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Miteinander Bahnfahren: Mit diesen Benimmregeln klappt es garantiert

Deutsche Bahn

Schuhe aufs Polster legen? Zwei Sitze belegen? Was Bahn-Reisende besser nicht tun sollten

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    Wer im Zug die Beine hochlegen will, kann andere kreative Lösungen finden, als die Schuhe auf die Polster zu legen.
    Wer im Zug die Beine hochlegen will, kann andere kreative Lösungen finden, als die Schuhe auf die Polster zu legen. Foto: U. J. Alexander - stock.adobe.com

    Zwei aneinandergehängte ICEs können mehr als 1000 Personen befördern. Allerdings müssen einige Fahrgäste stehen, denn bei so einer dreizehnteiligen Wagenreihung gibt es rund 900 Sitzplätze. Wie voll diese Züge werden, kann man zum Beispiel jeden Freitagnachmittag erleben, wenn die ICEs mit den Wochenendpendlern unterwegs sind. Und seit das Deutschlandticket günstiges Reisen durch die Republik ermöglicht, trifft sich quasi ganz Deutschland in den Regionalzügen. Wenn unterschiedlichste Menschen aufeinandertreffen, kann die Fahrt durchaus zu einer Herausforderung werden. Unser Bahnknigge hilft weiter:

    Zwei Sitze belegen: Es gibt Fahrgäste, die steigen ein und beanspruchen sofort zwei Sitze. Laptop, Buch, Proviant, Rucksack oder Rollkoffer landen direkt auf dem Nachbarsitz und signalisieren: „Setz dich bloß nicht neben mich.“ Sollte der Waggon leer sein, dann mag dieses Verhalten ja noch angehen. Sind jedoch fast alle Sitzplätze belegt, dann ist dieses Benehmen egoistisch. Umsichtige Fahrgäste räumen für suchende Reisende den Platz freiwillig und nicht erst, wenn sie dazu aufgefordert werden.  

    Nach 15 Minuten erlischt die Sitzplatzreservierung

    Reservierung ignorieren: Ungehobelt ist es, wenn jemand die Platzreservierung eines anderen nicht anerkennt und einfach sitzen bleibt. Rechtlich hat natürlich der Passagier mit der Reservierung Vorrang. Im Streitfall könnte er den Schaffner holen. Aber wer macht das schon in der Hektik? Die einzige Ausnahme: Wer innerhalb der ersten 15 Minuten nach Abfahrt seinen gebuchten Platz nicht einnimmt, verliert ihn. Wann eine Sitzplatzreservierung nicht mehr gilt, gibt die Anzeige über dem Sitz an. Solange die aber noch „reserviert“ anzeigt, gehört der Platz demjenigen, der dafür 5,20 Euro Gebühr (2. Klasse) bezahlt hat. Doch viele wollen nicht streiten und suchen sich woanders einen freien Platz. Aber eigentlich wäre das die Aufgabe des Reservierungs-Ignoranten.

    Zu viel müffeln: Es wäre wünschenswert, wenn alle kurz vor der Zugreise duschen würden. Es wäre auch nicht schlecht, wenn man sich vor Antritt der Fahrt nicht mit allerlei Düften und Deos besprühen würde. Man muss sich ja nur vorstellen, dass sich in einem Zugabteil zig Körpergerüche, Hygienestufen und Duftaromen miteinander mischen. Dieses olfaktorische Potpourri ist für so manche feine Nase eine Qual. Noch dazu, wo volle Bahnen keine Ausweichmöglichkeiten bieten.

    Viele Bahnfahrer haben kein Problem Schuhe aufs Polster zu legen

    Intensiv riechende Verpflegung essen: Insbesondere lange Zufahrten laden dazu ein, in aller Ruhe etwas zu essen. Dazu kann man in den Speisewagen gehen oder man bringt sich etwas mit. Und damit beginnt das Problem. Wir vergessen, dass der Nachbar zwar nicht mitisst, aber mitriecht. Rohe Zwiebeln, Knoblauch oder andere Laucharten - etwa in Tsatsiki - besitzen Duftnoten, die nicht jeder schätzt. Auch sehr reife Käsesorten und stark gewürzte Gerichte wie Döner verbreiten Aromen, die andere stören könnten. Ein Blick in die Vitrine eines Zugbistros verrät, wie das geruchsneutrale Sandwich aussieht: einmal Salami oder Schinken mit Gurke und Scheibenkäse mit Tomate.

    Schuhe aufs Polster legen: Bisweilen ist der Waggon leer, die Brotzeit gemacht und die Siesta lockt. Was ist also so falsch daran, die Füße auf den unbesetzten Sitzplatz zu platzieren? Es ist erstaunlich, wie viele Bahnfahrer dabei kein Problem haben, die Füße inklusive Schuhwerk auf das Sitzpolster zu legen. Würden sie das mit Straßenschuhen zu Hause auch so machen? Ist es nur erlaubt, weil es ein Zug ist – also fast ein öffentlicher Platz? Schuhe auszuziehen ist vermutlich nur die zweitbeste Idee. Aber wie wäre es, die Füße auf einer Unterlage wie Zeitung, Serviette oder Plastiktüte zu betten?

    Die wenigsten Kopfhörer sind wirklich schalldicht

    Kopfhörer auf volle Lautstärke stellen: Kopfhörer sind eine tolle Erfindung, und die modernen schaffen es sogar, alle Geräusche für den Benutzer auszublenden. Die Außenwelt profitiert davon meist wenig. Denn nicht jeder Kopfhörer ist in der Lage, wirklich hohe Dezibelzahlen nur dem Hörer zukommen zu lassen. So manchen mithörenden Nachbarn nervt das tierisch, denn er kann weder lesen noch dösen. Deshalb wissen rücksichtsvolle Kopfhörer-Benutzer, was sie ihren Mitmenschen auf beengten Raum zumuten können – oder sie sind zumindest auf Bitten bereit, die Lautstärke zu drosseln.

    Körperpflege ist tabu: Streamen, Musik hören, lesen, arbeiten und spielen – irgendwann ist alles langweilig. Da denkt manch einer praktisch und beginnt schon einmal mit der einfachen Körperpflege: Nägel feilen, Zehen popeln. Aber er sollte bedenken, dass er dabei wildfremde Zeugen hat, die sich dieses Schauspiel nicht freiwillig ausgesucht haben.

    Telefonieren in der Bahn kann zum Problem werden

    Laut telefonieren: Bahntelefonierer beschränken sich nie nur auf die Info, wann der Zug ankommt. Stattdessen erfahren alle alles, was sie nie wissen wollten. Wie doof der Kollege ist, wer mit wem und wie das CT von XY ausgefallen ist. Und weil andere auch telefonieren oder Geräusche machen, reden alle immer lauter. Rücksichtsvolle Fahrgäste suchen sich einen ruhigen Ort, um dort ihr Gespräch zu führen. Wie gut, dass die Handyverbindungen der Bahn immer noch ruckeln und der nächste Tunnel alle Gespräche rigoros unterbricht. Tut-tut-tut!

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