Reise: Urlaub auf Sardinien: Endlich wieder dolce vita!

Plus Die italienische Insel Sardinien begeistert mit seiner Kultur im Vorbeigehen, mit seiner Nicht-Touristigkeit und der Atmosphäre, die über der ganzen Insel zu liegen scheint.

VonMarlene Volkmann

Der Sound von Sardinien sind die Heuschrecken. "Chchch" kommt es aus allen Ecken. Als hätte man einen Schwarm munter krakeelender Wellensittiche, sind sie in allen Orten entlang der sardischen Küste immer zu hören. Neben den "cavallette" ist die Hitze in diesem Sommer eine der großen Herausforderungen, unter denen der Stiefel von Europa leidet. Konstant sind es über 30 Grad, vom Himmel knallt die Sonne herab. Vielleicht erscheint auch deswegen die Innenstadt von Tresnuraghes ein bisschen wie in einem Westernfilm, es gibt sogar Menschen, die auf Stühlen oder Bänken sitzen und auf die Straßen schauen. Trist wirkt der Ort dabei aber nicht, nur ein bisschen, als würde er sich vor der Hitze drinnen verstecken.

Draußen und mit scheinbar unendlicher Energie ausgestattet ist dagegen Guglielmo Macchiavello, Hotelier aus Leidenschaft. Seine Villa Asfodeli hat der 71-jährige seit elf Jahren, davor hat er aber schon sein Restaurant eröffnet. Einfach, weil er gerne mit Menschen redet. Die Villa ist kein Fünf-Sterne-All-inclusive-Luxus-Tempel, es scheint eher darum zu gehen, die Insel zu erleben. Das Hotel von Guglielmo ist eine rote Jugendstilvilla, die der Dorfkirche gegenüber liegt. Das Haus ist nicht das neueste und das ist auch deutlich erkennbar. Aber es hat trotzdem eine gewisse Ausstrahlung, Terrazzoböden und hohe Decken inklusive. Dafür aber kein Aufzug und die eine oder andere Fußleiste könnte fester sein.

Reise Marlene Volkmann