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US. Nationalparks 2025: Darauf müssen sich die Urlauber jetzt einstellen

USA-Reise

Donald Trumps Sparzwang kommt 2025 auch in US-Nationalparks an – mit Folgen für Besucher

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    Der National Park Bryce Canyon zählt zu den Besuchermagneten in Utah.
    Der National Park Bryce Canyon zählt zu den Besuchermagneten in Utah. Foto: Andreas Fischer - stock.adobe.com

    Yosemite, Grand Canyon, Bryce Canyon sind drei berühmte Beispiele: Die Nationalparks in den USA zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in den Vereinigten Staaten. Vergangenes Jahr erzielten sie sogar einen Besucherrekord. Doch unter Präsident Trump gibt es strenge Sparzwänge. Die Folgen werden wohl auch die zahlreichen US-Urlauber aus Deutschland zu spüren bekommen.

    In den US-Nationalparks gibt es immer weniger Personal

    Nun würde man denken, dass große Zahlen Präsident Donald J. Trump beeindrucken würden - noch dazu, wenn sie positiv sind. So spülten die 332 Millionen Besucher und Besucherinnen den umliegenden Dienstleistern und Firmen rund 55,6 Milliarden US-Dollar in die Kassen und sicherten circa 415.000 Arbeitsplätze. Doch in den Nationalparks gibt es, seit Trump an der Regierung ist, immer weniger Personal. Das Innenministerium entließ zuerst 1000 NPS-Anwärter und zahlte weiteren 700 Abfindungen. Dabei war die Parkverwaltung bereits vor Trump wegen knapper Finanzen dünn besetzt. Es folgte ein Einstellungsstopp und auch Saisonkräfte wurden erst später angeheuert. Außerdem wurden reihenweise Mietverträge für Nationalparkgebäude gekündigt. Mittlerweile geht der Verlust von Arbeitsplätzen in die Tausende, weil das Innenministerium weiterhin mit Abfindungen und Frührente lockt. Schätzungsweise ein Viertel der rund 20.000 Beamten, Angestellten und freien Kollegen ist gegangen. Für dieses Jahr sind weitere 1500 Entlassungen geplant, diesmal durch die Regierungseffizienzbehörde (DOGE), die der NPS noch einmal 26 Millionen US-Dollar entzieht.

    Außerdem sieht er Haushaltsentwurf für 2026 eine weitere Streichung von 900 Millionen Dollar für die Nationalparks vor. Das wären fast 40 Prozent des aktuellen Budgets und somit die größte Kürzung in der 109-jährigen Geschichte der Parkverwaltung. Winkt der Kongress den Haushalt durch, dann wären rund 75 Prozent der Nationalparks betroffen.

    Auch die Gefängnisinsel Alcatraz ist betroffen

    Der Schaden würde jedoch nicht nur die Nationalparks betreffen. NPS verwaltet neben Naturschutzgebieten auch Denkmäler wie die Gefängnisinsel Alcatraz, einstige Schlachtfelder und Militärparks. Vor allem bei den historischen Stätten will die Regierung verhindern, dass mehrfach subventioniert wird – also von Bund, Bundesland und privaten Gruppen. Geschichte und Erinnerung sind ihr keinen Cent wert. Dafür seien 7000 Saisonarbeiter für den Sommer eingestellt worden, das ist laut Innenministerium sogar mehr als in den letzten Jahren.

    Trotzdem ist sich Kristen Brengel von der National Parks Conservation Association (NPCA), der Nationalpark-Lobby, nicht sicher, ob die rudimentäre Infrastruktur für Besucher aufrechterhalten werden kann: „Besucher aus aller Welt kommen in unsere Nationalparks und erwarten ein einmaliges Erlebnis. Stattdessen werden sie überquellende Müllhalden, unsaubere Toiletten und weniger Ranger zur Orientierung sehen. Das sind nicht die Erinnerungen, die wir den Menschen von ihrem Besuch in unseren Parks mitgeben möchten.“

    Die Öffnungszeiten in den Nationalparks sind nun kürzer

    Auch kürzere Öffnungszeiten und Schließungen sind die Folge der Budgetkürzungen. Das bedeutet längere Wartezeiten an den Eingängen der Parks. Parkbesucher sollten deswegen immer auf der Website der NPS unter „Alerts“ checken, ob es kurzfristige Änderungen gibt. So bleibt das “Florissant Fossil Beds National Monument“ in Colorado neuerdings montags und dienstags wegen „Personalmangels“ geschlossen. In Wyomings Grand-Teton-Nationalpark wurden alle Aufsichtsposten bis auf einen gestrichen. Folglich gibt es nur noch einen festen Mitarbeiter, der preiswerte Saisonkräfte einstellt, ausbildet und beaufsichtigt.

    Im US-Magazin Travel & Leisure macht sich der ehemalige Nationalparkmitarbeiter Philip Francis Sorgen um die Sicherheit der Besucher: „Nicht jeder hat schon einmal einen Park besucht, und manchmal kann es sehr gefährlich sein.“ NPS gemäß kamen von 2014 bis 2019 in den Parks 2149 Menschen ums Leben. Die meisten bei Autounfällen, es folgen Stürze und Ertrinken. Einen überforderten Notruf oder zu wenig Rettungssanitäter vor Ort möchte sich da niemand vorstellen.

    Doch während sich Parkbesucher diesen Sommer über längere Wartezeiten, geschlossene Besucherzentren oder versiffte Toiletten aufregen könnten, ist der Schaden auf anderer Ebene weit größer. Die Nationalparks leisten viel in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Geht der geplante Sparhaushalt der Regierung durch, werden sich nicht nur alle über den miesen Zustand der Nationalparks beklagen. Leidtragende werden vor allem die Bewohner der USA sein, denen nicht nur ein Teil ihrer Erinnerungskultur genommen wird, sondern die erheblich unter den Folgen einer ruinierten Natur und reduzierten Artenvielfalt leiden werden. Doch Umwelt- und Klimaschutz spielen bei der aktuellen Regierung keine Rolle.

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