- und Reiseportale gern in roter Schrift neben ihren Angeboten. Der Verbraucher soll glauben, dass er ganz schnell buchen muss. Meist ist das aber nur eine Finte, wie die Verbraucherzentrale gerade erst wieder festgestellt hat. Die Buchungswebseiten reden sich darauf raus, dass sich die Verfügbarkeitsangabe nur auf ihre eigene Seite bezieht. Entscheiden Sie in aller Ruhe.
- Bestpreiszimmer buchen: Bei manchen Anbietern heißen sie auch Super-Sparzimmer oder Economy-Zimmer. Gemeint ist stets dasselbe: die Zimmer Richtung Parkplatz oder mit etwas weiterem Weg zum Strand. Viele Reiseveranstalter bieten solche Räume mit Abschlägen an. Wer sowieso nur zum Schlafen auf dem Zimmer sein will, sucht gezielt danach. Sparpotenzial: um 20 Prozent.
- Der Hochsaison ausweichen: Wenn Schulferien sind, ist Hochsaison. Doch nicht an allen deutschen Flughäfen: Wo die Schulferien schon zu Ende sind oder erst später beginnen, fliegt man bedeutend günstiger los. Da lohnt sich auch eine längere Anreise. Die „Zug zum Flug“-Tickets sind bei vielen Veranstaltern sowieso im Reisepreis enthalten. Sparpotenzial: 30 Prozent.
- In der Wochenmitte fliegen: Am Wochenende wollen alle losfliegen, entsprechend nachgefragt sind die Reiseangebote. Unter der Woche fliegt man oft bedeutend günstiger und gleich gut in den Urlaub. Manchmal sind auch „krumme“ Reiserouten wie 13 oder 15 Tage günstiger. Ganz clevere Urlauber suchen Flüge, die morgens hin und abends zurück gehen und bekommen so ein paar Stunden mehr am Strand fürs gleiche Geld. Sparpotenzial: 10 Prozent.
- Rabatte mitnehmen: Kinderfestpreise, 14 für 10, Sparwochen, Oma gratis: Die Veranstalter lassen sich viel einfallen, um ihre Produkte im attraktiven Licht erscheinen zu lassen. Picken Sie sich gezielt diese Ermäßigungen heraus, es lohnt sich. Viele solcher Rabatte sind zudem mit anderen kombinierbar. Sparpotenzial: um 15 Prozent.
- Rabatte für große Kinder einstreichen: Kinderfestpreise, Kindergeld, Familienpauschalen: Die Reiseveranstalter umwerben Familien mit Rabatten. Doch ab zwölf Jahren ist in der Regel Schluss mit solchen Offerten. Aber nicht überall: Beim Ferienclub Magic Life gibt es Kinder-frei-Angebote bis 15 und Rabatte bis 21 Jahre, bei den Veranstaltern Alltours und ITS sowie der Kreuzfahrtreederei MSC Rabatte bis 17 Jahre. Ersparnis: um 20 Prozent.
- Single-Urlaub und Seniorenrabatt: Warum an den Katzentisch? Alleinreisende sind meistens nicht an die Schulferien gebunden. Zu weniger gefragten Terminen werden sie von manchen Anbietern mit aufschlagsfreien Doppelzimmern zur Alleinbenutzung gelockt. Und wer das 55. Lebensjahr überschritten hat, der bekommt bei einigen Hotels ebenfalls Rabatt - beim Kreuzfahrtanbieter Phoenix sogar immer, wenn man einen „runden“ Geburtstag feiert. Ersparnis: um 15 Prozent.
- Sich einen Restplatz schnappen: Warum nicht diesmal Last-minute verreisen? Wer nichts gegen Überraschungen hat und eigentlich vorwiegend Sonne und Strand sucht, der findet zwei Wochen vor dem gewünschten Reisetermin immer ein Schnäppchen. Dass es dann ausgerechnet der Lieblingsort auf der Lieblingsinsel ist, darf man allerdings nicht erwarten. Sparpotenzial: um 40 Prozent, bei Superlastminute (ab 72 Stunden vor Abflug) auch mehr.
- Lieber länger und seltener reisen: Nichts ist so teuer wie die spontane Spritztour übers Wochenende. Wer sparen muss, der leistet sich also am besten einen richtig langen Jahresurlaub und verzichtet auf die Zweit- und Drittreise. Da findet die Familie endlich Zeit füreinander, und vom Standpunkt der Erholung ist das sowieso sinnvoller.
- Preise vergleichen: Die gleiche Reise ins selbe Hotel kostet bei einem anderen Reiseveranstalter oft hunderte Euro weniger. Nur Menschen, die zu viel Geld haben, leisten sich also Urlaub ohne Preisvergleich. Im Reisebüro ist es übrigens nicht teurer als im Internet, stellte die Stiftung Warentest jüngst wieder fest. Jedes Reisebüro hat ein Preisvergleichssystem namens „Bistro“, einen Gegencheck kann man auch selber machen - zum Beispiel über die Preisvergleichs-Tools von Check24, Holidaycheck oder Expedia. Auf diese Art lassen sich auch gut Reiseziele vergleichen: Ägypten und Tunesien sind in der Regel billiger als Spanien und Griechenland. Sparpotenzial: 35 Prozent.
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