Ein inspirierender Kunstspaziergang in Dießen am Ammersee
In Dießen kann man sich den Künstlern der Region bei einem Rundgang annähern. Die Spuren führen in Kirche, Atelier, Park und Künstlerhaus.
Nahe dran an der modernen Kunst: Mit dem Atelier am Ortsrand von Dießen, 1961 von Gustav Hassenpflug für den Künstler erbaut, beginnt der Kunstspaziergang. Fritz Winter, der 1976 in Herrsching am Ammersee verstarb, war Schüler von Paul Klee und Wassily Kandinsky am Bauhaus in Dessau. Der Maler und Zeichner Winter ist ein Wegbereiter der modernen Malerei von internationaler Bedeutung. 1992 wurde sein Atelier renoviert. Ausstellungen zeigen bedeutende Künstler der Moderne. Den Außenbereich des Geländes bespielen Skulpturen der Moderne.
Näher zu Gott im Dießener Marienmünster: Weiter geht’s zum Marienmünster, 1732 bis 1739 von Barockbaumeister Johann Michael Fischer errichtet und bis zur Säkularisation 1803 Mittelpunkt des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts Dießen. Das Münster, eine der bedeutendsten Barockkirchen Deutschlands, hat eine Innenausstattung der Superlative: Der Hochaltar, ein Entwurf von Francois Cuvilliés, ist ein seltener Wandelaltar mit 14 verschiedenen Gemälden zum Auswechseln. Den sogenannten Dießener Himmel bilden Deckenfresken von Johann Georg Bergmüller. Die Stukkaturen stammen von den Gebrüdern Feichtmayr, eine Kanzel von Johann Baptist Straub. Sehenswert sind auch der ‚Heilige Sebastian’ des venezianischen Malers Giovanni Battista Tiepolo sowie eine Petrusstatue von Erasmus Grasser.
Nahe am Musikgenie im Wohn- und Arbeitshaus von Carl Orff: Den Tiefenbach querend führt der Weg von Dießen leicht bergauf zum Wohn- und Arbeitshaus des Komponisten Carl Orff (1895-1982), der fast 30 Jahre lang bis zu seinem Tod in Dießen lebte. Am Ziegelstadel 1 hat er mit Luise Rinser gewohnt und die „Carmina Burana“ komponiert. Hier soll auch das Carl Orff Museum, das einzige weltweit, wieder eröffnen und über Leben und Werk informieren, mit Kompositionen und den Schulwerk-Instrumenten.
Mitten im englischen Landschaftspark von Freiherr von Schacky: Bergab am südlich Ortsrand von Dießen liegt der große Landschaftsgarten Schacky-Park. Im englischen Stil legte ihn um 1900 der königliche Kämmerer Ludwig Freiherr von Schacky an. Brunnen und Skulpturen durchziehen die restaurierte Anlage. Wege führen zu einem Teehaus, Monopteros und künstlich angelegtem See. Vom Park aus bieten sich Panoramen auf den Ammersee, Pfaffenwinkel und Alpenrand. Über die Seeanlagen führt uns der Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Mit dem 9-Euro-Ticket dauert die Fahrt mit der Bayerischen Regiobahn von Augsburg nur eine gute Stunde. Wer von Donauwörth anreißen möchte, benötigt etwa zwei Stunden, inklusive einmal Umsteigen in Augsburg. Noch etwas länger ist die Anreise aus Günzburg. Wer von hier anreist muss in Burgau und Mering umsteigen, die Fahrt dauert gut drei Stunden.
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