
Ein Hotel voller Leichtigkeit in der Ortsmitte von Kastelruth

Fast durchsichtig wirkt dieses moderne Hotel in Südtirol. Kein Nippes, viel weiß, großer Komfort: Wie das familiengeführte Hotel diese Leichtigkeit erarbeitet hat.
Kastanienholz duftet überall im Haus. Tief einatmen! Von vorne außen betrachtet wirkt das Schgaguler Hotel wie ein feingliedriger Paravant oder wie ein maximales Puppenhaus. Abends wird es zum Transparent. Schneeweiß und durchlässig bis in die Schlafräume. Und wie es sich einfügt rechts und links in die traditionellen Bauten des Ortes mit den ausschweifenden Balkonen. In seiner Durchlässigkeit nimmt es sich ganz zurück. Eine große Terrasse (darunter liegt das Schwimmbad) mit weißen Schirmen und Liegen. Man ruht und schaut auf den Hausberg den Schlern als graue mächtige Kulisse. Davor die Dorfhäuser putzig wie aus einer Spielzeugeisenbahnlandschft.
Drinnen im Schgaguler kein Stück zu viel. Das helle Holz wie aus einem Guss. Passgenau zu Schiebewänden und Möbeln geformt. Höchstens mal ein Designerstuhl. Und das alles auf grauen Kunstharzböden. Kein Nippes. Keine klappenden Schubkästen und Türen. Alles fein. Gibt’s das? 42 Zimmer ohne Fehl und Tadel? Alle blicken nach Südwesten. Kann man sich vorstellen, dass auf ebendiesem Dorfgrund noch der elterliche Betrieb stand? Der wurde abgerissen und neu erfunden vom Architekten Peter Pichler in enger Zusammenarbeit mit der Familie.
Zeit für einen Generationenwechsel. Elisabeth und Gottfried Schgaguler übergaben die Neuschöpfung an ihre drei Söhne und ihre einzige Tochter Sandra, die als Sommelière ihre Gäste mit ihrem Können bezirzt. Die Söhne Peter und Tobias arbeiten im Operativen. Martin, der älteste ist überall im Haus gegenwärtig als Fotograf britzelnd heller Berglandschaften und Bergführer zu ebendiesen Motiven. Allesamt haben studiert. Dann starteten sie durch und sind jetzt die geborenen Gastgeber zu Hause. In dieses Hotel will man Wiederkommen. So viel Leichtigkeit inmitten der Falten der Berge.
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