
Warum das Hotel Premier Inn in Essen Tiefgang hat


Nah an der Innenstadt, dem Bahnhof und einem Stück unerwarteter deutscher Geschichte ist man im Premier Inn in Essen.
Von außen ist dem Premier Inn direkt am Essener Hauptbahnhof nicht anzusehen, dass es, obwohl es sich um ein klassisches Hochhaus handelt, auch Tiefgang hat – und zwar im Wortsinn: Es wurde auf einem Bunker aus der Zeit des Kalten Krieges errichtet, der zwei Stockwerke in die Tiefe reicht. Wenn es seine Zeit zulässt, führt Hotelmanager Marcus Gottschlich Interessierte durch das unterirdische Zimmer-Labyrinth, in dem die Zeit auf beklemmende Weise stehen geblieben zu sein scheint: Schaltkästen, Kabel, ein Teil der Einrichtung und sogar ein Kontrollzettel von der letzten Badezimmer-Reinigung sind erhalten geblieben. Der Bunker war für Bahnmitarbeiter gedacht, die aus dem Untergrund den Zugverkehr weiter steuern sollten, wenn der Hauptbahnhof angegriffen worden wäre. Dazu ist es glücklicherweise nie gekommen. Außer für Übungszwecke wurde der Bunker nie genutzt, ab 1970 geriet er allmählich in Vergessenheit. Und zwar so lange bis die britische Hotelkette an dieser Stelle ein Hotel samt Tiefgarage bauen wollte und in der Tiefe auf die dicken Mauern stieß.

Die Tiefgarage war damit Geschichte, das Hotel darüber nicht. Es ist optimal für alle, die mit dem Zug an- oder weiterreisen wollen. Zum Beispiel zur Zeche Zollverein, immerhin Unesco-Weltkulturerbe. Auch zur Fußgängerzone ist es vom Premier Inn aus nur ein Katzensprung. Das Haus bietet 190 Zimmer, darunter auch Familienzimmer. Bis zu zwei Kinder unter 16 Jahren übernachten dort kostenlos und essen beim separat zubuchbaren Frühstücksbuffet auch gratis mit.
Info: Premier Inn Essen City Centre, Am Hauptbahnhof 3, 45127 Essen, www.premierinn.de. DZ ab ca. 60 Euro.
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