Polizei „am Limit“
Mehr Aufgaben, erst auf lange Sicht ein paar Beamte mehr: Gewerkschaft sorgt sich um Einsatzbereitschaft. Nachts meist nur eine Streife unterwegs
Ein Mann verprügelt seine Frau, Einbrecher räumen ein Haus aus, Betrüger legen einen Internetnutzer herein und ein Unfall blockiert eine Landstraße: alles Fälle, in denen die Polizei schnell zur Stelle sein soll. Die letzte Reform, die mehr Beamte auf die Straße bringen sollte, muss offensichtlich nachgebessert werden: Der Freistaat stellt 1000 neue Polizisten ein, um die Dienststellen zu verstärken. Die Ausbildungsstätten bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn sind dazu randvoll besetzt. Doch die Vorbereitung auf den Polizeialltag dauert an die drei Jahre. Auch im Kreis Augsburg scheint die Personalaufstockung nötig, denn die Schutzleute im Schichtdienst sind „am Limit“. Das sagt nicht irgendwer, sondern einer, der Tag für Tag mit den Problemen konfrontiert ist: Wolfgang Hamann. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Schwaben-Nord und Vize-Chef der Inspektion in Friedberg. Und Hamann befürchtet, dass die neuen Stellen nicht ausreichen werden. Denn die Aufgaben der Beamten würden immer vielfältiger, doch die Schichten seien schwächer besetzt. Fakt sei, dass eine Dienststelle auf dem Land unter der Woche nachts in der Regel nur einen Streifenwagen besetzen kann, an Wochenenden zwei. Zwar helfen sich benachbarte Inspektionen im Notfall gegenseitig, doch bei den großflächigen Gebieten könne das Zeit kosten. „Bei der Sicherheit darf nicht aufs Geld geschaut werden“, fordert Hamann.
In der Tat ist unklar, wie die 137 angekündigten Stellen fürs Präsidium Schwaben-Nord verteilt werden, erklärt dessen Pressesprecher Udo Dreher. Er kann noch nicht sagen, wie groß die Verstärkung vor Ort sein wird. „Wir sind zufrieden“, sagt Dreher. Das Ministerium orientiere sich an der Fläche und der Belastung der Dienststellen. Auch Polizeivizepräsident Werner Strößner hatte im aktuellen Sicherheitsbericht von einer „überproportionalen Stellenzuweisung“ bei einer „bis zuletzt anhaltenden angespannten Personalsituation“ geschrieben. Die werde sich durch die Neuzugänge leicht entspannen.
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