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Navarra
Bardenas Reales

In Navarra knistert der Wüstenboden

Foto: Verena Mörzl

Spaniens Region Navarra ist voller Kontraste. Gerade eben ist man noch durch Sand spaziert, schon befindet man sich in der grünen Lunge der Region. Und das ist nicht er einzige Gegensatz dieser Gegend.

Der Tonboden der Bardenas ist so trocken, dass er aufplatzt. Ecken stehen nach oben wie bei einer kross gebackenen Lasagne. Geht man barfüßig darüber, zerbricht der knisternde, knusprige Boden aber viel eher wie ein gefrorener Wasserfilm, nur weicher. So weich, dass die Gesteinsformationen bei den seltenen Regenereignissen in der spanischen Halbwüste die Form verlieren und Naturpark-Führer Eduardo Sesma sagt: "Wenn's regnet, verändert sich die ganze Region." 

Während der Halbwüstenboden zu den Füßen ein Spektakel vollzieht, kreisen die Gänsegeier in der Luft. Sandfiguren ragen in den Himmel. In der Ferne erkennt man, weshalb dieser Naturraum sogar als Kulisse für Spielfilme dient: Er ist atemberaubend schön. Gebirge erheben sich, Figuren ragen in die Luft. Die Bardenas Reales liegen in Nordspanien, in der autonomen Region Navarra. Kaum zu glauben, dass nur etwas mehr als eine Autostunde entfernt die grüne Lunge der Region zu finden ist, ein riesiger Mischwald in den Pyrenäen. Navarras Hauptstadt ist Pamplona, eigentlich für blutige Stierkämpfe bekannt. Aber Navarra ist eben auch eine Region der Kontraste. 

Wenn der Boden austrocknet, ist er puderweich.
Foto: Verena Mörzl

Diese Kontraste zeigen sich bei einer mehrtägigen Reise immer wieder. Windenergie und Photovoltaik spielen industriell eine große Rolle, während es noch Bauern gibt, die Wanderweidewirtschaft betreiben. Eduardos Kollegin Stefania Guinea sagt deshalb in den Bardenas nicht ohne Grund, das Wort Transhumanz sollte man sich einprägen, man stoße in Navarra immer wieder darauf. In den Bardenas sind heute noch Schafherden zu entdecken. Unterkünfte stehen den Schäfern tagsüber zur Verfügung. Nachts müssen sie raus, wie die Besucherinnen und Besucher auch, die mit dem Auto, dem Wohnmobil oder dem Rad die mondähnliche Wüstenlandschaft entdecken. 

Die Regeln im Naturpark sind streng. Vielleicht werden auch deshalb heute kaum noch Blockbuster wie "The Councelor" und 007s "Tomorrow Never Dies" zwischen den Bergflanken gedreht, sondern eher Musikvideos und Szenen der niederländischen Version von "Bauer sucht Frau". In einer ihrer letzten Anfragen, so erzählt Stefania, sei es um einen Imagefilm für das spanische Verteidigungsministerium gegangen, um junge Leute anzuwerben. Dazu muss man wissen, dass in den Bardenas regelmäßig Militärübungen stattfinden. Stefania geht sogar so weit und sagt, dass ohne das Militär die Region nicht so gut hätte erforscht werden können. Die Mittel dazu hätten gefehlt. Dafür muss der Besucher es heute hinnehmen, dass auf einer Formation der "Drei Brüder" und in einem weitläufigen Areal in der Wüste militärische Sperrzone ist. 

Bardenas Reales: Naturpark Wüste mit beeindruckenden Dimensionen

42.000 Hektar ist das Areal des Naturparks insgesamt groß. Trotz der Ödnis gibt es in den Bardenas rund 100 verschiedene Arten von Zugvögeln, 300 Arten von Insekten und Wasserlöcher. Und wenn der Regen kommt, dann sind von der Wüste erst einmal nur Erhebungen zu sehen. Stefania stoppt den Wagen und spielt mehrere Videos ab. Eines zeigt massive Überschwemmungen in diesem Jahr, ein anderes brennende Bergrücken im Juni 2022 – auch in der Wüste sind die Kontraste vorhanden. 

Auskundschaften lassen sich die Bardenas Reales auf verschiedene Art und Weise. Coralie, ihr Freund Chrys und ihre Dogge Ischia erkunden die Sehenswürdigkeiten mit dem Camper und legen immer wieder einen Stopp ein, um dann zu Fuß zu den Formationen zu gelangen. Sie kommen aus Frankreich und sind beeindruckt von den Dimensionen des Naturparks. Ein anderes deutsch-französisches Ehepaar wählt lieber die Fahrradroute – auch sie haben den Hund dabei, der lugt unter einem Sonnenschutz in einem Korb auf dem Gepäckträger hervor. Sonnenschutz ist wertvoll, klettert das Thermometer doch kurz nach der Mittagszeit auf fast 40 Grad. 

So viel Wüste macht dann irgendwann doch durstig. Gut eine Stunde nördlich der Bardenas liegt die mittelalterliche Wein-Hauptstadt Navarras. Olite zählt gerade mal 4000 Einwohner, hat aber dennoch einen kleinen Marktplatz. Die Erfrischung gibt es dort auch und im Anschluss eine kleine Führung durch die Altstadt. 

