Herzlich im Mai: Reisen wie legendäre Liebespaare
Reise-Ideen nicht nur für Verliebte: Wohin sich Cäsar und Cleopatra, Grace Kelly und Fürst Rainier oder Julia Roberts und Hugh Grant zurückzogen.
Im Frühling treiben nicht nur die Bäume aus, es wallen auch die Gefühle. Begleiten Sie uns auf zehn Kurztrips auf den Spuren weltbekannter Liebender aus Geschichte, Literatur und Film.
1. Wie Romeo und Julia: Händchen halten in Verona Die berühmteste Liebesgeschichte aller Zeiten spielt in der norditalienischen Stadt Verona. Noch heute lassen sich täglich hunderte Verliebte am efeuumrankten Balkon an der Casa di Giulia in dem winzigen Innenhof fotografieren, obwohl der Balkon nicht aus dem Mittelalter stammt, sondern erst vor 100 Jahren angebaut wurde. Viel mehr zählt, dass das Anfassen der Bronzefigur angeblich lebenslanges Glück in der Liebe bringt.
2. Wie Grace Kelly und Rainier: Prinzessin und Prinz in Monaco Diesen Plot würde jede Filmgesellschaft ablehnen, so kitschig ist er, aber die Realität schrieb ihn doch: Filmdiva Grace Kelly lernte 1955 Rainier, den stattlichen Fürsten des Ministaats Monaco kennen. Ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken und das winzige Fürstentum wurde schnell zur Drehscheibe der High Society. Im Mai lässt es sich an der Côte d’Azur herrlich zu zweit durch die frühsommerhafte Küstenlandschaft schlendern, unter anderem auch auf dem Princess-Grace-Rundweg und dem Princess-Grace-Rosengarten.
3. Wie Julia Roberts und Hugh Grant nach Notting Hill Berühmter Filmstar trifft schüchternen Buchhändler: Im Filmhit „Notting Hill“ von 1999 spielt Hollywood-Beauty Julia Roberts sich selbst und ihr Darling Hugh Grant das männliche Aschenputtel, das nach einigen Wirrungen natürlich beim Happy End zum Prinzen wird. Solche Geschichten mögen vor Kitsch triefen, herrlich romantisch sind sie aber trotzdem. Wer schon damals mit seinem eigenen Darling im Kino Händchen hielt, frischt die Beziehung zuverlässig mit einem Kurztrip in den schillernden Londoner Stadtteil an der Portobello Road auf. Ein guter Standort für verliebte Abendessen, gemeinsame Einkaufsbummel und den Besuch des berühmten Samstagsflohmarkts.
4. Wie Cäsar und Kleopatra: Kreuzfahrt auf dem Nil Betörende Schönheit und mächtigste Frau ihrer Zeit: Ägyptens Königin Kleopatra verdrehte Roms Machthaber Cäsar angeblich den Kopf, indem sie ihn mit nicht mehr als ihrer Krone und einer Perlenkette bekleidet auf ihrer Prachtgaleere empfing. Ein bisschen mehr sollten Verliebte heute schon anhaben, schließlich ist Ägypten ein islamisches Land. Doch eine Fahrt per Segelboot auf dem Nil wie einst Königin und Kaiser lässt sich auch heute wieder realisieren. Eine Nil-Segeltour auf einer klassischen hölzernen Dahabeya gibt es bereits ab 80 Euro pro Person und Tag.
5. Wie Prinzessin Sissi und ihr Franz Joseph: Ins Schloss im Salzkammergut In Bad Ischl lernten sie sich kennen. Und noch heute schmelzen Alt und Jung dahin, wenn Romy Schneider in dem gefühlvollen Liebesfilm aus den 1950er Jahren ihren Karlheinz Böhm in die Arme schließt. Wer es den beiden nachtun will, findet unter dem Motto „Kaiserlich verwöhnen“ zum Beispiel „Romantik-Tage“ in der edlen Villa Seilern samt romantisch dekoriertem Wohlfühlzimmer und 7-Gänge-Romantik-Dinner mit Kerzenschein.
