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Nicht nur Markus Söder erwischt es. Mit diesen Tipps schützen Sie sich vor Durchfall auf Reisen

Reise-Durchfall

Machen Sie es nicht wie Markus Söder: So schützen Sie sich vor Durchfall auf Reisen

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    Im Sikh-Tempel zeigte sich Söder beeindruckt von der Herstellung traditioneller Speisen. Nun musste der bayerische Ministerpräsident seine Indien-Reise wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abbrechen.
    Im Sikh-Tempel zeigte sich Söder beeindruckt von der Herstellung traditioneller Speisen. Nun musste der bayerische Ministerpräsident seine Indien-Reise wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abbrechen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Söder isst sehr gerne. Das weiß man, weil er viel darüber in den sozialen Medien postet. Am Dienstagmorgen hatte er ein ausgesprochen dürftiges Frühstück. Aus gutem Grund nur ein etwas angebrannter Toast und eine Tasse Tee. Auf seiner Indien-Reise hat ihn ein Magen-Darm-Virus ereilt. Gar nicht schön, wie tausende Reisende aus Erfahrung wissen, die sich auch schon mit Bauchkrämpfen in Hotelbetten gewälzt haben. Wie kann man dieses Leid vermeiden und bald wieder herzhaft zubeißen? Was Experten Reisenden raten, um unterwegs gesund zu bleiben.

    Zunächst mal tröstendes nicht nur für Markus Söder: Durchfall ist die häufigste Krankheit auf Reisen überhaupt, teilt das Tropeninstitut mit. Etwa die Hälfte aller Fernreisenden erwischt es. Schätzungen zufolge erkranken täglich 40.000 Menschen. Durchfall ist meistens nicht gefährlich und nach ein paar Tagen Leid überstanden. Dennoch gibt es natürlich Schöneres im Urlaub, als … Sie wissen schon!

    Rohe Speisen sollten bei Fernreisen tabu sein

    Um Magen-Darm-Infektionen zu vermeiden, bleibt die wichtigste Regel: „Boil it, cook it oder forget it“, das heißt übersetzt. Reisende sollen nur Lebensmittel essen, die gekocht, gebraten oder geschält sind. Die Banane ist also okay, der Salat nicht. Wer weiß schon, mit welchem Wasser er gewaschen wurde. Das durchgebratene Steak ist prima, Sushi mit rohem Fisch natürlich keine so gute Idee. Und Tiramisu mit vielen schönen rohen Eiern auf einer Fernreise ein absolutes No-Go. Das Tropeninstitut warnt davor, auf Fernreisen Meeresfrüchte, rohen Fisch oder Fleisch zu essen. Obstsalat oder rohes Gemüse könnten dem Darm ebenfalls gefährlich werden. Genauso wie Eis oder Tiefkühlprodukte. Denn was man gerne mal vergisst: Die Kühlkette könnte unterbrochen worden sein.

    Das Tropeninstitut warnt des Weiteren auch vor kalten Buffets und länger warmgehaltenen Speisen. Genau sowenig sollte nicht pasteurisierte Milch getrunken werden. Auch Leitungswasser ist tabu - sollte auch nicht zum Zähneputzen verwendet werden. Am besten besorgt man sich zahlreiche Wasserflaschen aus dem örtlichen Supermarkt, um jederzeit seinen Flüssigkeitsbedarf decken zu können.

    Einweg-Handtücher sollten in das Reisegepäck

    Außerdem sollten die Hände oft gewaschen oder desinfiziert, nach der Toilette keine gebrauchten Handtücher benutzt werden. Es empfiehlt sich, Einweg-Handtücher im Gepäck zu haben, rät der ADAC.

    Auch wenn man wirklich aufpasst, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es unterwegs natürlich nicht. Wie sich also verhalten, wenn „Montezumas Rache“ zugeschlagen hat? Oberstes Gebot: viel Trinken! Dass Durchfallerkrankungen den Körper so schwächen, liegt am Verlust von Wasser und Salzen (Elektrolyten), teilt das Tropeninstitut mit und empfiehlt pro Stunde einen Viertelliter in kleinen Schlucken zu trinken. Schwarzer Tee und colahaltige Limonaden sind ebenfalls hilfreich. Markus Söder hat also alles richtig gemacht.

    Dieses Getränk hilft bei Durchfall auf Reisen

    Bei kleinen Kindern, alten Menschen und starkem Durchfall ist es sinnvoll, Elektrolytlösungen aus der Apotheke zu nutzen, rät die AOK. Kranke oder deren Angehörige können die Genesung unterstützen und eine solche Lösung selbst herstellen, wenn sie in einem Liter Saft mit einem Teelöffel Salz und zwei Esslöffel Zucker mischen. Hilfreich sei auch, schwarzen Tee (einen Liter) mit einem Teelöffel Salz, zwei Esslöffeln Zucker und Saft von zwei Orangen zu mischen. Als Nahrungsmittel haben sich Salzstangen, Zwieback, gekochter Reis oder eine zerdrückte Banane bewährt.

    Wer die Magen-Darm-Infektion wie Markus Söder in einem Hotelbett auskurieren kann, ist gut dran. Sehr unangenehm ist die Krankheit, wenn man unterwegs ist, zum Beispiel nach Hause fliegen muss. Deswegen gehören sogenannte Durchfallblocker mit dem Wirkstoff Loperamid (etwa Immodium) in die Reiseapotheke. Sie sollten laut Tropeninstitut aber nicht länger als zwei Tage genommen werden, da sie den Darm komplett lahmlegen. Für Kinder sind diese Medikamente nicht geeignet. Medikamente mit dem Wirkstoff Racecadotril können in geringen Mengen auch von Kindern eingenommen werden. Hilfreich sind in jedem Fall probiotische Medikamente wie Perenterol mit Arznei-Hefe, die es auch in Varianten für Kinder gibt. Profis nehmen diese nicht erst ein, wenn die Magen-Darm-Verstimmung akut ist, sondern eine Woche vor der Reise und während des Aufenthalts in der Ferne. In jedem Fall ist es ratsam, sich vor einer Reise gründlich über die hygienischen Bedingungen vor Ort zu informieren und sich in der Apotheke passende Medikamente zusammenstellen zu lassen.

    Nach drei Tagen Durchfall sollte ein Arzt gerufen werden

    In den meisten Fällen ist der Reisedurchfall zwar lästig, aber nicht gefährlich, klingt meist nach etwa drei Tagen wieder ab. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte ein Arzt konsultiert werden. Auch wenn Blut im Stuhlgang entdeckt wird oder der Patient Fieber hat, rät der ADAC. Markus Söder ist angeblich schon wieder auf dem Weg der Besserung. Bald isst er wieder.

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    4 Kommentare
    Friedrich Eckert

    "Kranke oder deren Angehörige können die Genesung unterstützen und eine solche Lösung selbst herstellen, wenn sie in einem Liter Saft mit einem Teelöffel Zucker und zwei Esslöffel Zucker mischen." Welchen Grund sollte es geben, den Löffel zu wechseln, bei der Zuckerbeigabe?

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    Robert Miehle-Huang

    Sollte wohl „mit einem Teelöffel Salz“ werden. Ich habe schon öfter die Bemerkung angebracht, daß bei der AA wohl niemand mehr Korrektur liest. Interessiert nur keinen…

    Redaktion Augsburger Allgemeine

    Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben korrigiert.

    Franz Giebl

    Aufmerksame Leser reichen doch als Lektoren. :-)

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