Ein riesiger Palast, der zugänglich, aber nur aus kahlen Wänden im Inneren besteht, thront über der Stadt. Um das Jahr 1400 vergrößerte und renovierte Karl III. eine Burg und machte ihn zu einem der luxuriösesten Paläste Europas, dem Palacio Royal de Olite. Heute kann man sich in dem Gebäude gut verlieren, die Türme laden zur Aussicht auf die Stadt ein und im Anschluss lässt sich freilich auch noch Wein, Käste und Schokolade verkosten. Ein schöner kleiner Ausflugsort, der einen halben Tag in der Halbwüste schön abrundet. 

Der Palacio Royal de Olite in Navarra, Nordspanien.
Foto: Verena Mörzl

Ein anderer Tag, ein neuer Kontrast. Mit dem Auto wieder eine gute Stunde nordöstlich der Bardenas ist von Wüste nicht mehr allzu viel zu sehen. Es beginnt die Berglandschaft der spanischen Pyrenäen. In einer riesigen Felsenschlucht, der Foz de Arbayún lässt sich ein erster Blick auf die grüne Landschaft werfen. Die Morgensonne taucht die steil aufragenden Felsen in leuchtendes Beige. Der Weg führt uns aber nicht hinein, sondern weiter bergauf in das Bergdorf Ochagavía/Otsagabia und später mitten in den Irati-Wald. Navarra ist sowohl baskisch als auch spanisch geprägt. Das zeigt sich am deutlichsten in der Sprache. Die Ortsnamen werden überall zuerst Spanisch und nach dem Trennstrich Baskisch angegeben. 

Das Bergdorf Ochagavía/Otsagabia war bis zuletzt ein echter Geheimtipp. Nachdem diese Information auch National Geographic unter die Leute gebracht hat, könnten in den nächsten Monaten etwas mehr Besucher durch das Örtchen mit seinen engen Kopfsteinpflaster-Gassen streifen. Viele der alten Häuser wurden renoviert, um touristisch genutzt werden zu können. So sind an der örtlichen Tourist-Info und online diverse schicke, alte Unterkünfte zu finden. Sie könnten der Start einer wunderbaren Tour sein. Mitten durch den Ort führt der Fluss Salazar mal mehr, mal weniger Wasser – ein beliebtes Postkartenmotiv sind die steinernen Brücken darüber. 

Türen stehen in den Bergdörfern offen.
Foto: Verena Mörzl

Im Örtchen selbst führen die engen Gassen zu einer Kirche. Die Türen vieler Häuser stehen zumindest halb offen. An den Häusern hängen große, runde Disteln, wie sie auch in der Altstadt Pamplonas zu finden sind. Auch der Eingangsbereich der Häuser ist gepflastert, Glocken für Tiere deuten auf die einstige Landwirtschaft hin. Eine alte Frau sitzt auf der Steinbank vor ihrem Haus, als müsste es so sein. 

Bergluft schnuppern im Wald von Irati

Einige Kilometer bergaufwärts breitet sich der Irati-Wald aus, ein großer Buchen-Tannen-Mischwald zwischen dem Aezkoa- und Salazar-Tal. Dem spanischen Tourismusamt zufolge soll es nach dem Schwarzwald sogar der zweitgrößte in Europa sein. Über dem Wald schließlich liegt der Gipfel des Abodi, etwas unterhalb gibt es im Winter ein Nordic-Ski-Zentrum, im Sommer ein Gasthaus für Wanderer. Im Centro de Montaña wird nach dem Spazierung durch den Wald eine Stärkung serviert und damit auch der Geschmack der Transhumanz. Raquel, die zusammen mit ihrem Freund einen Bauernhof mit Ziegen und Schafen inklusive Käserei betreibt, erklärt, was die Schäfer früher gegessen haben, um sich zu stärken. Bei dem sogenannten "Migas" handelt es sich um ein Gericht aus alten Brotkrumen, die mit Speck geröstet wurden. Gerade im Winter sollte es den Bauern Kraft geben. Keiner am Tisch schafft die ganze Portion, was viel darüber sagt, wie viel zuvor schon aufgetischt wurde, aber auch, wie deftig die Speise ist. 

Während man auf dem Abodi die Abgeschiedenheit und Stille genießen kann, ist zurück in Pamplona bereits die Nacht angebrochen. Menschentrauben drängen sich in die schmalen Gassen. Jung und Alt kommen zusammen, um die traditionellen Pintxos zu essen, die in Südspanien eher als Tapas bekannt sind. Doch glaubt man Beatríz vom spanischen Fremdenverkehrsamt, so gibt es doch einen beachtlichen Unterschied. Sie sagt: "Tapas sind mit Weißbrot, Schinken und Käse beispielsweise. Aber Pintxos sind Kunst." Und anders als in den Bardenas wird dort zwar nur selten Lasagne kredenzt, dafür knuspert es beim Essen umso mehr.

Die Autorin recherchierte auf Einladung des Spanischen Fremden Verkehrsamtes in München