6. Wie Ingrid Bergman und Humphrey Bogart in Casablanca Der melancholische Pianospieler in Rick’s Café stimmt „As times go by“ an und Rick sagt zu seiner Ilsa am Flugplatz „Ich schau dir in die Augen, Kleines“: Kein Zweifel, das ist „Casablanca“, der Klassiker unter den US-Liebesfilmen mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in den Hauptrollen. Wer heute die marokkanische Stadt besucht, kann sich noch mal in die damalige Zeit zurückversetzen lassen, denn Rick’s Café wurde dort originalgetreu nachgebaut.
7. Wie Geheimrat von Goethe und Charlotte von Stein in Weimar War die Beziehung wirklich eine rein geistig-intellektuelle oder war es doch mehr, was den Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe und seine Herzensdame Charlotte von Stein verband? Darüber mögen sich die Goethe-Biografen weiter streiten. Paare, die vielleicht selbst noch nicht genau wissen, wie weit ihre Beziehung gehen soll, können das auf den Spuren der beiden in der romantischen Dichterstadt Weimar erkunden. Dazu passt eine Privatführung mit der perfekt kostümierten Charlotte von Stein (Tel. 0361/380395-300, www.weimar-touristinformation.de, die zweistündige Führung kostet 125 Euro.)
8. Wie George Sand und Frederic Chopin: Eine Zelle auf Mallorca Sie waren nicht verheiratet, sie war älter als er, und die Kinder waren auch nicht von ihm: Die gefeierte Schriftstellerin George Sand und ihr Freund, das Komponistengenie Frédéric Chopin, waren in vielerlei Hinsicht das Vorbild moderner Patchworkbeziehungen, als sie 1838 für ein halbes Jahr nach Mallorca kamen. Im wildromantischen Kloster von Valldemossa bezogen sie gemeinsam eine Zelle und schrieben begeistert nach Paris: „Alles, was sich ein Maler oder Dichter nur erträumen kann – hier hat es die Natur hervorgebracht.“ Noch heute weht der Macchiaduft über das von Bougainvillen überwucherte Bergdorf und die bezaubernden Wanderwege rundum.
9. Wie Münter und Kandinsky: Kunstspaziergang in Murnau Sie war seine Malschülerin, und er zeigte ihr bei ihren gemeinsamen Ausflügen von München ins bayerische Oberland offenbar mehr als nur den richtigen Pinselstrich. 1908 kauften sich Gabriele Münter und Wassily Kandinsky dann ihr gemeinsames Liebesnest, das putzige „Russenhaus“ oberhalb von Murnau am Staffelsee. Von dort aus revolutionierten sie mit der Erfindung der abstrakten Malerei die Kunst. Der Frühsommer ist die perfekte Zeit, zu zweit dem künstlerischen Esprit des malerischen Orts nachzugehen, bei Kunstspaziergängen entlang der Entstehungsorte berühmter Gemälde die aufblühende Natur zu bewundern und sich im Ähndl-Biergarten eine frisch gezapfte Mass zu genehmigen.
10. Wie John und Yoko in Amsterdam: Make Love not War Ihre Liebe sollte Zeichen setzen. Die Flitterwochen verbrachten Beatle John Lennon und seine frisch angetraute Frau, die Künstlerin Yoko Ono, folgerichtig in einem ganz besonderen Bett. Sie mieteten die Suite 902 im Amsterdam Hilton Hotel und demonstrierten dort täglich bei einem sogenannten „Bed-in“ für den Weltfrieden. Die Fotografen im Hotelzimmer braucht der normale Flitterwöchner vielleicht nicht unbedingt, die Suite 902 vermietet das Amsterdam Hilton Hotel jedoch gern auch heute noch an Flitterwöchner oder andere verliebte Beatles-Fans. Sie ist übrigens passend eingerichtet mit Möbeln aus den 1960er Jahren, und die richtige Musik gibt es natürlich auch. Die Nostalgie hat freilich ihren Preis, die Suite kostet um 1500 Euro pro Nacht (Amsterdam Hilton, Tel. 0031/20/7106000, www.hilton.com)
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