Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als deutschlandweite Organisation wurde 1919 gegründet und hat ihre Wurzeln in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Sie ist heute einer der sechs großen Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege mit professionellen Dienstleistungen wie Pflegeheimen und vielem mehr. Doch es gibt auch eine ehrenamtliche Komponente zur Unterstützung von Menschen in allen Lebensbereichen und das war auch der Grund, warum der Ortsverein Großaitingen ins Leben gerufen wurde.
Im Jahre 1975 gründeten einige Engagierte diesen Verein. Im Vordergrund stand, älteren Menschen die Möglichkeit zu geben, mittels Veranstaltungen und Seniorenerholungen Kontakte zu knüpfen und Geselligkeit zu erfahren. Auch an Kinder wurde im Rahmen von Erholungsaufenthalten und Kinderfesten gedacht. Bald wurden der AWO-Chor und die AWO-Gymnastik mit regelmäßigen Treffen gegründet. Die jährlichen Ausflüge, Faschingskränzchen, Muttertags- und Adventsfeiern sowie das Heimatfest und die Jahresversammlungen fanden regen Zuspruch und so wuchs der Ortsverein auf über 100 Mitglieder an.
„Wir wollten etwas für die Jugend tun“
Seit 2014 führt Irmgard Schorr den Ortsverein. Bei der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen ernannte sie Heinz Schmidt zum Ehrenmitglied und überreichte ihm die dazugehörige Urkunde und Ehrennadel. Heinz Schmidt ist der Einzige, der aus dem Gründerkreis von 13 Frauen und Männern noch dabei ist. Elf Gründungsmitglieder sind schon verstorben und einer ist ausgetreten. Schmidt erinnerte sich an die Anfänge: „Ich war damals 33 Jahre alt und Mitglied bei den Jungsozialisten (Jusos) in der SPD. Die Mitglieder trafen sich öfter im Haus von Erika und Karl Bertleff, der leider sechs Jahre später verstorben ist. Wir wollten etwas für die Jugend und für die Dorfgemeinschaft tun und so fassten wir aus sozialem Engagement heraus den Entschluss, einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt zu gründen.“
Jedes Jahr wurde ein Kinderfest organisiert
Als Vorsitzender wurde bei der Gründungsversammlung im „Unteren Wirt“ Hermann Wolf gewählt, der dem Verein den nötigen Schwung gab. Unter seiner Führung wurde von den Mitgliedern der Kinderspielplatz in den unteren Krautgärten gebaut und es fand zusammen mit dem SPD-Ortsverein jedes Jahr ein Kinderfest statt. Die organisierten Kinder- und Seniorenerholungen wurden damals noch von den Krankenkassen und vom Staat finanziell unterstützt. Der im vergangenen Jahr verstorbene Hermann Wolf führte den Verein 21 Jahre lang mit Leib und Seele. 1996 übergab er das Amt an Rainer Wendl und nach dessen Tod übernahm Irmgard Schorr den Vorsitz. Chor und Gymnastikgruppe erwiesen sich als Dauerbrenner, beide kamen in 50 Jahren mit nur zwei leitenden Personen aus.
Der Chor wurde 1990 von Josef Knoller an Franz Stellinger übergeben, der ihn als jetziger Altbürgermeister immer noch mit viel Engagement leitet. Die von Ingeborg Grau ins Leben gerufene Seniorengymnastik wird seit 1991 von Monika Heidler betreut. Irmgard Schorr freut sich über den guten Zusammenhalt des Vereins und hat schon den 139. Vereinsausflug im April geplant. Der bei der Gründungsversammlung 1975 als AWO-Kreisvorsitzender anwesende Alois Strohmayr war auch bei der Jubiläumsfeier nun als Ehrenvorsitzender dabei. Die aktuelle Kreisvorsitzende Dr. Simone Strohmayr wurde von Erna Stegherr-Haußmann aus Adelsried vertreten.
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